In die Zunge beißen ein Risikofaktor für Krebs?

Unsere Auszubildende kaut gerne und leidenschaftlich Kaugummi. So lange sie nicht im Kundenkontakt ist, ist uns das egal. Im Kundenkontakt allerdings stört ihre beharrliche Kauerei auf ihrem Kaugummi doch sehr.

Letztens hatte unsere Auszubildende Blut an den Lippen. Als wir sie darauf ansprachen meinte sie, dass sich sich in die Zunge gebissen hat. Die Wunde hat eine halbe Ewigkeit geblutet. Die Schwiegermutter unseres Chefs, die zufällig vorbeikam, meinte dann zu ihr, sie soll mit solchen Verletzungen vorsichtig sein, weil sich daraus auch ein Zungenkrebs entwickeln könnte.

Wir haben natürlich nun Sorge um unsere Auszubildende, da sie doch noch relativ jung ist. Kann sich durch einfaches in die Zunge beißen wirklich Krebs entwickeln? Wie könnte man dem Risiko vorbeugen?

Ich hatte davon nichts gewusst und mich eben mal zu dem Thema belesen. So ganz unrecht hatte die Schwiegermutter eures Chefs wohl nicht, wobei ich solche Panikmache auch für unnötig halte. Es ist tatsächlich so, dass es für Zungenkrebs verschiedene Risikofaktoren gibt, zu denen auch solche Wunden gehören. Aber vor allem dürfte es problematisch sein, wenn so etwas immer wieder passiert. Das ist ja in der Regel nicht der Fall und wenn doch, dann wäre es wichtig, sich beim Kauen besser zu konzentrieren.

Es hat sich doch bestimmt schon jeder mal auf die Zunge gebissen und ich halte dann die Heraufbeschwörung von einem Krebsrisiko, schon etwas für übertrieben und weit hergeholt. Da könnte man ja bei jeder Wunde im Mund oder auch anderswo gleich ein Krebs- oder Blutvergiftungsrisiko hineininterpretieren. Wenn man es jedoch mit der Hygiene nicht so genau nimmt, dann können Bakterien schon auch schlimme Infektionen auslösen, aber nun nicht unbedingt gleich Krebs.