In der Schule Klasse im Halbjahr wiederholen dürfen?

Ich habe auf dem Gymnasium eine Klasse freiwillig wiederholt, da ich kurz vor dem Abitur gemerkt habe, dass das Abitur eben nicht so gut sein würde, wie ich wollte und dass ich da Probleme haben würde, auch wenn mein Schuleiter immer wieder betonte, dass ich es bestehen würde. Bei uns waren die Schuljahre jedoch klar in Halbjahre getrennt, die quasi als jeweils einzelne Schuljahre angesehen wurden. Von daher kam hinter jedes Schuljahr immer die Bezeichnung "1" oder "2", wobei diese für jeweils erstes oder zweites Halbjahr standen.

Im Endeffekt habe ich mich dann direkt am Anfang von 13.2 dazu entschieden, zu wiederholen, so dass ich dann in 12.2 zurückgekommen bin. Ich habe dann quasi direkt vor dem Abitur einen Rückzieher gemacht, soweit ich mich erinnern kann und war dann wieder mitten im Schuljahr der zwölften Klasse, was problemlos möglich war. So konnte ich die ganze Abiturvorbereitung dann noch einmal machen.

In der Realschule wäre so etwas jedoch nie möglich gewesen und da gab es so eine Regelung nicht. Wie das an anderen Schulen war, weiß ich nicht, aber bei uns war das an allen beruflichen Gymnasien so. Konnte man bei euch an der Schule die Klasse auch mitten im Jahr, also jedes halbe und ganze Jahr wiederholen? Oder ging das immer nur zum ganzen Jahr?

Bei uns wurde nicht zum Halbjahr eines Schuljahres gewechselt. Das gab es bei uns nicht. Wenn man wiederholen musste oder wollte, musste man warten, bis das Schuljahr um war. Generell habe ich auch noch nie gehört, dass man freiwillig eine Klassenstufe zurückgehen darf. Ich hätte gedacht, dass man nur wiederholen darf, wenn man von den Noten her die Versetzung nicht schafft.

Von heute weiß ich nur aus der Grundschule, dass man bei uns nicht mehr sitzen bleiben kann. Mein Neffe hat sehr große Defizite in der Schule und hatte bereits am Ende der ersten Klasse den Anschluss verloren. Meine Schwester musste wie ein Löwe kämpfen, damit er die erste Klasse wiederholen durfte. Es war egal, wie schlecht er war. Denn normalerweise wird hier nicht mehr wiederholt. Er durfte dann letzten Endes aber doch zurück und das wie bei dir, zum Halbjahresende.

Ich hätte gedacht, dass man nur wiederholen darf, wenn man von den Noten her die Versetzung nicht schafft.

Nein also diese Beobachtung habe ich überhaupt nicht gemacht. Bei uns hat damals in der Oberstufe fast die gesamte Realschule ein Jahr wiederholt, weil es eben schwer war mit der Umstellung und Umgewöhnung. In der Realschule haben wir nie interpretiert und analysiert, stattdessen eher Erörterungen, Inhaltsangaben oder Argumentationen geschrieben.

Da war es schon hart, wenn man dann die Schule wechselt und plötzlich mit Gymnasiasten konkurrieren muss, die von der 5. Klasse an interpretieren und analysieren mussten und darin entsprechende Routine hatte. Es gab zwar in der 11. Klasse eine Art "Angleichung", also die Realschüler hatten eine Stunde mehr pro Woche in den Hauptfächern. Aber so wirklich effektiv war das nicht, sodass sich eben die meisten dazu entschieden haben, freiwillig zu wiederholen, mich eingeschlossen.

Dass man nur wiederholen muss, wenn man die Versetzung nicht schafft, stimmt so auch nicht. Meine Nichte hat die 6. Klasse wiederholt, weil sie zwischendurch mehrere Wochen im Krankenhaus war und zu viel Stoff verpasst hat. Sie hätte die Versetzung zwar geschafft, aber das wollten die Eltern nicht und ihnen war das lieber, wenn sie dann das Jahr noch einmal wiederholt, damit die Lücken dann auch wirklich geschlossen werden.

Es bringt schließlich nichts, jetzt weiter zu machen, wenn der ganze Stoff aufeinander aufbaut. Wenn sie jetzt Defizite hat, dann wird das ja nicht besser werden, wenn die jetzt nicht vernünftig aufgearbeitet werden.