In Job und Hobbys flüchten wenn man zuhause unglücklich ist
Bei Herrn A ist es im Moment etwas schwierig. Seine Frau hat sich sehr verändert in den letzten Jahren und ist zum Hausmütterchen mutiert. Aber nicht so, dass man sagen kann, sie macht den perfekten Haushalt, sondern eher schleppend und es gibt auch immer wieder Streit deswegen. Denn die Frau hat nur einen Minijob, dem sie einmal in der Woche nachkommt. Ansonsten kümmert sie sich wohl um den Hund und drei Katzen.
Herr A ist nicht mehr glücklich in der Beziehung. So flüchtet er sich in seinen Job und geht noch einigen Hobbys nach, die er sich auch gezielt so ausgesucht hat, dass seine Frau kein Interesse dran hat diese Hobbys zu teilen. Da seine Frau ihm auch im Falle einer Trennung, von der sie auch schon geredet haben gedroht hat sich umzubringen wurde er noch unglücklicher und ist nun noch weniger zu hause.
Für Herrn A scheint es aussichtslos noch mal eine vernünftige Ehe zu führen. Die Frau, so hat man den Anschein, sieht das alles gelassen und meint, dass sie eine gute Ehe führen. Das Umfeld hat schon das Gefühl, dass sie psychisch sehr labil ist. Sie geht kaum unter Leute und bei dem Minijob ist sie in letzter Zeit auch oft krank, was sie auch nicht ihrem Mann erzählt hat, der von anderen darauf angesprochen wurde.
Für Herrn A ist es eher noch eine Ehe auf dem Papier. Trennung traut er sich nicht und das eigene Haus, welches er mit in die Ehe gebracht hat könnte er auch im Falle einer Trennung nicht mehr halten weil die Frau dann so viel Unterhalt bekommt, dass die Raten nicht mehr gezahlt werden können und an dem Haus hängt er momentan mehr als an seiner Frau.
Er sucht die Flucht immer wieder in Job und Hobbys und ihm ist es ziemlich egal, was seine Frau darüber denkt. Vielleicht hofft er, dass sie dann irgendwann die Reißleine zieht und geht, weil er sich nicht traut, weil sie sich was antun könnte. Für ihn bleiben nur noch Job und Hobbys um überhaupt das alles zu verkraften.
Könnt ihr euch so eine Ehe oder Partnerschaft vorstellen? Für mich käme das niemals in Frage. An A´s Stelle hätte ich schon lange die Koffer gepackt oder die Frau vor die Türe gesetzt, Das Haus ist von ihm. Zumindest hätte ich klare Worte für eine Trennung und wenn die Frau nicht damit klar kommt, dann mit psychologischer Hilfe. Wäre es eine Lösung für euch mit Hobbys und Job das Unglücklichsein zu kompensieren? A´s Frau merkt es nicht, weil sie sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Sie glaubt, wie schon geschrieben, dass sie eine glückliche Ehe führen.
Job und Hobbys sollten nie eine Flucht vom eigenen Zuhause darstellen müssen, das macht man in Teenagerzeiten vielleicht noch mit, wenn man eben noch nicht einfach ausziehen kann und mit den Eltern, Stiefeltern etc. nicht klar kommt, wobei auch das natürlich nicht sein müssen sollte.
Die Ehe klingt nach dem totalen Horror und A sollte sich lieber mal selbst in Therapie begeben bzw. mit Freunden oder auch Ärzten beraten, was sich da tun lässt. Dass seine Frau im Falle einer Trennung mit Selbstmord droht, könnte das eventuell auch für sie Probleme schaffen, dass man sie unter Beobachtung stellt etc. wenn man schon damit rechnen muss, dass sie sich etwas antut?
