Interessiert euch die nachhaltige Kollektion von H&M?
H&M hat eine neue Kollektion heraus gebracht, die aus Obstresten hergestellt wurden. Man kann die Kleidung heute kaufen. Allerdings sind die Kleidungsstücke nicht unbedingt günstig, da bezahlt man dann durchaus für eine Jacke schon mal an die 200 Euro. Die Kleidungsstücke sehen auch schon extravagant aus und treffen sicherlich nicht den Geschmack von jeder Frau.Die Kleidung soll man bei 30 Grad normal in der Maschine waschen können und muss da wohl keine Besonderheiten beachten.
Was haltet ihr von der nachhaltigen Kollektion von H&M? Findet ihr die Kleidungsstücke von der Optik zu gewagt? Ist die Idee durchaus gut, Obstreste dafür zu verwenden? Meint ihr, dass die Kollektion gut bei den Kunden ankommen und schnell ausverkauft sein wird?
Ich frage mich, mit wie vielen Chemikalien diese Obstreste aufbereitet werden müssen, damit ein Stoff draus wird. Es hört sich immer gut an, dass man aus Müll was macht, wenn man aber genau dahinter schaut, denke ich mal, dass es gar nicht mehr so umweltbewusst ist. Das ist ja bei Papier ähnlich. Sicher kann man aus Altpapier einiges noch machen. Aber wie viel Bleiche und Chemie da drin ist, sagt keiner.
Ich habe den Beitrag auch gesehen mit den Kleidungsstücken und ich bin für diese extravagante Mode nicht zu haben. Wahrscheinlich liegt es an meinem Alter. Aber generell denke ich, jeder soll das anziehen, was ihm gefällt und was er sich leisten kann.
Ich staune immer wieder darüber, wie missbräuchlich der Begriff "Nachhaltigkeit" verwendet wird. Wenn etwas nachhaltig ist, heißt das nicht, dass (ausschließlich) weniger Müll produziert wird - das heißt auch, dass die Natur nicht durch Chemikalien oder andere Schadstoffe belastet wird. Wenn also Obstreste mit Hilfe von Chemie haltbar gemacht werden müssen, dass man sie als Kleidung tragen könnte, ist das keine "Nachhaltigkeit", sondern eine Mogelpackung, um den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Diamante hat geschrieben:Ich frage mich, mit wie vielen Chemikalien diese Obstreste aufbereitet werden müssen, damit ein Stoff draus wird.
Das Problem hast du bei anderen Materialien aber auch und da kommen halt noch andere Probleme dazu. Zum Beispiel der hohe Wasserverbrauch beim Anbau von Baumwolle oder die ganze Ölindustrie Problematik bei synthetischen Stoffen. Mich würde aber trotzdem interessieren wie die Ökobilanz von Obstkleidung ausfällt. Dazu gehören ja auch solche Sachen wie Haltbarkeit.
Ich habe schon hin und wieder Sachen von H&M Conscious gekauft, aber nicht weil ich die Sachen für besonders umweltfreundlich halte. Die Basic T-Shirts haben einfach eine gute Qualität und sind lang genug.
Die aktuellen Sachen sind überhaupt nicht mein Stil, weil zu gemustert, oder würden mir nicht stehen, weil zu Beige. Aber davon abgesehen stelle ich mir auch die Frage, wie sich Nachhaltigkeit mit so auffälligen Designs vereinbaren lässt. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit auch, dass man die Sachen sehr lange tragen und vielseitig kombinieren kann. Das funktioniert bei einer Bluse, die schon nächstes Jahr so out sein wird, dass man damit nicht mehr vor die Tür gehen möchte, halt nicht.
Die Nachhaltigkeit besteht ja hier darin, dass schon vorhanden Reste aus der Obstproduktion weiterverwendet werden, während selbst für die beste Baumwolle, diese erstmal angebaut werden muss und später auch aufgearbeitet wird. Ich denke schon, dass das eine Technologie der Zukunft sein könnte, es gibt ganze Labore, die sich mit alternativer Stoffproduktion beschäftigen.
Unter diesem Gesichtspunkt ist das ja keine schlechte Idee, auch wenn H&M damit nicht unbedingt die Herkunft ihrer anderen Kleidungsstücke kompensieren kann. Aber vielleicht ist es ein Weg in die richtige Richtung. Die Sachen an sich sprechen mich aber auch so gar nicht an. Mir ist das alles zu flatterig, zu geblümt, teilweise Schnitte, die mich an die Zeit meiner Oma denken lassen. 129 Euro für ein bauchfreies Blüschen sind jetzt auch nichts, was ich mal eben zahlen könnte oder wollte.
Für mich bleibt es mit der Nachhaltigkeit dabei, möglichst viel aus meinem Kleiderschrank möglichst oft anzuziehen und zu kombinieren und auch weiterhin öfter mal gebrauchte Sachen, die schon im Umlauf sind zu kaufen.
Verbena hat geschrieben:Die Nachhaltigkeit besteht ja hier darin, dass schon vorhanden Reste aus der Obstproduktion weiterverwendet werden, während selbst für die beste Baumwolle, diese erstmal angebaut werden muss und später auch aufgearbeitet wird
Ja, aber alles andere als nachhaltig ist, dass diese Reste mit Chemikalien vollgepumpt werden müssen, da sie sonst ziemlich schnell vergammeln würden und alles andere als haltbar wären. Das wiederum schadet der Umwelt oder wie willst du die Chemie in etwas positives umwandeln? Durch die Chemie kommen in der Regel die Natur, aber auch die Tiere zu Schaden und im Endeffekt auch der Mensch selbst durch Verunreinigung des Trinkwasser und das alles nur um ein paar gammlige Obstschalen als Kleidung tragen zu können? Was ist daran bitte nachhaltig? Entweder etwas ist komplett nachhaltig oder gar nicht. Alles andere ist Etikettenschwindel.
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