In Mini-Haus wohnen, für euch vorstellbar?
Ich habe gehört, dass es in Amerika gerade ein Trend sein soll, dass sich viele den Traum vom Eigenheim erfüllen, in dem sie sich ein nur 20qm großes Haus bauen. Die Mini-Häuser müssen dann sehr durchdacht gebaut und eingerichtet werden. Vieles hat daher mehrere Funktionen oder es lässt sich eine Treppe ausziehen oder noch eine Art Wintergarten ausklappen.
Oftmals richten sich die Eigentümer die Tiny-House sehr gemütlich und wirklich schön ein. Manchmal haben die Häuser auch Räder und können an einen anderen Ort gebracht werden. Ich könnte mir so etwas als Ferienhaus durchaus vorstellen, aber nicht darin dauerhaft zu leben. Das stelle ich mir schon sehr beengt vor und auch irgendwie anstrengend.
Könntet ihr euch vorstellen, in solch einem Mini-Haus zu wohnen? Was haltet ihr von diesem Trend der Häuser? Meint ihr, dass sich das nur in Amerika großer Beliebtheit erfreut? Würdet ihr so ein Haus dauerhaft bewohnen wollen?
Die Tiny House Bewegung in den USA hat nicht wirklich etwas mit Wohnen auf wenig Raum zu tun. So ein Tiny House hat dort gerne mal 50 Quadratmeter Wohnfläche. Da haben die 20 Millionen Amerikaner, die in Trailer Parks wohnen auch nicht mehr.
Da in den letzten Jahrzehnten die Wohnfläche pro Person enorm gewachsen ist, setzt die Bewegung sich für eine Rückbesinnung ein. Kleine Häuser sind nicht nur billiger, sie verbrauchen weniger Ressourcen und schränken den Konsum ein. Da bleibt kein Platz für Krempel. Und Singles fühlen sich nicht verloren in den Weiten der Hütte. Das ist aber eher moderner Lifestyle als Notwendigkeit. Sonst könnte man in den Trailer ziehen. Nur haftet den Parks eben ein armes Image an.
Wechselt man das Land, dann findet man das Tiny House als traditionelle Lebensform. In Irland sind Häuser zwischen 50 und 60 Quadratmeter Grundfläche mit Wohnzimmer, Wohnküche, Bad und drei Schlafzimmern für je zwei Personen weit verbreitet. So ein Schlafzimmer hat dann etwa 10 Quadratmeter, für die Eltern mit Doppelbett. Die Kinder haben dann immer zwei Einzelbetten im Zimmer. Das Bad knubbelt sich auf 1,50 x 1,80 Meter. Das Wohnzimmer hat etwa 12 Quadratmeter und die Küche hat etwa 10. Das finden wir hierzulande für sechs Personen sportlich.
Die Voraussetzungen sind in den USA schon anders als in Deutschland. Es gibt bei uns viel mehr Vorschriften darüber wer wo und wie dauerhaft wohnen darf. Daran würde zum Beispiel der Ausbau von einem Häuschen auf einem Gartengrundstück zum dauerhaften Wohnsitz scheitern.
Und dann gibt es natürlich einige amerikanische Staaten, die deutlich mildere Winter haben als Deutschland. Diese kleinen Häuser sehen oft nicht wirklich gut isoliert aus, aber wenn es im Winter nicht friert muss man sich ja keine Sorgen um die Leitungen machen und ein Ofen wird zum heizen ausreichen.
Ich könnte mir schon ein kleineres Haus vorstellen wenn ich alleine leben würde. Viele Häuser haben ja nur einen einzigen Raum, das funktioniert nicht wenn der eine arbeiten und der andere Fernsehen will oder Freunde zu Besuch hat. Außerdem müsste das Grundstück um mein Haus ausreichend große sein. So eine Wohnsituation wie auf dem Campingplatz wollte ich nicht haben.
Mein Anspruch wäre dann außerdem, dass das Haus möglichst autark funktioniert. Wenn man nur ein kleines Haus hat und das alleine bewohnt müsste es eigentlich machbar sein genug Energie selber zu produzieren und mit dem aufgefangenen Regenwasser auszukommen.
Ich habe auch schon etwas von einem solchen Trend gelesen und das von dir verlinkte Haus zum Beispiel finde ich total schön und da würde ich sofort einziehen. Ich denke auch, dass es gar nicht so verkehrt ist, wenn man mal feststellt, dass man nicht so viel Kram braucht und das tut man in so einem Haus sicher. Mit Familie wäre es bestimmt nicht so toll, aber für eine Person ist es doch toll und preiswerter als ein größeres Haus.
