In Schockmomenten vor Schreck weinen müssen?

vom 29.02.2016, 13:32 Uhr

Ich hatte vorhin einen richtigen Schockmoment. Während ich meinen Laptop auf dem Schoß hatte, ist mein Freund am Ladegerät hängen geblieben, welches eingesteckt war, als er aus der Tür wollte. Im letzten Moment konnte ich meinen Laptop jedoch noch halten, welcher sonst auf den Boden geknallt wäre. Vor meinem inneren Auge sah ich meinen Laptop jedoch schon zertrümmern. Da mir erst vor wenigen Wochen schon ein Laptop kaputt gegangen ist, indem ich Kaffee darüber geschüttet habe und den neuen Laptop erst seit kurzem habe, war das ein riesiger Schock.

Obwohl im Endeffekt gar nichts passiert ist, sind mir dennoch direkt die Tränen gekommen und ich stand wirklich kurz unter Schock. Mir ist es dabei schon öfter passiert, dass ich in solchen Schreckensmomenten von einer Sekunde auf die andere weinen musste, auch wenn nichts passiert ist. Irgendwie kommt das bei mir dennoch sofort und ich brauche dann kurz, um mich wieder zu beruhigen. Passiert es euch auch manchmal, dass ihr in Schockmomenten ganz plötzlich weinen müsst, auch wenn nichts passiert ist? Woher kommt das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Dass ich direkt in einem Schockmoment zu weinen anfange, ist bei mir eigentlich eher sehr selten. Dafür muss schon etwas passieren, was mich wirklich tief und auf emotionaler Ebene trifft. Meistens ist es eher so, dass ich nach einem plötzlichen Schock zunächst eine Zeit lang wie gelähmt oder betäubt bin und meine Umwelt für mehrere Sekunden überhaupt nicht wahrnehme. Ich starre dann einfach vor mich hin und verarbeite das, was gerade geschehen ist, bin aber zu keinerlei Gefühlsregung fähig. Erst, wenn ich mich danach wieder gesammelt habe, kommt meine richtige Reaktion zum Vorschein und dann kann es je nach Ereignis schon sein, dass mir die Tränen kommen.

Ich glaube, dass dieses Verhalten vielleicht eine Art unterbewusster Schutzmechanismus ist, um zu verhindern, dass ich in einer Ausnahmesituation im Affekt etwas dummes und unüberlegtes tue, was mich womöglich in Gefahr bringt. Durch die kurze Schreckstarre bleibt mir genug Zeit, die Situation genau zu analysieren, auch wenn das nicht auf einer bewussten Gedankenebene passiert.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich muss in Schockmomenten nie vor Schreck weinen, jedenfalls ist mir das nicht bewusst. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine große Erleichterung für dich war und du daher Freudentränen geweint hast, was ja auch verständlich ist. So ein Notebook ist schließlich nicht gerade günstig, gerade für ein Studenten-Budget. Wenn dann noch so kurz hintereinander zwei Neuanschaffungen gemacht werden müssen, wäre das natürlich sehr ärgerlich.

Ich hatte vor einer Woche erst wieder einen Schockmoment. Ich war mit dem Auto unterwegs, einige Besorgungen machen, wobei jemand knapp vor mir plötzlich abbiegen wollte. Ich musste eine Vollbremsung hinlegen, sonst wäre ich voll in den reingefahren. Ich habe sein Fahrverhalten einfach nicht kommen sehen. Auf jeden Fall ist es glücklicherweise noch alles gut gegangen und kein Schaden ist passiert. Ich konnte also theoretisch seelenruhig weiter fahren.

Ich war danach aber total aufgewühlt und ein kleines Nervenbündel vor Schreck. Ich habe zwar nicht geweint, aber die Knie waren unaufhörlich am Zittern und ich konnte mich kaum beruhigen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hänge natürlich auch an meinem Laptop und würde mich schwarz ärgern, wenn dem treuen Gerät etwas zustoßen würde. Als "Schockmoment" würde ich einen Beinahe-Absturz jedoch noch nicht ansehen. Vielleicht bin ich schwer zu schockieren, aber bei mir muss schon Gefahr für Leib und Leben im Verzug sein, damit ich nicht nur zusammenzucke und tief durchatmen muss, sondern wirklich einen Schock bekomme.

Und selbst dann fange ich nicht an zu weinen. Ich weine überhaupt nur in Ausnahmefällen, und Freudentränen kenne ich eigentlich gar nicht. Wenn ich mich erschrecke, werde ich wütend. Wenn mir also beinahe der Laptop auf den Boden geknallt wäre, würde ich erst mal den Laptop anschnauzen und dann auf eventuelle Augenzeugen losgehen und mich wütend darüber beschweren, wie man sich nur so blöd anstellen kann.

Das ist natürlich eine nicht minder irrationale Reaktion, die mir auch schon öfter Ärger eingebracht hat. Cholerische Zickereien als Reaktion auf überstandene Schrecksekunden liegen bei uns leider in der Familie.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe es auch schon erlebt, dass mich mein Mann so erschreckt hat, dass mir erst total übel wurde und ich dann weinen musste. Dabei hat er mich nicht mal absichtlich erschreckt. Auf der unteren Etage war es dunkel und ich kam um die Ecke, in der er dann plötzlich vor mir stand. Wobei ich eben der Meinung war, dass er noch unterwegs ist.

Als Kind ist es mir auch hin und wieder passiert, dass ich vor lauter Schreck weinen musste. Aber das sieht man bei Kindern ja durchaus häufiger mal und ist sicherlich nicht besonders ungewöhnlich.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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