In der Uni kurz auf die Sachen von anderen aufpassen?

Ich lerne in Freistunden oder auch manchmal an freien Tagen in der Bibliothek in der Uni oder auch im großen Aufenthaltsort unter der Mensa. Dabei passiert es mir aber immer wieder, dass ich von anderen Studenten, die in meiner Nähe sitzen, darum gebeten werde, doch bitte kurz auf ihre Sachen aufzupassen, während sie schnell auf Toilette gehen. Immerhin wollen sie dann nicht immer ihre ganzen Sachen mitnehmen, wenn sie sich nur kurz von ihrem Lernplatz entfernen, während sie ihre Sachen aber auch nicht unbeaufsichtigt lassen wollen.

Ich habe da bisher eigentlich auch immer zugestimmt, wobei ich einfach weiter gelernt und ab und zu einen Blick auf den Platz der jeweiligen Person geworfen habe. Bisher ist da allerdings noch nie etwas passiert, wobei ich dennoch immer froh war, als die Person zurück war.

Ich kann es gut verstehen, dass man seine Sachen nicht alle mitnehmen will, wenn man auf Toilette geht, wobei man sie aber auch nicht unbeaufsichtigt lassen möchte. Ich mache es allerdings immer so, dass ich Smartphone und Geldbeutel mitnehme, wenn ich mich von meinem Lernplatz entferne und dann meistens einen Block und irgendwelche Ordner über meinen Laptop lege, so dass man diesen nicht direkt sieht. Ich habe noch nie jemanden darum gebeten, auf meine Sachen aufzupassen und gerade bei unbekannten Personen finde ich das auch nicht so gut, da man auch nicht weiß, wie vertrauenswürdig sie sind. Die Personen können dann ja auch nicht viel ausrichten, wenn jemand anders an die Sachen möchte und außerdem möchte ich sie dann auch nicht vom Lernen abhalten.

Wie würdet ihr handeln, wenn euch Leute an der Uni fragen würden, ob ihr kurz auf ihre Sachen aufpassen könntet, wenn sie auf Toilette gehen? Fragt ihr vielleicht ab und zu sogar selbst andere Personen, ob sie auf eure Sachen aufpassen?

In der Universitätsbibliothek sind ja praktisch ausschließlich Studenten. Irgendwie gehört man damit schon einer Gruppe an und beklaut sich nicht. Also meiner Meinung nach ist es sehr viel unwahrscheinlicher als dass im Zug jemand an fremde Sachen geht. Und es würde viel mehr Aufmerksamkeit erregen und man kann nicht einfach aus einer nahegelegenen Tür springen und abhauen.

Also ich halte es für sehr unwahrscheinlich. Erst recht, wenn jemand in der Nähe sitzt und immer mal wieder den Kopf hebt. Daher geht man auch kein großes Risiko ein, wenn man jemandem zusagt, auf seine Sachen aufzupassen. Ich hätte eher Bedenken, dass derjenige was essen geht, danach noch einen Kaffee und eine Zigarette und und und ich kann in all der Zeit nicht weg.

Ich selber musste niemanden bitten, auf meine Sachen aufzupassen. Ich hatte für meinen Laptop ein Schloß. Die sind verdammt praktisch für die Bibliothek. Man schließt es an einen USB-Anschluss an und umwickelt noch ein Tischbein oder so damit. Geldbeutel und Handy kommen schnell in die Hosentasche und wer meine Notizen klauen will, ist echt verzweifelt und soll sie haben.

Ich wurde auch schon des öfteren gefragt, ob ich "mal eben" auf Laptop, Tasche und andere (Wert-)Sachen aufpassen könnte. Das mache ich reflexartig recht selbstverständlich, vor allem, wenn ich in umittelbarer Nähe sitze. Zum einen habe ich nämlich noch nie erlebt, dass jemand versucht hätte, Sachen aus einer fremden Tasche oder von einem fremden Platz zu nehmen, zum anderen wäre ich selber auch froh, wenn jemand kurz ein Auge auf meine Sachen hätte.

Ist ja meist nichts dabei, wenn man zuätzlich zu seinen eigenen Sachen noch die eines anderen im Blick behält. Aber ehrlich gesagt habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn in der Zeit, in der ich "aufpasse" doch etwas passiert (runterfällt, geklaut wird, ...). Ich muss sagen, dass ich da tatsächlich so gutgläubig bin, dass ich davon ausgehe, dass sich niemand an den Sachen vergreift, wenn jemand in der Nähe ist. Ebenso wenn mehrere Leute im Raum sind.

Aber wie du schon sagtest, wenn ich mich von meinem Platz und meinen restlichen Sachen entferne, nehme ich auch grundsätzlich Handy und Portemonnaie mit. Ich bin doch ein kleiner Angsthase, dass plötzlich Papier von mir wegsind oder meine ganzen Kontakte. Kriegt man zwar alles wieder, würde aber nur Stress bedeuten. Natürlich vertraue ich meinen Kommilitonen in der hinsicht schon, dass sie gut aufpassen (oder aber auch: nicht selber drangehen!), aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Ich habe kein Problem damit, kurz auf die Sachen von anderen Studenten aufzupassen. Ich wurde auch schon einige Male gefragt und habe jedes Mal zugestimmt, passiert ist bisher nie irgendetwas. Meine Wertsachen nehme ich immer mit und mit dem Notebook gehe ich persönlich nie in die Uni, das Teil bleibt schön zu Hause auch weil ich es dort eigentlich nie brauche. Schlüssel, Portemonnaie und Smartphone sind ja schnell eingesteckt, selbst wenn man sich beispielsweise nur schnell was zu essen holen möchte und dann direkt weiter lernt.

Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie mitbekommen, dass ein Student in einer Bibliothek beklaut wurde, aber manche Menschen sind sicherlich so verzweifelt und arm, dass sie zu allem fähig ist. Ich habe auch schon mitbekommen, wie ein total altes und ramponiertes Fahrrad in einem Keller eines Studentenwohnheimes geklaut wurde. Das ist erst neulich einer Freundin von mir passiert, die gleichzeitig meine Kommilitonin ist. Bei solchen Geschichten ist man immer wieder erstaunt wie oft doch eigentlich total wertlose Dinge auch geklaut werden. Bei armen Studenten, die sich nicht anders zu helfen wissen, wird eben zu solchen Mitteln gegriffen.