Interimstrainer ein unwürdiger Zustand?
Jürgen Kramny ist der aktuelle Interimstrainer des Bundesligisten VfB Stuttgart. Viele wollen wahrscheinlich nicht mit ihm tauschen, denn der VfB Stuttgart liegt aktuell in der Tabelle ganz unten. Auch wenn man schon einige Verbesserung erkennen kann, seit er das Ruder übernommen hat, konnte man trotzdem noch nicht so oft dreifach punkten, wie man sich das eventuell durch den Trainerwechsel erhofft hatte.
Natürlich ist es auch das gute Recht von Jürgen Kramny darauf zu pochen, dass er eventuell doch nicht nur der Interimstrainer ist, sondern auch als Cheftrainer nach der Winterpause beginnen kann. Auch wenn das Management des VfB Stuttgart hierfür keine Bedingungen ausgibt, und sich noch bis zur Winterpause Zeit lassen will, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass er morgen im Pokal gegen Eintracht Braunschweig und im Spiel gegen Wolfsburg am Wochenende gewinnen sollte. Nur wenn er beide Spiele gewinnen kann, denke ich, hat er eine realistische Chance, als auch Trainer eingestellt zu werden.
Ich selbst könnte mir nicht vorstellen, als Interimstrainer eine Mannschaft zu übernehmen, da es doch mit sehr vielen Unsicherheiten verbunden ist. Seine Mannschaft, die er zuvor trainiert hat, die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, hat mittlerweile schon einen neuen Trainer. Dies bedeutet, wenn er nun nicht als Cheftrainer eingestellt wird, kann es durchaus sein, dass er dann gar keinen Job mehr hat. Das finde ich schon relativ unwürdig.
Wie seht ihr das? Würdet ihr einen Job als Interimstrainer mit der Voraussicht, eventuell dann Cheftrainer zu werden, übernehmen? Oder seid ihr wie ich relativ risikoavers und würdet dieses Risiko nicht eingehen?
Ich muss sagen, dass ich nicht so wirklich gerne Risiken eingehe und so einen Job wohl nur annehmen würde, wenn ich wüsste, dass ich in meinen alten Job wieder zurück kann, wenn es nicht funktionieren sollte, aus diesem befristeten Job einen längerfristigen Job zu machen. Mir wäre sonst das Risiko auch zu groß, hinterher dann ganz ohne Job dazustehen, wenn es nicht funktioniert und die Mannschaft nicht die nötigen Siege einfährt.
Wenn man Cheftrainer werden will, dann muss man wahrscheinlich diesen Wunsch mitunter über die Hintertür verwirklichen. Es gab ja schon genügend Beispiele wo das auch geklappt hat. Wer wirklich und ernsthaft in dieses Trainergeschäft einsteigen möchte, der darf sich für einen Posten als Interimstrainer nicht zu schade sein.
Da muss man einfach durch, mit allen Konsequenzen die daraus vielleicht auch entstehen könnten. Aber man wird natürlich gnadenlos nur an Ergebnissen gemessen und da gehört natürlich auch ein Quentchen Glück dazu. Aber selbst wenn es schief geht muss man ja jetzt nicht gleich ins Uferlose abstürzen. Das Trainerkarussell dreht sich doch unaufhörlich weiter und jedes Jahr springen dutzende Trainer auf und auch wieder ab.
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