In welchen Situationen setzt ihr euch selbst unter Druck?

Ich habe bemerkt, dass ich mich sehr oft selbst unter Druck setze. Das betrifft besonders das Studium. Ich nehme mir immer sehr viel an einem Tag und innerhalb von kurzen Zeiträumen vor. Dazu kommt, dass ich den Zeitplan dann dennoch unbedingt einhalten möchte, auch wenn ich nebenbei noch sehr viel arbeiten muss und auch wenn ich nebenbei noch viel anderes zu tun habe. Somit gerate ich dann schnell in Stress.

Ansonsten setze ich mich auch oft unter Druck, was bestimmte Leistungen angeht. Ich habe öfters Angst, nicht gut genug zu sein und bin dann völlig angespannt, bis ich meine Ergebnisse bekomme, auch wenn es dann ohnehin zu spät ist, um etwas daran zu ändern. In welchen Situationen setzt ihr euch selbst immer wieder unter Druck?

Je älter ich werde, desto weniger lasse ich mich unter Druck setzen oder setze mich selbst unter Druck. Ich war zwar schon immer ehrgeizig und habe mich in der Schule und im Studium teilweise ziemlich ins Zeug gelegt, um zu zeigen, was ich kann und entsprechende Noten einzuheimsen. Aber mittlerweile bekomme ich keine Noten mehr und würde auch nicht mehr Geld einstreichen, wenn ich im Job 200 Prozent plus unbezahlte Überstunden einbringen würde. Deshalb arbeite ich nach dem Grundsatz: "Gut genug ist besser als perfekt!"

Auch im Privatleben richte ich mich nicht mehr groß nach irgendwelchen überzogenen sozialen Vorgaben, wie ich auszusehen habe, wie dick ich sein darf oder wie viele Paar Schuhe ich besitze. Früher bin ich auch in dieser Hinsicht noch unerreichbaren Idealen hinterher gerannt und habe mich schlecht gefühlt, wenn ich mal wieder "falsch" angezogen oder zu wenig geschminkt war. Mittlerweile habe ich keine Zeit mehr für den Quatsch und stehe auch dazu.

Im Großen und Ganzen setze ich mich heutzutage nur noch selbst unter Druck, wenn andere Leute im Spiel sind, also beispielsweise, wenn ich darauf achte, Versprechen auch zu halten und nicht immer nur vor mich hin zu träumen, sondern auch mal tatkräftig zu helfen und mit anzupacken. Ich bin nämlich von Natur aus eher der passive Typ, den man ständig in den Hintern treten muss, damit etwas voran geht. In dieser Hinsicht muss ich mich nach wie vor unter Druck setzen, damit meine Familie und meine Freunde auch etwas von mir haben und mich nicht immer nur als tote Last mit durchs Leben schleppen müssen.