Sich noch dazu Sorgen um den Unterhalt zu machen ist ja fast schon etwas ironisch, wenn er damit rechnet, dass sie sich umbringt. Ein Haus aufzugeben ist natürlich eine harte Sache, wenn man da viel Zeit und Geld in das eigene Heim investiert hat. Andererseits, braucht er ein eigenes Haus, wenn er erst mal alleine lebt? Wenn nur die Wahl zwischen Haus mit Frau oder ein Leben ohne beides gibt, muss er sich überlegen, ob er an dem Haus noch so viel Freude haben kann, wenn er es mit einer Person teilen muss, die ihm so viel Kummer bereitet.
Schön, dass er seinen Job scheinbar so gerne macht und dass ihm seine Hobbys helfen, aber diese sollten keinen Ersatz für ein glückliches Zuhause darstellen müssen. Schon klar, dass es leichter gesagt als getan ist, dass man trotzdem Selbstmorddrohung Schluss machen würde, doch wenn er das alleine nicht hinkriegt, sollte er sich Hilfe oder Beratung holen.
Natürlich kann eine Ehe nie perfekt sein, es gibt auch mal Streit oder auch mal Zeiten, in denen man vielleicht nicht so gut miteinander auskommt, aber was hier zu lesen ist, ist wirklich schlimm. Wozu führt man diese Ehe noch? Warum spricht man nicht miteinander? Man kann ja einiges retten, wenn man es nur versucht, eine Beratungsstelle aufsucht oder einen Psychologen. Es gibt doch jede Menge Ehekurse.
Wenn man sich aber nur aus der Situation flüchtet wird sich daran nichts ändern und man verschwendet sinnlos seine Zeit. Selbst der Verlust eines Hauses sollte einen doch nicht davon abbringen das zu tun mit dem man glücklich sein würde. Immerhin kann man ja nicht jeden Tag mehr arbeiten, mehr Hobbys betreiben nur um seine Ehe nicht führen zu müssen.
Ich finde, dass die beiden miteinander reden müssen. Man muss gemeinsam eine Lösung finden. Dies kann sowohl eine Scheidung als auch eine Therapie sein. Man muss es eben nur miteinander besprechen. Sein Leben lang unglücklich sein kann es doch auch nicht sein.
Ich finde es ziemlich merkwürdig, dass die Frau tatsächlich meint, eine glückliche Ehe zu führen, wenn A mit ihr doch schon über die Möglichkeit einer Trennung geredet hat. Das passt für mich so gar nicht zusammen und es klingt für mich schon so, als ob die Frau ein Stück weit unter Realitätsverlust leidet. Dass der Mann nun seine Hobbys und den Job als Ausgleich nutzt, kann ich ein Stück weit schon verstehen.
Aber komplett verstehe ich es eben auch nicht. Das würde vielleicht Sinn machen, wenn die Frau in einer psychologischen Behandlung wäre oder so. Dann wäre es vielleicht auch abzusehen, dass es wieder besser werden könnte und dass es sich lohnt, darauf zu warten und so lange eben die Zeit mit Hobbys zu überbrücken, damit man nicht selber daran zugrunde geht.
Aber so wie es klingt, ist diese Änderung ja nicht in Sicht und der Mann quält sich immer weiter, was nun wirklich nicht der Sinn der Sache sein kann. Es gibt doch auch Beratungsstellen und vielleicht kann er sich ja mal an eine solche wenden und vielleicht auch seine Frau dazu bewegen, an einer Therapie teilzunehmen. Das ist vielleicht besser, als ihr alleine eine Therapie nahezulegen.
Und dann bekommt er vielleicht auch Hilfe, was seine Angst angeht, dass seine Frau sich etwas antun könnte, wenn es doch zu einer Trennung kommt. Definitiv könnte ich mich nicht auf die Dauer in Job und Hobbys stürzen und das alles könnte mir nicht darüber weg helfen, dass ich zu Hause unglücklich bin. Darum finde ich schon, dass Herr A irgendwie handeln sollte, um selber eben wieder glücklich werden zu können.
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