Die Häuser sehen zwar wirklich nett aus, jedoch könnte ich mir nicht vorstellen dauerhaft mein Leben in einem Tiny-House zu verbringen. Auf Dauer wäre es mir viel zu eng und zu klein. Wenn man allein lebt, kann man sich daran mit der Zeit bestimmt gewöhnen.
Für eine ganze Familie die nur die hierzulande üblichen Häusergrößen kennt, würde es bestimmt sehr spannend werden. Ich denke mir mal, dass da so etwas wie Privatsphäre kaum bis gar nicht mehr gibt und der ein oder andere Konflikt vorprogrammiert wären.
Solche Mini-Häuser gibt es doch auch bereits in Deutschland. Das Modell gibt es somit nicht nur auf amerikanischem Boden. Außerdem steht ja auch auf der Webseite, dass es durchaus möglich ist, dass sich Familien oder mehrere Personen auf Dauer kein solches Mini-Häuschen als Hauptdomizil wünschen würden.
Ich könnte mir das Leben in so einem Mini-Haus schon vorstellen, wenn ich alleine leben würde. Es wäre kein Domizil für die Ewigkeit, aber es wäre schon vorstellbar. Aber ich würde mich dann eher fragen, wohin ich meinen ganzen Kram lagern sollte. Entweder ich hätte weniger Kram, was auch ganz geil wäre oder das Mini-Haus wäre sehr vollgestopft und würde ungemütlich. Aber vorstellbar wäre es.
Ich finde diesen Trend ehrlich gesagt nicht ganz so toll, wobei es das auch schon in Deutschland in ähnlichen Formen gibt. Warum ich das nicht mag? Ganz einfach, die Leute sollen möglichst mit immer weniger Wohnraum zufrieden sein, es wird alles nur noch in klein klein gebaut und Familien sollen sich dann am besten auch noch in kleine Wohnungen für 2000 € kalt im Monat zwängen, einfach weil es geht, gebaut wird ja zu wenig.
Es müssen meiner Meinung nach mehr Wohnungen her, mehr richtige Häuser und nicht so ein Kleinkram. Mag sein, dass das für Singles eine Berechtigung hat oder Paare, aber für eine Familie ist das nichts und wer will schon sein ganzes Leben alleine verbringen? Man muss dieses Haus dann also wieder an einen Single verkaufen und so wandert das Haus durch die Hände, ob das nun besser ist weiß ich nicht.
So ein Haus wäre für mich nichts, wie auch? Ich bin Mutter und bin froh, wenn ich Platz habe und mich ausleben kann. Ist das vielleicht egoistisch, weil ich mit weniger auskommen könnte? Ja, sicherlich ist es das, aber ich möchte mich einfach nicht mit Kindern auf engem Wohnraum wohlfühlen müssen, wenn es auch anders geht.
Wenn ich allein leben würde, könnte ich es mir schon vorstellen, es mir auf wenigen Quadratmetern gemütlich einzurichten. Für mich bedeutet Masse nicht gleich Klasse, und was man nicht besitzt, braucht man auch nicht abzustauben. Dabei setze ich aber natürlich voraus, dass die Kosten auch entsprechend niedrig sind, sprich, dass ich für die Kuriosität, in einem Mini-Haus zu wohnen, nicht so viel zahlen muss wie für ein 150-Quadratmeter-Eigenheim.
Aber wenn das Verhältnis von Preis zu Quadratmeterzahl halbwegs angemessen ist, könnte ich damit durchaus arbeiten. Zu zweit oder mehreren würde ich mangels Privatsphäre zwar durchdrehen, aber wenn ich dafür beispielsweise meine Arbeitsstunden reduzieren könnte, da ich weniger Fixkosten habe, wäre das doch eine tolle Sache. Gewonnene Lebenszeit, sozusagen.
Meine aktuelle Eigentumswohnung würden wahrscheinlich auch viele Leute als viel zu winzig selbst für eine Person abtun und den Kopf darüber schütteln, wie wir uns zu zweit auf den paar Quadratmetern einrichten können. Aber was nützt es mir, wenn wir in einer Riesenwohnung herumkugeln und dafür jeden Cent dreimal umdrehen müssen, weil wir quietschend hart an der Grenze der finanziellen Leistungsfähigkeit laufen?
Ich lebe lieber auf weniger Quadratmetern, die ich mir nett einrichte, weil ich das Geld für eine nette Einrichtung habe, da ich mir von Anfang an eine realistisch bezahlbare Wohnung gesucht habe, und fahre auch mal in den Urlaub, weil mich der Heimatbunker nicht das letzte Hemd kostet. Und selbst "als Mutter" könnte ich mich in der aktuellen Wohnung noch arrangieren, auch wenn ein Mini-Haus dann selbstverständlich nicht mehr in Frage kommen würde.
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