In fremder Umgebung zuerst Zeit zur Eingewöhnung brauchen?

vom 26.09.2017, 17:20 Uhr

Eine Freundin ist gerade eine Woche in der Reha. Allerdings ist sie sehr unglücklich dort und möchte eigentlich lieber heute als morgen wieder nach Hause. Als ich nun ihren Mann traf, sagte dieser, dass sich seine Frau immer zuerst an die fremde Umgebung gewöhnen müsste. Das würde meist einige Tage dauernd und dann würde es langsam besser werden.

Ich kann ein bisschen nachvollziehen, wie sich meine Freundin gerade fühlt. Ich brauche meist auch einige Tage, um mich an eine fremde Umgebung zu gewöhnen und mich der Umstellung anzupassen. Ich wäre da sicherlich auch unglücklich und würde lieber wieder in meine vertraue Umgebung zurück wollen. Auch im Urlaub brauche ich meist etwas Zeit, um mich eben umzustellen und anzupassen.

Wie geht es euch? Braucht ihr in fremder Umgebung auch meist ein bisschen Zeit zur Eingewöhnung? Oder klappt das meistens nicht und fühlt ihr euch doch meist die ganze Zeit über fremd und irgendwie unwohl? Meint ihr, dass man da auch klar zwischen Reha und Urlaub unterscheiden muss?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich brauche überhaupt nicht lange, um mich in neuer Umgebung einzugewöhnen. Als ich damals ausgezogen bin um zu studieren, habe ich nicht mal bis zur ersten Nacht im neuen Heim gebraucht und ich war schon eingewöhnt. Für mich spielt es auch keine Rolle, ob ich einen neuen Wohnort habe oder nur wegen Urlaub oder Reise vorübergehend woanders schlafen muss. Ich gewöhne mich sehr schnell ein und finde mich entsprechend zurecht. Ich habe auch keine Probleme in Form von Schlafstörungen oder sonstiges.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, das kommt auf die Umstände und Gründe an. Wenn ich mir einer guten Freundin ein Wochenende in einer anderen Stadt verbringe, brauche ich keine Eingewöhnungszeit. Wäre ja auch nervig, denn dann hätte ich vom Ausflug nichts mehr. Da hätte ich aber auch wen dabei, den ich kenne und mag, bin freiwillig da, und weiß, dass ich auch sehr bald wieder Zuhause bin.

Wenn ich dagegen alleine für mehrere Wochen an einen anderen Ort muss, ist das etwas ganz anderes. Dann kenne ich da niemanden, will da eigentlich gar nicht sein und habe dementsprechend nicht mal wirklich Lust, mich einzugewöhnen. Da geht es einem dann wahrscheinlich auch deutlich schlechter in der Anfangszeit, weil die Gedanken natürlich nicht in Richtung "Schön, so ein Kurzurlaub!" gehen, sondern eher in Richtung "Ich will nach Hause".

Dann noch die Frage, wie groß der Unterschied ist. Ich brauchte auch ein wenig, bis ich mich in meinem Austauschjahr eingelebt hatte, wie das eben so ist, wenn man plötzlich ein paar tausend Kilometer von Zuhause entfernt ist. Aber da war ich natürlich trotzdem mit positiver Einstellung dabei, von daher war zwar alles seltsam und ungewohnt, aber nicht unbedingt "schlecht", dass ich mich unwohl gefühlt hätte.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich brauche eigentlich kaum Zeit zum eingewöhnen in eine neue Umgebung. Wobei ich schon verstehen kann, dass man keinen Bock auf Krankenhaus oder auch Reha hat. So geht es mir auch und da würde ich dann auch lieber sofort wieder gehen, einfach weil die Umgebung mir nicht so gut tut und ich der Meinung bin, dass es zu Hause besser wieder wird, wenn man nur Kleinigkeiten hat und man stabil ist.

Ich denke aber, dass es normal ist, wenn man sich über eine Reha etwas aufregt. Immerhin bestimmt man seinen Tagesablauf nicht selber, hat seine Lieben nicht um sich herum, das nervt einfach und da ist die Kritik sicherlich auch angebracht. Wobei ich es auch blöd finden würde, wenn jemand dann zu mir sagen würde, dass ich eh nur ein paar Tage zum gewöhnen brauche und es mir dann sicherlich Spaß macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bei mir hängt das etwas von der Situation ab. Bin ich zu Besuch, in Urlaub oder in meiner Freizeit in einer neuen Umgebung, dann habe ich da eigentlich keine Probleme, mich zurechtzufinden und einzugewöhnen. Ich finde es eher sehr spannend, die unbekannten Orte zu erkunden, und habe viel Freude daran, Dinge zu entdecken und auch einmal etwas anderes zu sehen.

