In welchen Situationen müsst ihr euch selbst bremsen?
Früher, also als Kind, wollte ich meine Ideen immer am liebsten sofort umsetzen, wenn das zumindest theoretisch möglich war. Wenn ich eine Bastelidee hatte, dann wollte ich immer direkt damit anfangen - auch wenn es mitten in der Nacht war. Oder wenn ich etwas kaufen wollte, dann konnte ich damit auch nur schwer bis zum nächsten Tag warten, sondern wollte direkt in die Stadt fahren.
Mit der Zeit habe ich dann gelernt, mich zu bremsen und die Tätigkeiten einfach zu verschieben, wenn es angebracht war, weil andere Sachen Vorrang hatten. Mittlerweile bin ich auch gar nicht mehr so und muss mich in dieser Hinsicht gar nicht bremsen, sondern mich eher motivieren, das eine oder andere auch wirklich zu machen. In welchen Situationen müsst ihr euch selbst bremsen und weshalb?
Es kommt drauf an, worum es geht. Wenn ich neue Ideen habe, die umgesetzt werden sollen, ist es für mich auch manchmal schwer einfach abzuwarten, da ich dann ungeduldig bin und sofort wissen möchte, ob es so funktionieren würde, wie ich mir das vorstelle. Da kann ich aber auch nicht immer direkt los legen, weil ich entweder unterwegs bin und nicht vor Ort oder aber, weil ich durch technische Schwierigkeiten ausgebremst werde.
Ansonsten ist es bei mir so, dass ich gerne sofort etwas erledige, wenn ich was erledigen muss. Denn ich neige zu Prokrastination. Wenn ich etwas nicht sofort erledige, dann schiebe ich das immer wieder auf - ist ja nicht so wichtig, sonst hätte ich es gleich erledigt - und dann kann mich nur noch eine Deadline dazu motivieren, das umzusetzen. Diese Deadline hat man aber nicht immer.
Ich muss mich eher selten bremsen und wenn, dann kommt das auch bei Ideen vor, die ich dann gerne umsetzen möchte. Da kann es sein, dass ich so Feuer und Flamme bin, dass ich mich eben selbst etwas bremsen muss. Das ist aber eher selten der Fall. Ich kann mich nicht erinnern, wann das zuletzt der Fall war. Da ist es eher bei meinem Partner so, dass dieser häufiger mal gebremst werden muss. Allerdings macht er das selten selbst, denn meist hat er dafür mich.
Ich bin von Natur aus ein eher ungeduldiger Mensch, der dazu neigt, gewollte Dinge sofort umsetzen zu müssen. In dem Moment, in dem sich in meinem Kopf irgendeine Idee manifestiert hat, muss ich mich automatisch bremsen, um nicht sämtliche Energie dort hinein zu stecken und alles andere zu vernachlässigen.
Sei es nun das Zocken eines Spiels, irgendeine handwerkliche Idee oder der Kauf einer interessanten Sache. Wenn irgendwas mein aufrichtiges Interesse geweckt hat, würde ich mich am liebsten sofort nur noch damit beschäftigen. In der Vergangenheit ging das so weit, dass ich mich auf der Arbeit krank gemeldet habe, weil ich ein Buch nicht beiseite legen konnte.
Über die Jahre hat sich das ein kleines bisschen gelegt und ich habe gelernt, mich bei solchen Dingen zumindest kurzzeitig zu bremsen, um den Pflichten des Alltags weiterhin nachkommen zu können. Manchmal fällt es mir aber noch wahnsinnig schwer.
Ich musste schon von Kindheit an Geduld lernen. Wenn man in einem gottverlassenen Dorf groß wird und immer auf irgend etwas warten muss, lernt man, sich zu "bremsen". Beispielsweise konnte ich nie "mal eben schnell in die Stadt", um etwas zu kaufen oder bei einer Freundin vorbeischauen - alles musste immer geplant und abgesprochen werden, und wenn meine Eltern mal keine Zeit hatten, mich in der Gegend herum zu karren, half auch kein Quengeln. So etwas prägt fürs Leben.
Dazu noch die Tatsache, dass es damals noch kein Internet und keine Smartphones im heutigen Sinne gab - ich war es die prägenden ersten anderthalb bis zwei Jahrzehnte einfach nicht anders gewohnt, als dass zwischen Plan und Ausführung, Wunsch und Erfüllung, Idee und Umsetzung mal mehr, mal weniger Zeit vergeht und dass es nichts bringt, zu drängeln.
Mich muss man eher "bremsen", wenn man so will, wenn es um Fragen der Quantität geht - sei es beim Essen (auch wenn ich mich da schon sehr gebessert habe, kann ich immer noch eine ausgeprägte Schlemmerin sein), oder auch im Gespräch. Wenn ich mich an einem meiner Lieblingsthemen festgebissen habe, muss ich aufpassen, meine Gesprächspartner nicht einfach niederzureden. Da kann es schon vorkommen, dass ich mich bremsen muss und auch mal das Thema wechseln oder Rückfragen stellen.
Geduld zu lernen ist sicherlich nicht verkehrt und wenn man diese gelernt hat, dann kann man so etwas auch aushalten und muss sich nicht gezielt extra bremsen. Ich bin auch schnell begeistert und dann mitten im Planen, aber wenn es gerade nicht passt, dann bin ich auch geduldig und warte ab, bis ich das umsetzen kann. Das muss man einfach lernen im Leben. Es ist ja auch schön ein bisschen zu planen, Träume zu haben und sich Dinge vorzustellen.
Es ist interessant zu hören, dass du früher ein sehr impulsives Kind warst und deine Ideen am liebsten sofort umgesetzt hättest. Ich denke, dass viele von uns in jungen Jahren so waren. Auch ich hatte als Kind oft Schwierigkeiten, mich zu bremsen und mich auf andere Aufgaben zu konzentrieren, wenn ich meine Ideen unbedingt sofort umsetzen wollte.
Heute muss ich mich oft bremsen, wenn ich in stressigen Situationen bin oder wenn ich merke, dass ich mich zu sehr in eine Aufgabe verbeisse. Als berufstätige Mutter ist es wichtig, dass ich Prioritäten setze und mich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriere, um effektiv zu sein und meine Arbeit erfolgreich zu erledigen. Manchmal ist es jedoch schwierig, sich zu bremsen und nicht alles auf einmal erledigen zu wollen.
In solchen Situationen versuche ich, meine Gedanken zu ordnen und mir eine realistische Liste mit den wichtigsten Aufgaben zu erstellen, die ich erledigen muss. Wenn ich merke, dass ich mich zu sehr in eine Aufgabe verbeisse, nehme ich mir eine kurze Pause und mache etwas anderes, um meine Gedanken zu beruhigen und mich zu erholen.
Manchmal muss ich mich auch bremsen, wenn ich Dinge kaufen möchte, die ich eigentlich nicht brauche. Ich versuche dann, mir die Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, ob ich das Produkt wirklich benötige und ob es sinnvoll ist, mein Geld dafür auszugeben. In solchen Situationen versuche ich, vernünftig zu sein und mich nicht von meinen Impulsen leiten zu lassen.
Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, sich selbst zu bremsen, um vernünftige Entscheidungen zu treffen und erfolgreich zu sein. Manchmal ist es jedoch auch wichtig, mutig zu sein und seine Ideen umzusetzen, wenn es angebracht ist und man sich sicher ist, dass es sinnvoll ist.
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