In welchen Fällen nehmt ihr Gesagtes wieder zurück?

vom 25.12.2017, 14:33 Uhr

Wenn ich etwas sage und meine eigene Meinung vertrete, dann stehe ich im Normalfall auch dazu und revidiere meine Meinung nicht mehr. Wenn ich mir bei etwas nicht sicher bin, dann sage ich das und lasse mir dann auch eventuell mehrere Optionen offen - beispielsweise dann wenn es um die Planung eines Treffens geht und ich noch nicht weiß, ob ich dann Zeit habe.

Ein Freund von mir ist das komplette Gegenteil. Das was er sagt, revidiert er ganz oft wieder. Es kann sein dass er etwas sagt, man sich darauf verlässt und er plötzlich eine völlig andere Meinung hat. Mich hat das schon einige Male zur Weißglut getrieben, wobei er nicht eingesehen hat, was daran so schlimm sein soll. Er meinte, dass er seine Meinung einfach geändert hätte und dass das doch legitim wäre.

In welchen Fällen nehmt ihr Gesagtes wieder zurück? Kennt ihr auch solche Personen, die das quasi ständig tun und dann teilweise auch nichts mehr davon wissen wollen, was sie mal gesagt haben und dann plötzlich ihre Meinung ändern? Wie kann man darauf reagieren?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Seine Meinung zu ändern ist für mich etwas komplett anderes als etwas Gesagtes wieder zurückzunehmen. Offensichtlich haben wir hier verschiedene Auffassungen. Wenn man etwas Gesagtes wieder zurücknimmt, dann ist es so, als wenn es nie gesagt worden wäre. Das ist in meinen Augen also gar nicht möglich, denn so schnell vergisst man ja nicht, was gesagt worden ist. Wenn man aber seine Meinung geändert hat, gab es in dem Sinne ein "Update" und das ist doch was komplett anderes. Wie man beides in einen Topf werfen kann ist mir ein absolutes Rätsel und dafür fehlt mir jede Form von Verständnis und Logik.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde auch, dass man natürlich Pläne ändern kann, oder auch seine Meinung revidieren, wenn man mit guten Argumenten konfrontiert wird, aber etwas Gesagtes wieder zurücknehmen ist erstens einmal in meinen Augen etwas völlig anderes, und zweitens funktioniert das nicht. Selbst wenn man im Affekt oder aus purer Gedankenlosigkeit jemanden mit Worten übel kränkt (ist mir beides schon passiert), gibt es da nichts "zurück zu nehmen", sobald die Worte einmal draußen sind.

Maximal kann man um Verzeihung bitten und versuchen, den Zusammenhang zu relativieren. Die meisten Leute haben selber schon etwas Unüberlegtes gesagt und von daher kann es durchaus sein, dass sie Verständnis haben, wenn der erste Zorn erst einmal verraucht ist. Aber man kann eben auch Beziehungen und Freundschaften auf diese Art dauerhaft kaputt machen und dann nützt es gar nichts wenn man sich hinstellt und schreit: "Ich nehme alles zurück!"

Ich selber kenne diesen Spruch nur scherzhaft, wenn man etwa im Job oder im Haushalt irgendeine Kleinigkeit falsch im Kopf hat oder verkehrt angeht, und der Kollege oder Partner einen wieder auf den rechten Weg zurückbringt. Da habe ich auch schon öfter gehört oder gesagt: "Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil, das Kopierpapier ist tatsächlich im anderen Schrank". Aber Pläne oder Meinungen aller Art nehme ich nicht zurück, sondern ändere sie gegebenenfalls, und drücke das auch so aus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^