In welchen Fällen auf Hausmittel lieber verzichten?
Wenn man sich nicht gut, sondern eher kränklich fühlt, gibt es ja verschiedene Hausmittelchen, die je nach Symptomatik angewendet werden können. Manche helfen dabei besser als andere Hausmittelchen. In welchen Fällen würdet ihr aber eher auf Hausmittelchen verzichten und lieber auf Medikamente zurückgreifen? Bei welchen Problemen helfen euch Hausmittel überhaupt nicht?
Ich würde danach gehen, was mir als sinnvoll erscheint. Wenn ich bei einem Hausmittel Zweifel habe, dass dies gut wirkt oder vielleicht eher schadet als Verbesserung bringt, würde ich eher die Finger davon lassen. Dann würde ich mich in der Apotheke beraten lassen oder im Zweifelsfall auch zu einem Arzt gehen. Auch wenn ich schon diverse Hausmittel ausprobiert habe und diese keine Wirkung zeigten, würde ich in Zukunft eher darauf verzichten und etwas anderes probieren.
Es gibt Hausmittel, die einfach totaler Unsinn sind, einige sind sogar gesundheitsschädlich. Es kursieren zum Beispiel immer noch diverse Hausmittel, mit denen man Wunden versorgen soll, die zu Entzündungen und anderen Problemen führen können.
Vor Kurzem habe ich auch mal etwas über die Verwendung von Backpulver auf der Haut gelesen. Backpulver wird in der Hausmittel Community ja irgendwie eh für alles verwendet. Backpulver hat aber einen PH Wert, der deutlich über dem der Haut liegt, da sagt doch schon der gesunde Menschenverstand, dass das nicht gut sein kann.
Auf potentiell wirksame und nicht gefährliche Hausmittel würde ich nicht verzichten, denn Hausmittel schließen Medikamente ja nicht aus. Man kann doch den Erkältungstee trinken auch wenn man Medikamente gegen die Erkältung nimmt. Oder man kann die Brandverletzung auf weiter kühlen wenn man einen Verband mit Brandsalbe angelegt hat. Es sei denn natürlich ein Medikament verträgt sich mit einem Hausmittel nicht, aber dafür kenne ich kein Beispiel.
Die einzigen Hausmittel, die ich aktiv verwende, sind Teetrinken, Wärmflasche und Kühlpack, respektive gegen Erkältung, Bauchweh und wenn mein schlechtes Knie mal wieder anschwillt. Alles darüber Hinausgehende sehe ich mit Skepsis.
Alleine die Klassiker, die anscheinend immer noch empfohlen werden, wenn man sich verbrennt oder verbrüht, lassen mich leiden. Von Senf bis Mehl ist nach wie vor alles mit dabei, auch wenn sich mittlerweile längst herumgesprochen haben sollte, dass kühles Wasser die einzig sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahme darstellt.
Wenn ich so darüber nachdenke, verwende ich Hausmittel vor allem dann, wenn ich mich subjektiv besser fühlen möchte und eine tatsächliche Heilung oder Besserung einfach nur eine Frage der Zeit ist. Von der Wärmflasche kommt die Regel beispielsweise auch nicht schneller, und die Erkältung dauert mit heißem Tee genauso lang wie ohne. Aber wenn es wirklich ein Übel bei der Wurzel zu packen gilt, wende ich mich lieber an die gute, alte Schulmedizin. Wobei man auch die Frage stellen kann, ob Ibuprofen und dergleichen nicht allmählich auch schon zu Hausmitteln zählen.
Außer Tee, Wärmebeutel, kaltem Wasser bei Verbrennungen und dem Verwenden von bestimmten Nahrungsmittel oder dem Verzicht darauf bei Magen-Darm-Beschwerden verwende ich keine Hausmittel, weil ich mich damit nicht auskenne und viel falsch machen könnte.
Ich verlasse mich bei Beschwerden, die stark oder lang andauernd sind lieber auf die Pharmaindustrie, die ja meistens auch auf Erfahrungen beruht und manchmal gar nicht weiß, warum etwas wirkt. Allerdings sind deren Erfahrungen viel kompakter als meine eigenen oder die meiner Familie. Lesenswert ist folgender Artikel im Spektrum, in dem beschrieben wird, dass auch Tiere Hausmittel verwenden, die auf Erfahrungen beruhen.
Bei mir kommt das ganz auf die entsprechenden Symptome an. Wenn ich beispielsweise schon stärkere Medikamente (wie Antibiotika) vom Arzt erhalte, würde ich nicht zusätzlich noch jede Menge Hausmittel zu mir nehmen. Hier gibt es auch hin und wieder eine eher kontraproduktive Wirkung. Auch würde ich mich zuvor immer belesen und nicht auf gut Glück etwas ausprobieren. Hier gibt es schließlich auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen natürlichen Mitteln und Präparaten.
Ich persönlich greife vor allem bei "normalen Erkältungen" auf Hausmittel zurück und dann auch eher auf die Dinge, die sich über die Jahre hinweg bereits gut bewährt haben. Bei schwerwiegenderen Problemen würde ich immer sicherheitshalber den Arzt aufsuchen und gegebenenfalls auch bezüglich weiteren Tipps und Hausmitteln mit diesem Rücksprache halten.
Wenn es um schwerwiegende gesundheitliche Probleme geht, wie zum Beispiel schwere Infektionen, schwere Verletzungen oder chronische Krankheiten, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und sich von einem Fachmann behandeln lassen. In diesen Fällen können Hausmittel nicht ausreichend sein, um die zugrunde liegenden Probleme zu lösen.
Auch bei akuten Beschwerden wie schweren Kopfschmerzen, Fieber oder starken Schmerzen sollte man lieber auf Medikamente zurückgreifen. Natürliche Hausmittel wie Kräutertees oder Wickel können zwar helfen, aber bei schweren Schmerzen oder hohem Fieber sind Medikamente oft die bessere Wahl, um schnell Linderung zu verschaffen.
Es gibt auch einige Beschwerden, bei denen Hausmittel nicht helfen oder sogar schaden können. Zum Beispiel können Hausmittel bei schweren allergischen Reaktionen oder bei Anfällen von Asthma nicht ausreichend sein und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden. In diesen Fällen sollte man unbedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Hausmittel in vielen Fällen sehr wirksam sein können und oft eine sichere und kostengünstige Alternative zu Medikamenten darstellen. Wenn es um leichte Beschwerden wie Erkältungen, Husten oder leichte Kopfschmerzen geht, können Hausmittel oft genauso effektiv sein wie Medikamente. Allerdings sollte man auch hier darauf achten, dass man nicht zu lange auf eine medizinische Behandlung verzichtet, wenn sich die Symptome verschlimmern oder länger als üblich anhalten.
Insgesamt gilt: Hausmittel können eine gute Ergänzung oder Alternative zu Medikamenten sein, sollten aber nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung bei schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen dienen. Es ist wichtig, die Symptome sorgfältig zu beobachten und bei Bedarf medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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