Intuitives Essen als Weg zum besseren Wohlbefinden?

Das Gefühl sehr großen Hunger zu haben, ist nichts Neues und existiert wahrscheinlich schon so lange, wie es die Menschheit überhaupt gibt. Mittlerweile sind wie gesellschaftlich so weit, dass wir uns sehr oft Zeitpläne erstellen, wann wir wo, wie viel und was essen, um die eigene Balance im Leben zu finden zwischen beispielsweise Arbeiten und der Notwendigkeit den Körper zu versorgen.

Doch nicht immer ist das gut, sein Essverhalten an den Alltag anzupassen und nicht den Alltag an das Essverhalten. Sollte es heutzutage möglich sein, mehr auf seinen eigenen Körper hören zu dürfen und nur dann zu essen, wenn der Körper es verlangt und gesundheitliche Gegebenheiten wie Krankheiten nicht dagegen sprechen?

Ich selbst esse beispielsweise sehr oft intuitiv und halte mich nur wenig an feste Zeiten, gehe deswegen aber noch lange nicht aus der Hefe weil ich trotz des Reagierens des Körpers beispielsweise in Form von Hunger selbst bestimme, wie viel ich von was zuführe. Es geht ja vorwiegend nur darum, den Zeitpunkt der Essensaufnahme und die Art des Essens flexibel zu gestalten, die Menge und den gesundheitlichen Aspekt wie Frische und keine Fertiglebensmittel jedoch stets zu kontrollieren und zu hinterfragen.

Esst ihr auch oft intuitiv oder braucht ihr eure festen Essensrituale und Zeiten zwecks der Nahrungsaufnahme? Fühlt es sich manchmal falsch an, immer nur nach Zeitplan zu essen oder braucht ihr das als Halt und Orientierung im Leben in eurem Alltag? Egal wie die Meinungen da sind, ich bin sehr tolerant und offen, würde da Niemanden verurteilen egal welcher Essenstyp man ist.

Schön, nicht dafür verurteilt zu werden, um wieviel Uhr man isst. Womit habe ich soviel Toleranz verdient? Aber Spaß beiseite: Von "intuitivem Essen" habe ich auch schon gehört, aber da ging es tatsächlich auch darum, dass man isst, worauf und wieviel man Lust hat, und sehr viel weniger um das Wann.

Soweit ich mich erinnere, stellt es eine Art "Gegenbewegung" zu dem ganzen Diät-Irrsinn dar und soll die Menschen wieder daran gewöhnen, die Signale ihres Körpers wahrzunehmen und zu befolgen und nicht die Befehle und Vorschriften irgendwelcher Dritter, denen es oft genug vor allem darum geht, mit den Neurosen ihrer Mitmenschen Geld zu machen.

Dabei wird auch in Kauf genommen, dass Menschen, die überhaupt gar kein Gefühl mehr für Essen haben, weil sie sich jahrzehntelang selber gegeißelt und kasteit haben oder nicht aus Hunger, sondern aus Trotz oder Langeweile gefuttert haben, erst mal gründlich über die Stränge schlagen und das ein oder andere Kilo zunehmen, wenn sie 20 Jahre Apfelkuchen nachholen. Aber wenn die Erfahrung allmählich einsickert, dass man tatsächlich so viel Schokolade essen "darf", wie man will und sie nicht nur heulend im Geheimen in sich hinein stopfen muss, verlieren die "verbotenen" Lebensmittel allmählich ihren Reiz und ein neues Gleichgewicht stellt sich ein.

Das heißt dann aber natürlich nicht, dass man blindlings alles in sich hineinstopft, weil es im Supermarkt erhältlich ist, sondern darauf achtet, worauf man warum gerade Lust hat und in sich hinein spürt, bevor man losfuttert. Ist es vielleicht eher Durst? PMS? Bin ich eigentlich gar nicht hungrig, sondern nur genervt? Wie habe ich mich das letzte Mal nach drei Stück Torte gefühlt? Und wie nach einem gemischten Salat mit dem guten Kräuterdressing? Und dann das essen oder nicht essen, wozu dir die "Intuition" rät. Das funktioniert natürlich nur mit einer halbwegs unverkrampften und offenen Haltung, die man sich erst wieder erarbeiten muss, gerade in einer Gesellschaft, die meint, andere fürs Essen "verurteilen" zu müssen.