In Beziehung immer nur den Abend gemeinsam verbringen?
Eine Bekannte von mir wird jetzt nach dem Bachelor bereits von der Universität abgehen und plant nun auch das Zusammenziehen mit ihrem Partner. Die beiden haben sich während des Studiums kennengelernt und möchten nun auch zusammen wohnen, denn das kommt in einer Großstadt für beide günstiger und sie sehen darin natürlich auch einen Fortschritt ihrer Beziehung.
Mir gegenüber hat meine Bekannte aber auch Bedenken geäußert, denn sie meinte, dass sie bisher immer nur die Abende mit ihrem Freund verbracht hätte. Dieser müsste auch viel arbeite und lernen und sie hat natürlich auch den ganzen Tag Praktikum, so dass sie auch nur abends Zeit für ein Treffen hat. Deswegen sehen sie sich meistens zwei bis dreimal die Woche um 20 Uhr abends und morgens gegen 7 Uhr fährt ihr Freund dann auch schon.
Mich hat dabei erstaunt, dass sie sich offenbar auch an Wochenenden nicht länger gesehen haben. Auch da haben sie sich immer nur am Abend gesehen und sind dann morgens wieder zeitig auseinander gegangen. Sie selbst meinte, dass das in gewisser Weise ja auch Gewohnheit gewesen wäre und natürlich hat sie an den Wochenenden auch sehr viel zu lernen und er ebenfalls. Aber so hat es sich eben ergeben, dass sie ihren Freund nie mehrere Tage hintereinander gesehen hat und die beiden im Grunde auch noch nie einen oder mehrere Tage vollständig miteinander verbracht hätten.
Sie selbst sagt, dass sie eigentlich schon denkt, dass das mit dem Zusammen ziehen funktionieren wird und ihr Freund scheint auch keine Bedenken zu haben. Aber ein wenig Angst hat sie schon, eben weil die beiden noch nie längere Zeit miteinander verbracht haben. Ich selbst würde unter diesen Bedingungen nicht unbedingt ans Zusammenziehen denken. Einige Tage über das Wochenende oder Feiertage zusammen zu verbringen finde ich schon normal und es wundert mich, dass sie das noch nie gemacht hat.
Findet ihr die Ausgangssituation meiner Bekannten normal oder scheint euch das für einen Zusammenzug auch eher bedenklich zu sein? Würdet ihr euch unter diesen Umständen bereits darauf einlassen oder würdet ihr darauf bestehen wollen, dass ihr euren Freund erstmal auch etwas länger gesehen habt? Immerhin könnten die beiden nach ein bis zwei Tagen merken, dass sie sich irgendwie auf die Nerven gehen oder so. Was denkt ihr?
Ich finde sie sollten es definitiv erst mal ausprobieren mehrere Tage hintereinander beisammen zu sein. Wenn man zusammen wohnt kann man ja schlecht einfach gehen, wenn man allein sein möchte und sich aus dem Weg gehen will. Wenn man ein großes Haus hätte wäre das ja nicht so schlimm, aber bei einer normalen kleinen Wohnung ist es da etwas schwieriger.
Zusammen wohnen ist ja auch ganz anders wie wenn man sich nur ab und zu sieht. Man muss gemeinsam Entscheidungen treffen, es gibt vielleicht Streit darüber, dass der eine mehr Dreck macht wie der andere, es gibt vielleicht auch Streit darüber wer was wann bezahlt. Wenn man keine Lust mehr aufeinander hat, ist es auch nicht so einfach, sich zu trennen. Zumindest verursacht das wieder Umzugskosten und man kann nicht einfach sagen: "Ich habe keine Lust mehr auf dich. Ich möchte Schluss machen."
Ein bisschen merkwürdig finde ich es schon, dass die beiden anscheinend noch keinen längeren Zeitraum miteinander verbracht haben. Mein Freund und ich leben sehr weit entfernt voneinander, so können wir zwar nicht die Abende miteinander verbringen, aber so gut wie jedes Wochenende und wir waren auch schon öfter mehrere Tage lang zusammen, einmal sogar über zwei Wochen. Da haben wir wirklich jeden Tag miteinander verbracht, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.
