Interessieren euch eure Vorfahren und Familiengeschichte?

vom 30.12.2018, 12:24 Uhr

Heute habe ich ein Bild von 1900 bekommen, dass unter anderem meinen Ururgroßvater und meine Ururgroßmutter zeigt. Ich muss sagen, dass ich das schon sehr interessant und auch spannend finde. Ich freue mich daher, wenn jemand aus meiner Familie noch alte Fotos und ähnliches besitzt und etwas darüber erzählen kann.

Interessiert ihr euch für eure Vorfahren und die Familiengesichte? Wisst ihr selbst einiges darüber? Wie weit lässt sich das bei euch zurück verfolgen? Oder macht ihr euch nichts daraus und ist euch sowas eher egal? Meint ihr, dass es doch irgendwann in Vergessenheit gerät und andere Dinge wichtiger sind?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich weiß nicht viel von meiner Familiengeschichte. Meine Ur Oma habe ich selber kennengelernt und diese hat mir so erzählt wie ihre Kindheit war, ihre Eltern waren und so weiter, aber wer nun davor gelebt hat und wie weit das alles so zurückgeht interessiert mich dann doch nicht. Ich finde es viel spannender, wenn man dann auch noch Geschichten dazu erzählt bekommen kann und das selber zu recherchieren ist sicherlich auch nicht so leicht. Da habe ich schon bessere Sachen zu tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So etwas interessiert mich ganz außerordentlich. Richtig nachhaltiges Interesse ist aber leider erst entstanden, nachdem meine Großmutter verstorben ist, sodass viele wichtige Informationen verloren sind. Ich besitze aber noch ihr Stammbuch aus der Nazizeit zwecks Ariernachweis, dieses geht zurück bis in das 18. Jahrhundert. Hier erkenne ich, dass viele Vorfahren aus östlicher Richtung kamen, vorwiegend aus dem Raum Ostpreußen, aber auch Polen und Russland.

Eine gewisse Zeit habe ich mit der Recherche in Online-Datenbanken verbracht um das weiter zu verfolgen, bis ins Mittelalter oder so wär schon cool gewesen. Aber erfolglos, denn viele Kirchenbücher usw. im Osten wurden durch den Krieg vernichtet. Nach wie vor bin ich auch beim roten Kreuz registriert als Ansprechpartner, denn es werden immer noch mehrere Verwandte in Russland vermisst.

Auch Erinnerungsstücke liegen mir sehr am Herzen. So würde ich nie die Briefe meines schon mit 31 verstorbenen Opas aus der Kriegsgefangenschaft wegschmeißen. Ebenso habe ich das Hochzeitsfoto meiner Großeltern aus Kriegszeiten hier im Wohnzimmer hängen. Auch von meinem verstorbenem Vater habe ich eine Menge aufbewahrt, ich verbinde viel mit solchen Dingen.

Von meiner türkischen, mütterlichen Seite weiß ich so gut wie gar nichts, dies ist auch nicht mehr zu ermitteln. Meine Mutter lebt nicht mehr und hat sich da eher bedeckt gehalten, mit ihrem Tod vor 15 Jahren ist auch der Kontakt zu diesem Familienteil abgerissen, da auch alle außer meiner Mutter das Land schon in den 70ern wieder verlassen haben. Ich weiß nur, dass die es mit dem Gesetz wohl nicht so hatten, so ist mein Urgroßvater um 1900 auf einer Schmuggeltour von Wölfen gefressen worden.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Familiengeschichte lässt sich bis 1600 zurückverfolgen, wobei es ab 1800 auch Familienfotos gibt, die ich sogar gesehen habe. Ich finde die Geschichte meiner Vorfahren ziemlich spannend, wobei ich inzwischen alles weiß, was es darüber zu wissen gibt und da weitere Nachforschungen überflüssig sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe viel Interesse an meinen Vorfahren und habe dementsprechend ein wenig recherchiert. Die Seite meines Vaters lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Daher weiß ich, dass ich heute immer noch ganz in der Nähe eines Ortes wohne, an dem meine Vorfahren schon seit mindestens dreihundert Jahren lebten. Davor lebten ein paar Generationen im Elsass und in Süddeutschland verteilt.

