In welchen Situationen agiert ihr radikal?

vom 07.02.2019, 15:08 Uhr

Gerade, wenn es um Kontakte geht, die mir persönlich nicht gut tun, bin ich sehr radikal. Da gibt es einen sauberen VCut und das Thema ist für mich erledigt. Ich sehe nicht ein, warum ich immer wieder Zeit investieren und neue Chancen austeilen sollte. Denn in 99,99 Prozent aller Fälle bin ich dann enttäuscht, weil eh alles beim Alten ist und die Person sich nicht geändert hat und ein friedvoller Umgang daher unmöglich ist.

Ich bin für meine radikale Haltung in dieser Hinsicht aber auch schon kritisiert worden. Es gibt eben Menschen, die meinen, dass man Menschen immer eine (neue) Chance geben sollte und dass Menschen sich ja grundsätzlich ändern könnten. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls nicht gemacht. In welchen Situationen agiert ihr persönlich radikal? Seid ihr dafür auch schon kritisiert worden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In einer Folge von Dr. House, kam mal der Spruch "Menschen ändern sich nicht, zumindest nicht wesentlich" und ich denke, das trifft den Nagel auf den Kopf. Von daher kann ich nur sagen, dass man einem Menschen mit Sicherheit auch mehr als nur einmal verzeihen kann. Hängt natürlich auch stark davon ab, was dieser Mensch getan hat. Aber wenn man diesen Menschen immer wieder, wegen dem selben Quatsch verzeihen soll, kann ich das schon verstehen, dass man da irgendwann mal einen radikalen schnitt macht.

Situationen dafür gibt es, denke ich doch sehr viele, in denen man das machen kann. Bei mir kommt es sehr stark darauf an, wer diese Person ist. Ein Bekannter, ein guter Kumpel, ein guter Freund, der beste Freund oder sogar der Partner mit dem man zusammen ist. Jeder dieser Personen, würde ich für sich behandeln, denn was mein bester Freund mit mir machen kann, darf noch lange kein Bekannter mit mir anstellen. Von daher würde für mich ein radikaler Schnitt bei den verschiedenen Personen auch viel früher oder später stattfinden.

Dinge die gar nicht gehen, sind die, die gegen mich, gegen meine Familie oder meinen Partner gehen. Ich habe aber auch schon Menschen aus meinem Umfeld auf Grund irgendwelcher Aussagen schon radikal abserviert. Aber egal wie man das jetzt versucht zu beschreiben, man kann das nicht pauschalisieren. Es hängt halt immer sehr stark davon ab, welche Person mir was gesagt oder getan hat. Aber auch meine eigene Gemütslage spielt eine große Rolle dabei. Man fasst solche Sachen nun mal dann immer subjektiv auf und handelt dann auch danach.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Selten. Mein Ziel ist es, mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und meinen Mitmenschen zumindest nicht aktiv zu schaden. Radikalität in jeder Form hat da keinen Platz, weil Extreme aller Art einfach nichts für mich sind. Ich finde auch nicht, dass man gleich "radikal agiert", wenn man sich ausnahmsweise nicht alles bieten lässt, nicht zu allem Ja und Amen sagt, oder sich auf bestimmte Art ernährt, kleidet oder arbeitet.

Beispielsweise bin ich an sich nicht religiös, aber meinem Vater (79 und Schlaganfallpatient) bedeutet es viel, wenn ich mich ab und zu doch in der Kirche blicken lasse. Wäre ich "radikal" eingestellt, würde ich den alten Mann unglücklich machen, weswegen ich mich hier wie in vielen Dingen eher moderat und kompromissbereit zeige.

Ich finde nämlich, dass eine allzu "radikale" Herangehensweise mir den Blick auf Alternativen verstellt und mir die Möglichkeit nimmt, unterschiedliche Herangehensweisen auszuprobieren und mich je nach Situation für einen gemäßigten oder kompromisslosen Kurs zu entscheiden. Diese Einstellung mag manchen etwas wankelmütig erscheinen, aber ich finde sie erheblich entspannender und dramafreier als die ewigen Grundsatzdiskussionen und großen Gesten über jede Lappalie.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir fällt eigentlich keine Situation ein, in der ich wirklich radikal handle. Wenn ich ausmiste, dann mache ich das nie radikal, sondern einfach immer mal wieder ein bisschen. Auch bei Freundschaften ist es so, dass ich einfach schaue, wie sich das so entwickelt, wobei sich viele Freundschaften oder Bekanntschaften einfach im Sand verlaufen.

Ich lasse mir einfach gerne verschiedene Optionen offen, um dann einfach mit der Zeit schauen zu können, wie sich alles entwickelt. Wenn ich eine radikale Entscheidung treffen will, kann ich das dann ja trotzdem noch jederzeit machen, aber eigentlich mag ich es lieber, einfach immer mal wieder ein bisschen zu machen und eher vorsichtiger in dieser Hinsicht zu sein.

Radikal würde ich aber dann sein, wenn mir beispielsweise mein Partner fremdgehen würde. Da würde ich nicht lange fackeln und direkt Schluss machen. Oder wenn eine Freundin ganz schlimm mein Vertrauen missbrauchen würde. Solche Situationen sind bisher aber glücklicherweise noch nicht vorgekommen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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