Trotzdem würde ich nicht sagen, dass man mit einer solchen Ausgangslage eher noch nicht zusammenziehen sollte. Wenn man sich häufig am Abend sieht, dann sollte man den jeweils anderen doch schon ganz gut einschätzen können. Ob es wirklich passt oder nicht wird man auch nicht herausfinden können, wenn man einige wenige Tage miteinander verbringt. Das sieht man meiner Meinung nach nur über längere Zeit. Also würde ich anraten, es einfach mal zu versuchen. Wenn es schief geht, geht es nun einmal schief. Absehen kann man das nur schwer.
Die Angst kann ich gut verstehen und ich würde ihr auch raten einmal mehrere Tage mit ihm zu verbringen. Deren Situation ist auch schon schwierig, dass man verstehen kann, warum sie sich so wenig sehen. Dagegen ist ja nichts zu sagen.
Doch von so wenig Zeit zu zweit auf eine eigene Wohnung ist schon ein ziemlich extrem großer Schritt, meiner Meinung nach. Das kann ganz schön in die Hose gehen, wenn es dann doch nicht passt. Vor allem in der Anfangszeit des Zusammenlebens. Schließlich sind sie es nicht gewohnt, so "viel" von einander mitzubekommen. Das könnte so einiges in der Beziehung kippen.
Sie sollten wirklich, bevor sie zusammen ziehen, einige Tage zusammen verbringen. Wenn nicht sogar Wochen. Es ist etwas komplett anderes ständig den Partner um sich zu haben als ihn nur so sporadisch zu sehen. Bei meiner eigenen Beziehung war das zum Glück kein Thema. Allerdings waren die Umstände dafür auch nicht sonderlich glücklich.
Mein Freund wurde damals gezwungener Maßen zu seinem Vater nach Berlin abgeschoben, welches mal eben so 500 Kilometer weit weg liegt. Nach einem halben Jahr ist er aber wieder hier her gezogen in eine Wohngemeinschaft, aber eigentlich war er 24 Stunden nur bei mir und wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Nach drei Jahren sind wir dann endlich in unsere eigene Wohnung gezogen und jetzt sind wir schon fast ein halbes Jahr hier.
Wir waren es gewohnt, so viel Zeit miteinander zu verbringen, daher war der Zusammenzug nicht ganz so ungewohnt, wie man meinen sollte. Aber in der Zeit haben wir auch die Erfahrung gemacht, wenn man gewohnt ist, viel oder wenig Zeit miteinander zu verbringen und sich das plötzlich ändert, dass man dann viel eher streitet. Woran auch immer das liegt, aber das war wirklich jedes mal so, egal bei welchem Wechsel.
Das wäre auch noch mal ein Grund, wieso sie es mal eine Weile zusammen versuchen sollten, da es dabei schon ziemlich heftig zu gehen kann.
Bevor ich da an eine gemeinsame Wohnung denken könnte, würde ich auch erst einmal probeweise mehr Zeit verbringen und dann abwarten wie es läuft. Mein Freund und ich haben uns anfangs auch erst nur Abends gesehen und dann haben wir das langsam gesteigert, dass ich auch mal ein ganzes Wochenende bei mir war oder er bei mir. Einmal hatte er eine ganze Woche Urlaub, sodass er dann die ganze Zeit bei mir verbracht hat, auch wenn ich zwischendurch zur Uni musste.
Wenige Monate später hatte ich dann zwei Wochen komplett bei ihm verbracht, was auch ohne Probleme ging und es dauert dann nicht lange, dass ich dann wegen den Semesterferien ganze drei Monate durchgängig bei ihm verbracht habe ohne dass wir uns die Köpfe eingeschlagen haben.