Über die Seite meiner Mutter weiß ich nicht viel. Wenn ich hier noch mehr herausfinden könnte, würde ich mich freuen, da ich das Thema als Hobby sehr interessant finde und einfach neugierig bin.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin. Krieg und Vertreibung würden die Ahnenforschung bei mir sowieso erschweren, und ich habe keinen Grund für die Annahme, dass meine Vorfahren bis zu Karl dem Großen jemals etwas anderes waren als arme Bauern und Tagelöhner, die es jeweils geschafft haben, trotz Krieg, Seuchen und Teuerung ein paar Kinder durchzubekommen, die dann wieder Kinder hatten. Vielleicht waren auch ein paar Handwerker drunter, aber wer hat sich jemals für das Leben irgendwelcher Bauern in gottverlassenen Käffern in der Provinz interessiert, die erst im 20. Jahrhundert befestigte Straßen bekommen haben?

Mit diesen Voraussetzungen ist es auch eher unwahrscheinlich, eine Dynastie aufzubauen und zu dokumentieren, die über Jahrhunderte an einem Ort gelebt hat. Ich gehe eher davon aus, dass mein Stammbaum regelmäßig in alle vier Winde zerstreut wurde, weil mal wieder die Schweden/Russen/Franzosen durchmarschiert sind und jeder, der konnte, sein Bündel schnüren und die Beine in die Hand nehmen musste. Und das ist für die Nachfahren dann schwer zu rekonstruieren.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mich interessiert es ehrlich gesagt überhaupt nicht. Es bringt mir nichts für mein jetziges Leben und bringt mir auch keine neuen Erkenntnisse, die mir für irgendetwas nützlich sind. Ich habe einige Urgroßelternteile noch selbst kennen gelernt, inzwischen leben nicht einmal mehr meine Großeltern. Was ich von ihnen wusste, hat mir ein bisschen dabei geholfen, sie zu verstehen, aber mehr auch nicht. Ich finde sogar schon Fotos unheimlich langweilig und drücke mich immer, wenn jemand damit ankommt.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bloß weil ich meine Vorfahren bis zu 400 Jahre zurückverfolgen kann, heißt das nicht, dass da ein Adeliger dabei gewesen sein muss. Tatsächlich waren einige Tagelöhner, Handwerker und Bauern. Das macht meiner Meinung nach aber keinen einzigen von ihnen weniger interessant für mich. Aber das ist nun mal ein Thema, das für den einen hochinteressant ist und den anderen eben nicht die Bohne interessiert. Das ist dann eben so.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mein Großvater hat vor Jahrzehnten mal relativ systematisch Ahnenforschung betrieben. Es existiert daher eine dicke Mappe bei uns zuhause, in der alles dokumentiert ist, was wir über unsere Vorfahren wissen, inklusive etlicher Fotos, wobei das älteste Foto der Sammlung schon ziemlich kurz nach der Erfindung der Fotografie entstanden sein dürfte. Darauf ist ein mürrisch blickendes altes Ehepaar in ländlich-festlicher Kleidung zu sehen.

Meine Vorfahren lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Soweit ich weiß, haben alle immer in derselben Region im südöstlichen Bayern oder im angrenzenden Österreich gelebt und hatten bäuerliche bzw. kaufmännische Berufe gehabt.

Interessant finde ich das schon, obwohl ich mich trotzdem deswegen nicht besonders stark in meiner Heimatregion verwurzelt fühle. Es spielt für meine eigene Identität auch keine große Rolle, wo meine Vorfahren gelebt haben.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Da ich eine etwas ungewöhnliche Herkunft habe, ist 1900 für mich keine unheimlich weit entfernte Zeit. Da wurde gerade einmal mein Vater geboren. :D Und weil es ist, wie es ist, waren nahezu alle Verwandten tot, als ich im Kindergartenalter war. Da hatte ich gerade noch zwei Onkel und eine Halbschwester, die älter war als meine Mutter. Damit ich ansatzweise Wurzeln habe, wurde mir von Klein auf alles immer wieder vorgekaut.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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