In Wohngemeinschaft dennoch jeder für sich selbst kochen?
Mein Bruder wohnt seit einer Weile in einer Wohngemeinschaft und ich habe ihn letztens mit meinem Freund zusammen besucht. Wir durften uns auch die ganze Wohnung anschauen. Als wir kamen, hat gerade jemand in der Küche Pommes und Fischstäbchen im Backofen gemacht. Später hat dann ein anderer Mitbewohner ebenfalls Pommes und Würstchen im Backofen gemacht. Das fand ich etwas verwunderlich und habe meinen Bruder gefragt, warum man denn nicht zusammen Essen macht, wenn die beiden Bewohner offenbar ohnehin das gleiche essen wollten.
Mein Bruder meinte aber nur, dass alle zu unterschiedlichen Zeiten essen wollten und es daher schwierig wäre, sich abzusprechen. Daher bereitet jeder für sich essen zu. Es kommt auch schon mal vor, dass jemand aufwendiger kocht und dann sogar für mehrere Tage vorkocht. Aber das würde die Person dann auch nur für sich alleine machen.
Habt ihr schon mal in einer Wohngemeinschaft gelebt und wie habt ihr das da mit dem Kochen geregelt? War es auch so, dass jeder nur für sich selbst gekocht hat, auch wenn vielleicht zwei Personen das gleiche essen wollten? Ist es nicht sinnvoll, sich da ein wenig zu organisieren?
Ich selber habe nie in einer WG gewohnt, kenne aber viele Freunde, die das tun. Da habe ich auch völlig verschiedene Konzepte kennengelernt, was das Kochen angeht. Die beiden Mädels in der Zweier-WG einer guten Freundin von mir kaufen beispielsweise immer gemeinsam ein und kochen auch jeden Abend zusammen - es sei denn, eine ist mal länger unterwegs oder im Urlaub. Sie haben aber auch einen sehr ähnlichen Geschmack, fast gleiche Arbeitszeiten und sind eben nur zu zweit, sodass die Koordination sich da relativ unkompliziert gestaltet.
In der 3er-WG eines Kumpels war es anders. Da hat jeder etwas anderes studiert oder gearbeitet, es waren kaum einmal alle drei Bewohner zu einer Mahlzeit versammelt, und während mein Bekannter sich omnivor ernährt, hatten die beiden anderen davon abweichende Ernährungspräferenzen. Daher hat dort jeder für sich gekocht. Zwar gab es auch mal Ausnahmen, sodass im Herbst schon das ein oder andere Mal ein großer Topf Kürbissuppe für alle gemacht oder ein gemeinsamer Pizzaabend mit Belag nach Wunsch veranstaltet wurde, aber das war doch eher die Seltenheit.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn das so ist, denn nur, weil man gemeinsam wohnt, muss man nicht auch zwangsläufig alles zusammen machen. Gerade, wenn man unterschiedliche Geschmäcker hat, ist es oft leichter, die Küche zu trennen, anstatt sich dauernd darüber zu streiten, was es geben soll. Allerdings würde ich zum Beispiel schon absprechen, ob man nicht den Backofen gemeinsam nutzen kann, um zumindest Kosten zu sparen, oder ob man bestimmte Basislebensmittel wie Mehl und Zucker lieber für die Allgemeinheit als separat einkauft.
Ich habe schon in mehreren WGs gelebt und wohne nun auch aktuell in einer. Da war es schon immer so, dass jeder für sich selbst gekocht hat. Das ist auch in meiner jetzigen WG nicht anders. Da wir aber relativ viele Leute sind, ist es auch absolut gar nicht machbar, immer zusammen zu kochen oder zu essen. Dass tatsächlich mal alle zur gleichen Zeit da sind, kommt allgemein gar nicht so oft vor.
Ich möchte aber auch nicht ständig mit anderen gemeinsam kochen. Es spricht nichts dagegen, sich mal mit einer Person abzusprechen und dann gemeinsam zu kochen, aber ich würde niemals täglich mit der ganzen WG kochen wollen. Davon abgesehen, dass es bei uns gar nicht machbar ist, würde ich das auch sonst nicht wollen. Ich esse beispielsweise kein Fleisch und vertrage auch einiges nicht. Außerdem gibt es auch einiges, was mir gar nicht schmeckt.
Jeder hat ja so seine Allergien, Unverträglichkeiten oder einfach einen persönlichen Geschmack. Bei so vielen Leuten ist es sehr schwer, sich da entsprechend abzusprechen. Außerdem ist es ja tatsächlich auch so, dass ich immer zu völlig unterschiedlichen Zeiten esse - dann, wenn es mir zeitlich passt und dann wann ich Hunger habe. Wenn ich viel unterwegs bin, koche ich auch nicht jeden Tag, sondern esse dann unterwegs etwas. Manchmal koche ich dafür auch gerne für mehrere Tage vor. Das wäre mir viel zu blöd, mich an andere anpassen zu müssen.
Ich will auch einfach spontan sein und das kochen, was ich will und worauf ich allein Lust habe. Ich will dann auch nicht ewig auf die anderen warten, wenn ich Hunger habe, sondern dann auch gleich kochen, wenn ich es so möchte. Von daher kämen tägliche gemeinsame Kochabende für mich niemals in Frage.
Nur weil man zusammen eine Wohnung teilt, muss man ja nicht immer zusammen essen. Ein Freund von mir hat viele Jahre in einer WG gelebt und teilweise auch als Hauptmieter dann die Leute ausgesucht. Ihm war es wichtig, dass man nicht so nebeneinander lebt, sondern miteinander aktiv wird und das war dann auch so. Man ist zusammen feiern gegangen, hat sich in der Küche unterhalten und auch zusammen gekocht. Leute, die das dann trotz ihrem Versprechen nicht gemacht haben, konnten schnell wieder gehen.
Es gibt aber auch Wohnungsgemeinschaften bei denen das eben nicht so ist und man sich einfach nur die Kosten für den Wohnraum teilt und es maximal noch einen Putzplan gibt und da kocht man dann eben auch nicht zusammen. Natürlich macht es wirtschaftlich gesehen wenig Sinn den Backofen so laufen zu lassen, aber selbst das muss ja jeder selber wissen.
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