In Beziehung ähnliches Bedürfnis nach Nähe haben müssen?
In einem anderen Beitrag geht es darum, dass zwei Partner in einer Beziehung unterschiedliche Vorstellungen haben. Für mich sieht es eben so aus, als wären die vielen Hobbys der Frau gar nicht so wirklich das Hauptproblem, sondern einfach, dass man vollkommen unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Distanz hat. Jeder Mensch ist eben anders und das ist auch in Ordnung finde ich, aber sobald man in einer Beziehung mit einem Partner ist, der bei solchen grundlegenden Dingen komplett gegensätzlich tickt, empfinde ich das schon als schwierig.
Gerade was Nähe und Distanz angeht, bin ich eben der Meinung, dass man da mit seinem Partner da schon auf einer Wellenlänge sein sollte. Denn es bringt nichts, wenn einer nur wenig Nähe braucht und deswegen den ganzen Tag auf Achse ist und Abenteuer und Beschäftigung sucht, während der andere sehnsüchtig zu Hause darauf wartet, dass der Partner kommt und seine Zeit "opfert".
Das kann in meinen Augen nicht lange gut gehen und wenn, dann sind die involvierten Personen bestimmt nicht glücklich. Wie seht ihr das? Kann eine Beziehung erstens glücklich sein und zweitens funktionieren, wenn man total unterschiedliche Bedürfnisse hat was Distanz und Nähe angeht? Ist ein ähnliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz ein Muss, damit eine Beziehung überhaupt funktionieren kann?
In dem Beitrag ist nicht das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz und unterschiedlichen Ansichten darüber das Problem, aber das nur am Rande. Ich denke schon, dass es schwierig ist, wenn man da unterschiedliche Auffassungen hat. Wenn einer von beiden viel Nähe möchte und der andere eben nur wenig, wird das sicherlich schwierig.
Ich wüsste auch nicht, wie man da einen Kompromiss finden könnte, mit dem Beide auf die Dauer leben könnten. Ich könnte mir daher schon vorstellen, dass es auch durchaus das Ende für eine Beziehung bedeuten kann, wenn einer mehr Nähe sucht oder braucht als der andere.
Wie soll denn eine Beziehung funktionieren in der der eine Partner den ganzen Tag Nähe möchte und der andere seine Freiräume zu schätzen weiß? Das geht einfach nicht. weil sich dann immer einer zurückgesetzt fühlen wird und der Partner mit der Nähe immer wieder Kompromisse machen müsste, die ihm aber nicht gut tun würden. So etwas geht einfach nicht und ich denke schon, dass solche Beziehungen auch zum scheitern verurteilt sind.
Warum sollte das nicht funktionieren? Kompromisse muss man immer eingehen, auch in einer Beziehung und das nicht zu knapp. Ist also einer nur am klammern und würde den Partner nie ziehen lassen, dann engt er diesen damit ein wenn er Freiraum braucht.
Aber so etwas kann man ebenfalls im Mittelweg bestreiten, dass man zwei Tage die Woche mit dem Partner am klammern verbringt und den Rest dann seine Ruhe hat und der andere sich eben mal am Riemen reißt und nicht nur klammert. So etwas macht eine Beziehung aus, und entsprechend kann das auch mit unterschiedlichen Vorstellungen gut funktionieren wenn man bereit ist Kompromisse einzugehen.
Daher denke ich nicht, dass man das gleiche oder ein ähnliches Bedürfnis haben muss mit der Nähe oder auch der Distanz, es muss einfach nur ein geeigneter Mittelweg gefunden werden wenn beide Seiten unterschiedlich ticken und das heißt, dass jeder etwas zurück steckt damit es funktioniert. Zum scheitern ist damit noch lange nichts verurteilt, nur wenn eine Seite dann ihr Muster einfach weiter fährt und durchzieht, dann kommt es zu entsprechenden Spannungen.
Ich finde es ganz wichtig, dass man sich in dieser Hinsicht ähnlich ist. Ich erwarte nicht, dass mein Partner und ich da absolut gleich und immer einer Meinung sind, aber ich erwarte schon, dass wir da sehr ähnliche Bedürfnisse und Ansichten haben. Kompromisse kann man immer mal eingehen und das ist ja nicht das Problem. Aber wenn man eben dauernd Kompromisse machen muss, dann heißt das ja, dass einer der beiden immer zurückstecken muss.
Einer kann dann einfach nicht mehr so vielen Hobbys nachgehen, wie er will oder zumindest nicht so oft und hat dann irgendwann das Gefühl, er müsste zurückstecken. Und der andere muss sich damit arrangieren, doch mehr Zeit ohne den Partner zu verbringen, als er es eigentlich will. Das kann zwar klappen, aber ich mann mir nicht vorstellen, dass beide auf diese Weise wirklich glücklich sein werden. Da ist es schon deutlich einfacher, wenn man sich sehr ähnlich ist.
Ich bin sehr froh, dass mein Partner und ich da eben so ähnlich ticken. Wir verbringen den Großteil unserer Freizeit gemeinsam und machen sehr viel zu zweit. Auch wenn wir beide zu Hause sind, machen wir dann meistens etwas zusammen und nicht getrennt. Ansonsten haben wir aber auch gar kein Problem damit, wenn einer mal über das Wochenende zu seiner Familie fährt oder spontan etwas mit Freunden oder mit den Arbeitskollegen machen will. Da braucht es für uns auch keine Kompromisse.
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