In Beziehungen einmischen und hinterher der Dumme sein?
Eine Freundin von mir hat Probleme in ihrer Beziehung. Es gibt gewisse Dinge, die sie an ihrem Freund richtig extrem stören und die sich anscheinend auch nach häufigen Diskussionen und immer neuen Versuchen, etwas an der Beziehung zu ändern, nicht beseitigen lassen.
Ich kenne beide recht gut, habe aber mit dem Partner meiner Freundin eigentlich nur deswegen zu tun, weil die beiden eben ein Paar sind und er somit eben häufig dabei ist, wenn wir uns treffen. Ich weiss um die Probleme in der Beziehung und er weiss auch, dass ich darüber Bescheid weiss und alles mit meiner Freundin bequatsche. Mit ihm persönlich würde ich allerdings nicht darüber reden, weil ich eben mit ihr befreundet bin. Ich könnte mir also nicht von ihm anhören, was sie alles gemacht hat oder was das Problem ist und dann so unbefangen mit ihm reden, wie mit meiner Freundin. Dafür sollte er auch seine eigenen Freunde haben, denke ich.
Nun scheint es so, dass die beiden ihre Probleme überhaupt nicht mehr in den Griff bekommen. Er ist kurzzeitig ausgezogen (erstmal vorübergehend) und sie hat mich nun gebeten, mich mit ihrem Freund zu treffen und mit ihm zu reden. Danach soll ich dann zu ihr kommen und die Sache mit ihr besprechen. Ich möchte das aber eigentlich nicht.
Aus der Vergangenheit kenne ich es, dass solche Sachen und vorallem diese Dreierkonstellationen immer nach hinten losgehen. Entweder meine Freundin ist nachher sauer auf mich, weil ich ihm irgendwas gesagt habe, was falsch war oder die beiden vertragen sich nachher wieder und ich bin die Blöde, weil ich irgendetwas falsch vermittelt habe oder angeblich Dinge erzählt habe, die nicht wahr sind.
Meine Freundin meint zwar, das wird nicht so sein aber ich habe dennoch richtig Probleme damit, mich dermaßen einzumischen und möchte mich eigentlich raushalten. Meine Freundin meint, wenn ich ihre Freundin bin, kann ich das ruhig für sie machen.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr mit dem Partner eurer Freundin reden, damit die beiden sich wieder versöhnen und ihre Probleme lösen? Oder denkt ihr, die beiden sollten das als erwachsene Menschen selber in den Griff bekommen, auch wenn eure Freundin dann wohl erstmal sauer auf euch ist, wenn ihr diesen Wunsch abschlagt?
Ich finde, Beziehungen müssen von alleine funktionieren, ohne dass es immer wieder Diskussionen bedarf. Wenn die sich immer wieder am gleichen Thema aufhängen und nun schon Dritte schlichten sollen, dann passen die beiden vielleicht einfach nicht zusammen und sollten es besser sein lassen. Daher würde ich mich da auch nicht einmischen, außer mit dem Hinweis, dass beide mit einem anderen Partner vermutlich besser dran wären.
Ich kann deine Bedenken schon verstehen und würde das so auch nicht machen wollen. Was soll es denn bringen, wenn du alleine mit dem Freund deiner Freundin redest und ihr dann hinterher das Ergebnis mitteilst? Wichtig ist es doch, dass die beiden wieder ins Gespräch kommen, wenn sie die Beziehung wieder aufnehmen möchten. Ich würde mich höchstens bereiterklären, dabei zu sein, wenn die beiden reden wollen und als eine Art unabhängiger Schiedsrichter zu fungieren.
Aber auch das kann in die Hose gehen, wenn eine der beiden Parteien meint, dass du die andere Partei in dem Gespräch mehr unterstützt und auf ihrer Seite bist. Da es sich um deine Freundin handelt und du die Probleme bisher nur aus ihrer Sicht kennst, ist es vielleicht auch schwierig, die Probleme nun auch von der anderen Seite zu erfahren und dabei unabhängig zu bleiben.
Dass die Vermittlung durch Dritte in die Hose gehen kann, habe ich gerade erlebt. Am Ende bekommt man als Vermittler von mindestens einer Partei Vorwürfe und ist damit dann der oder die Dumme bei der Angelegenheit. Zumindest habe ich das jetzt so erfahren dürfen, wo ich versucht habe die Sichtweisen der einen Partei zu verstehen und auch entsprechend der anderen Seite zu vermitteln.
Im Moment ist es so, dass sich das Paar wieder zusammen gerauft hat, ich bittere Vorwürfe von einer Seite bekam, weil ich verschiedene Dinge als negativ aufgezeigt habe und mich daher von beiden Seiten etwas distanziert habe. Wobei ich zugeben muss, dass ich es bisher noch nicht erlebt habe, dass sich beide Seiten bei mir ausheulen, sondern bisher immer nur eine Partei mit den Problemen zu mir kam. Aber diese Entwicklung der letzten Tage hat mich doch sehr geprägt und die Beziehungsprobleme von anderen Leuten werden mich in Zukunft nichts mehr angehen.