Handelt es sich allerdings um dauerhaftere oder wichtigere Angelegenheiten, also beispielsweise einen Umzug an einen neuen Wohnort oder den Arbeitsantritt bei einem neuen Arbeitgeber, dann benötige ich schon einige Zeit, bis ich wirklich behaupten kann, angekommen zu sein.

Zum einen fühle ich mich dann in der Anfangsphase etwas unsicher und manchmal auch leicht verloren, wenn ich nicht sofort weiß, wo ich was finde und wen ich vielleicht ansprechen kann, wenn ich etwas brauche; zum anderen möchte ich auch einen guten Eindruck bei den neuen Nachbarn, Kollegen oder Bekanntschaften hinterlassen und bin deswegen oft nervös und angespannt. Das verflüchtigt sich aber nach einer Eingewöhnungszeit von ein paar Wochen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 988,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich denke schon, dass es auf die Situation ankommt und ich würde schon sagen, dass ein Unterschied zwischen einer Reha und einem Urlaub besteht. In der Reha hat man ja auch noch einiges zu machen und die macht man ja auch nicht immer so ganz freiwillig. Außerdem macht man sich vielleicht auch einfach mehr Gedanken, ob wohl alles so funktionieren wird und auch so etwas kann für das Einschlafen durchaus hinderlich sein.

In einem Urlaub ist es für mich anders. Sicher ist die Umgebung genauso ungewohnt, aber man hat sich lange darauf gefreut. Zumindest bei mir ist es wohl auch darum so, dass ich deswegen nicht so wirklich große Probleme habe, mich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, auch wenn es da dann vielleicht ungewohnte Betten und Geräusche gibt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kenne auf jeden Fall das merkwürdige Gefühl in einer neuen Umgebung aufzuwachen. Ich habe nach jedem Umzug ein paar Tage gebraucht bis ich nicht mehr mit diesem "Hotel" Gefühl aufgewacht bin. Das scheint aber wirklich bei vielen Leuten so zu sein, dass sie ihr neues Schlafzimmer im ersten Moment für ein Hotelzimmer halten, bis sie sich dann eingewöhnt haben.

Was ich aber überhaupt nicht verstehe ist, warum man direkt "sehr unglücklich" sein muss. Das ist doch wohl eher eine Frage der inneren Einstellung und hat mit der Umgebung nichts zu tun. Ich bin auch schon in der Klinik aufgewacht und der Gedanke an den Stationskaffee zum Frühstück war leicht deprimierend, aber der wird auch nicht besser wenn ich dann "sehr unglücklich" bin. Ich versuche dann trotzdem optimistisch zu sein und das beste aus meiner Situation zu machen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich bin durch mein Hobby recht häufig in verschiedenen Hotels unterwegs, die man ja auch als ungewohnte Umgebung bezeichnen kann. Mir gefällt das immer sehr gut, in einer neuen, ungewohnten Umgebung zu sein und auch morgens in einem Hotelzimmer aufzuwachen. Das ist immer wieder etwas Neues und daher auch recht abwechslungsreich. Besonders gut gefällt es mir, wenn ich in einem Hotel bin, das ich noch nicht kenne und das daher für mich wieder ein komplett neues Umfeld darstellt.

Einen Aufenthalt in einer Reha-Klinik fände ich nun auch nicht so toll, allerdings nur wegen der Reha an sich. Solange ich ein Einzelzimmer habe, ist alles in Ordnung und ich könnte mich dann auch ziemlich gut mit dem Aufenthalt dort arrangieren. Auf keinen Fall würde es mir etwas ausmachen, weil es sich um einen neuen, unbekannten Ort handelt.

Ich bin überhaupt nicht traurig oder unglücklich, wenn ich alleine an einem neuen Ort wäre. Allgemein finde ich es total schön, wenn man irgendwo alleine in der Fremde ist, ohne den Alltag zu Hause und ohne Leute aus dem bereits bekannten Umfeld.

Das Gefühl, dass ich mich irgendwo eingewöhnen müsste, kenne ich in dieser Form überhaupt nicht. Es ist aber schon so, dass ich mich, wenn ich mich irgendwo mal mehr als nur ein paar Tage aufhalte, etwas heimischer fühle als direkt nach der Ankunft. Für mich ist das aber kein Zeichen des Wohlbefindens, sondern ich finde es eher schade, wenn das Gefühl des Ungewohnten und Unbekannten dann so langsam verschwindet. Ich mag es sehr gerne, wenn man immer wieder an neuen Orten ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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