In welchem Alter habt ihr zum ersten Mal richtig gearbeitet?
Ich habe relativ spät zum ersten Mal gearbeitet. Direkt nach dem Abitur habe ich mir zum ersten Mal einen Job gesucht, um die Zeit bis zu meinem Studium zu überbrücken. Seitdem jobbe ich aber auch durchgängig neben meinem Studium und hatte seit dem auch noch nie eine längere Arbeitspause, wenn man vom Urlaub absieht.
Neben der Schule zu arbeiten, wäre für mich nicht in Frage gekommen, da ich in der Oberstufe auch noch einen recht weiten Schulweg hatte und somit auch für einen Weg eine Dreiviertelstunde gebraucht habe. Ich hatte oft Nachmittagsunterricht und musste auch viel lernen, so dass ich nicht noch nebenbei arbeiten wollte. Und für die Ferien hatte ich tatsächlich nie etwas gefunden. In welchem Alter habt ihr zum ersten Mal richtig gearbeitet?
Ich finde es kommt drauf an, wie man "richtig" arbeiten definiert. Mein Vater ist beispielsweise Handwerker und das seit vielen Jahrzehnten. Für ihn ist es nur dann "richtige" Arbeit, wenn man sich auch körperlich anstrengen muss. Ein Bürojob ist für ich kein richtiger vollwertiger Job, sodass er beispielsweise Beamte auch nicht wirklich ernst nimmt, die über "unmenschliche" Arbeitsbedingungen lamentieren.
Wenn du "richtige" Arbeit so definierst, dass man generell Arbeitskraft zur Verfügung stellst und dafür dann Geld bekommt, egal ob man jetzt im Büro, in der Gastronomie oder auf einer Baustelle arbeitet, dann habe ich erst während dem Studium gearbeitet. Wobei ich in der 10. Klasse auch Nachhilfe gegeben habe, aber ich weiß nicht ob das so wirklich als Arbeit zählt, auch wenn man dafür Geld bekommen hat.
Während der Oberstufe habe ich zwar einen Job gesucht, aber wurde immer abgelehnt, weil dort erstens nicht so viele Jobs angeboten wurden und zweitens immer Schüler gesucht hatten, die auf Abruf verfügbar waren. Da kam es dann nicht so gut, dass man kein eigenes Auto hatte und einen längeren Anfahrtsweg hatte, sodass man nicht spontan da sein konnte wenns brennt.
Ich habe mit 14 Jahren angefangen, Pferde für einen Händler Korrektur zu reiten und auf Turnieren vorzustellen. Außerdem habe ich viel im Stall gemacht, das gehörte ja einfach dazu. Zusätzlich habe ich Hunde für Prüfungen und Körungen vorbereitet und dort vorgestellt.
Das war durchaus richtige Arbeit. ich hatte feste Zeiten und ein festes Pensum. Allerdings lief der größte Teil der Sachen unter der Hand. Weil in dem Alter hätte ich noch gar nicht so viele Stunden so regelmäßig arbeiten dürfen.
Das hat mich allerdings nicht daran gehindert. Für mich war das weniger Arbeit, ich habe es eher als das Sammeln von Erfahrungen angesehen. Und der Verdienst war einfach ein netter Nebeneffekt, wobei sich das richtig gelohnt hat. Ohne die Schule hätte ich gut davon leben können, weil ich dann das doppelte Pensum geschafft hätte. Das wäre auch mit Sozialabgaben völlig ausreichend gewesen.
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