Ich würde mich ehrlich gesagt niemals so dermaßen als Außenstehender in andere Beziehungen mischen und bin mir auch ziemlich sicher, dass so etwas einfach nur schiefgehen kann. Ich finde, man hat als dritte Person einfach nichts in einer fremden Beziehung zu suchen und diese hat einen nichts anzugehen. Und auch wenn man gefragt wird, ob man vermitteln kann, dann sollte man das lieber lassen. Es ist zwar schön, wenn man anderen Menschen helfen kann und ich kann gut verstehen, dass man andere Menschen da nicht vor den Kopf stoßen möchte und eben schon gar nicht seine Freunde, wobei das absolut keine gute Idee ist. So etwas kann einfach nicht gut gehen und man wird tatsächlich immer der Dumme sein. Von daher sollte man sich gar nicht erst auf so etwas einlassen.
Ich wurde auch schon oft gefragt, ob ich nicht vermitteln könnte, was ich damals auch tatsächlich öfters gemacht habe. Im Endeffekt war ich dann tatsächlich immer die Dumme und mir wurde vorgeworfen, dass ich Dinge erzählt hätte, die ich nicht hätte erzählen sollen oder dass ich Tatsachen verdreht hätte. Als ich zwischen meiner Freundin und ihrem Freund vermitteln sollte und mit dem Freund reden sollte, wurde mir im Endeffekt sogar vorgeworfen, ich hätte mich an ihren Partner rangeschmissen und hätte nun offensichtlich Interesse an ihm, was jedoch völliger Quatsch war. Immerhin hatte mich dieser nicht die Bohne interessiert und ich hatte nur meiner Freundin zuliebe mit ihm geredet.
Ich würde mich nun wirklich niemals mehr in andere Beziehungen einmischen und frage mich, was das denn bringen sollte. Wenn ein Paar Probleme in der Beziehung hat, dann muss es diese Probleme auch zu zweit lösen können. Und wenn das nicht klappt, dann muss man sich eben trennen oder einen Paartherapeut aufsuchen. Jedoch sollte man selbst nicht Paartherapeut für jemanden spielen.
Jeder sollte seine Beziehung selbst auf die Reihe bekommen und eine Beziehung wird ja nicht von einem Tag auf den anderen wieder wunderbar laufen, nur weil man mit den beiden geredet hat. Da müssen sich die beiden schon selbst einig werden und man selbst kann da auch nicht viel machen und man sollte sich auch heraushalten. Ich finde nicht, dass das etwas ist, was einen überhaupt angehen sollte und ich würde mich auch sträuben, wenn mir da auch zu private Dinge erzählt werden würden.
Kurioserweise werde ich eigentlich nahezu immer nach Beziehungstipps gefragt. Viele verwechseln meinen Büro mit meiner privaten Natur, sodass sie glauben, dass ich immer wie ein Psychologe rein beruflich antworte. Nein, das tue ich eben nicht. Ich habe ja auch eine private Meinung, ein entsprechendes Verlangen nach Dingen oder gewisse Erwartungen in einer Beziehung. Entsprechend antworte ich auch auf die Sachen immer unterschiedlich und nicht gleich rein beruflich. Denn als Freundin bin ich eben nur die Freundin und nicht die studierte Sozialpädagogin.
Ich gebe immer gerne Ratschläge und sage auch genau, wie ich unter Umständen auf gewisse Geschehnisse reagieren würde. Doch am Ende ist man sowieso immer die Dumme, wenn man etwas falsches sagt, was einer nicht hören möchte. Meiner Freundin habe ich Mal angeraten sich von ihrem prügelnden Freund zu trennen, weil er aber immer wieder sagte, dass er es nicht mehr tun würde, blieb sie dort. Ich kenne diese Floskeln auch auf beruflicher Ebene genug.
In diesem Fall blieb sie da und im Grunde trat alles ein, was ich ihr vorher gesagt habe. Das die Schläge mehr werden, irgendwann fester und brutaler werden und mehr. Sie meinte dann nur, Du musst immer recht haben, nicht wahr? Worauf hin ich gesagt habe, weißt Du was, lass Dir die Fresse polieren und heule nicht weiter bei mir rum. Mir langt es.
Ich helfe weiterhin jedem sehr gerne, aber ich drücke mich niemals auf. Wenn man mir jedoch versuchen möchte, den miesen Peter zu zuschieben, dann werde ich sauer. Denn ich habe niemals jemanden gezwungen zu mir zu kommen. Ich bin nicht allwissend, kann vieles auf beruflicher Ebene klären und eben vieles auch anhand die meiner Erfahrungen abregeln. Doch wer nicht will, der hat schon.
Doch die Dumme war ich deswegen schon des Öfteren, was mich sehr nervt. Anfänglich habe ich es mir zu Herzen genommen, aber mittlerweile längst nicht mehr. Denn man darf ja nicht vergessen, dass viele Menschen schlecht damit umgehen können, wenn andere mehr Ahnung von etwas haben, als sie selber. Es tut auch einfach weh, wenn man recht hat und der andere dies eingestehen muss.
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