Ich bin mittlerweile mit allen Wassern gewaschen und sehe einer gemeinsamen Wohnung sehr optimistisch entgegen. Schließlich hätten wir uns sonst die letzten drei Jahre bestimmt die Augen ausgekratzt, wenn wir uns nicht mehr sehen könnten und es nur Konflikte geben würde, wenn wir Zeit zusammen verbringen.
Ich kenne es eigentlich auch eher so, dass meistens nur der Abend bleibt, den man gemeinsam mit dem Partner verbringen kann. Ich bin unter der Woche immer komplett eingespannt mit der Uni und der Arbeit und immer im Büro oder in der Bibliothek, so dass ich auch immer nur abends zu Hause bin. Am Wochenende ist es oft nicht anders, auch wenn es eher mal Ausnahmen gibt. Und bisher kannte ich es von meinen Partner auch nur so, dass sie immer recht lange gearbeitet haben. Meine besten Freunde und Mitbewohner sind tagsüber auch alle sehr eingespannt und haben erst abends richtig Freizeit.
Ich denke schon, dass es normal ist, dass man eben nur abends Zeit hat, wenn man viel arbeitet und vielleicht auch noch studiert. Die wenigsten werden tagsüber einfach so frei haben, wenn sie sich nicht einige Tage frei genommen haben und wenn nicht Wochenende ist oder Feiertage sind. Und am Wochenende sind gerade viele Studenten auch eher mal weg.
Problematisch finde ich das daher nicht, da ich es auch nur so in der Art kenne. Dennoch sollte man natürlich auch mal versuchen, das Wochenende gemeinsam verbringen. In einer festen Beziehung finde ich es aber auch mal wichtig, gemeinsam zu verreisen, so dass man im Jahr auch einige Tage am Stück nur Zeit für sich und die Beziehung hat und an nichts anderes denken muss und von nichts abgelenkt wird.
Ich denke, dass es in vielen Beziehungen so ist, dass man da nur den Abend gemeinsam verbringt. Meist sind ja beide Partner berufstätigen und dann erst irgendwann abends zu Hause. Allerdings kenne ich auch Fälle, bei denen sich die Partner nicht mal regelmäßig abends sehen. Wenn eben einer in Schichten arbeitet oder sogar beide. Auch kenne ich ein Paar, bei dem einer von beiden noch Hobbys hat, die nach der Arbeit ausgeführt werden. Da sehen sich die Beide dann auch seltener und einer von beiden ist dann öfter alleine.
Ich denke trotzdem, dass es ein Versuch wert ist, zusammen zuziehen. Alleine durch das gemeinsame Wohnen wird man sich dann ja schon häufiger mal sehen, auch wenn es eben nur kurz ist. Auch kann man ja immer versuchen etwas zu verändern, wenn es einem so nicht gefällt.
Ich denke, dass es hier schon Sinn machen würde, wenn man vorher mal gezielt zusammen Urlaub macht und dort auch Zeit miteinander verbringt oder man mal ein Wochenende miteinander verbringt. Natürlich kann es klappen und eine Garantie gibt es nie, wenn man aber noch nie wirklichen Alltag miteinander hatte, kann so eine Beziehung auf engstem Raum und dann noch ohne groß mal Zeit miteinander verbracht zu haben, nach hinten losgehen.
Natürlich ist es oft so, dass man sich nur abends sieht und wenn man Glück hat dann noch einen freien Tag in der Woche zusammen hat, aber da hat man ja dennoch schon mal Zeit miteinander verbracht und kann auch gemeinsam in den Urlaub fahren.
Ich wäre unter den Bedingungen nicht mit meinem Partner zusammengezogen, da ich es schon wichtig finde, dass man sich auch länger als über Nacht und einen Abend ertragen kann und es einfach harmonisch auch im Alltag abläuft. Sofort zusammenziehen ist eine mutige Sache, die ich mir nicht trauen würde. Wobei es auch genauso naiv wie mutig ist.
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