Internat nur etwas für Kinder reicher Eltern?
Ich kenne niemanden persönlich, der sein Kind bzw. seine Kinder auf ein Internat geschickt hat. Es kommt vielleicht vor, dass der eine oder andere auf eine Privatschule geht oder an einer Privatuniversität studiert, aber ein wirkliches Internat war da nicht dabei. Ich habe eine Bekannte, die ein duales Studium absolviert hat und wo man dann eine Unterkunft vor Ort gestellt bekommen hat zusammen mit den Kommilitonen, aber mit einem Internat ist das ja nicht wirklich zu vergleichen finde ich, zumal die Bekannte da schon lange erwachsen und das Abitur abgeschlossen hatte.
Kennt ihr persönlich Eltern, die ihre Kinder auf ein Internat geschickt hat? Die Gründe hierfür können vielzählig sein und sollen jetzt auch nicht zur Debatte stehen, da sie in einem anderen Beitrag diskutiert worden sind. Meint ihr, dass nur reiche Eltern ihre Kinder auf ein Internat schicken können oder können sich das durchaus auch Eltern leisten, die nicht so viel verdienen? Welche Kosten kommen auf Eltern zu, die ihr Kind auf ein Internat schicken möchte und wäre euch das das Geld wert?
Diese Frage gab es doch auch hier schon Sind Internate nur reichen Familien vorbehalten? und die Antworten könnten dich ja eventuell interessieren. Ich denke mal, dass Internate immer sehr teuer sind, weil diese doch meist oder eigentlich immer Privatschulen sind. Wie sollen Eltern das finanzieren, wenn sie nicht das Geld haben. Sicher wird es auch Stipendien geben. Aber ich glaube nicht, dass das Kind. welches mit Stipendium das Internat besucht dann mit denn anderen Kindern mithalten kann. Kinder können da sehr gemein sein.
Warum sollte man denn unbedingt mithalten können müssen? Unser nächstgelegenes Internat verlangt 60 Euro pro Monat für Freizeitkosten. Da die Freizeit im Internat sehr begrenzt ist, ist da schon einmal niemand ausgeschlossen. Außerdem gibt es neben regulären Schülern und Schülern mit ganzem oder teilweisem Stipendium auch noch Schüler, deren Kosten vom Jugendamt getragen werden.
Ich kenne einige Leute, die im Internat waren. Und das waren nun nicht immer die Sprösslinge der Superreichen. Oder ist der Sohn eines Lehrerehepaars oder die Tochter eines Inhabers eines Schlüsseldienstes jetzt die Oberschicht? Trotzdem war einer auf Salem und einer in Sankt Peter Ording. Wir haben mehrere Leute im Bekanntenkreis, die entweder dort oder in Buldern gewesen sind oder ihre Kinder dahin schicken.
Warum muss man Reich sein damit man das Finanziert? Eine Kameradin hat ihren Sohn auf einem Internat untergebracht. Sie ist ebenfalls Alleinerziehend und zahlt dafür nicht die Welt. Denn je nach dem, zahlt man dafür auch keine Zehntausende Euros im Jahr sondern wesentlich weniger. Bei ihr schlägt das ganze jeden Monat mit 700 Euro zu buche, dafür hat sie unter der Woche keine Sorge mit der Kinderbetreuung.
Denn ihre Dienstzeit beginnt, wenn noch keine Schule ist, und Endet erst nachdem die Schule aus ist. Da sie weit abseits vom Schuss wohnt, müsste sie ihr Kind schon alleine zur Schule bringen da ansonsten das Kind um 4 Uhr morgens aus dem Haus müsste, damit es um 8 Uhr in der Schule wäre. Würde sie ihr Kind auf eine normale Schule schicken, käme somit die Betreuung extra für die Zeit vor der Schule sowie nach der Schule, Freizeitaktivitäten und Verein würden ebenfalls extra kosten und damit würde sie dann teurer kommen, als wenn das Kind im Internat ist. So ist das kein Beinbruch auch wenn sie in den Auslandseinsatz geht, hat sie direkt eine Betreuung für ihr Kind und muss damit nicht erst lange suchen.
Von der Schulform her ist sie ebenfalls begeistert. Sehr kleine Klassen mit 10-15 Kindern, da wird noch Rücksicht genommen wenn einer nicht mehr weiter mit kommt und kann dann ebenfalls direkt gefördert werden. Es geht ihr nicht darum, dass ihr Sohn die Elite von morgen wird, aber da er ein frühstes Frühchen war (25. Woche geboren) und ebenfalls Defizite jetzt noch aufweist, wäre er auf einer normalen Schule wahrscheinlich ebenfalls nicht mitgekommen und somit auf eine Förderschule abgeschoben worden.
Neben denen die in im Internat direkt untergebracht sind, kann man sein Kind gegen eine Schulgebühr auch auf diese Schule schicken und ganz normal kommt es dann nachmittags wieder nach Hause. Auch das ist bei mir in der näheren Auswahl, da mir das Konzept zusagt und mir wäre es das Geld ebenfalls Wert, wenn ich dann auch wüsste, dass mein Kind nicht nur eine Nummer ist sondern auf dieses Rücksicht genommen wird. Internat wäre ebenfalls eine Option für die Zeit, wenn ich auch in den Auslandseinsatz gehe da ich mir dann ebenfalls keine Sorgen um die Kinderbetreuung machen muss für diese Zeit und nicht Türklinken putzen, wie es aktuell der Fall ist wenn ich meinen Sohn für 3-6 Monate unterbringen muss.
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