In Bewerbungs-Email nach Gehalt fragen?

vom 13.07.2018, 07:57 Uhr

Bei uns werden zur Zeit neue Mitarbeiter gesucht, da wir expandieren. Kürzlich kam auch eine neue Bewerbung rein, wobei die Bewerberin per Email ihre Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen gesendet hat. In der Email fragte sie dann auch ganz direkt nach der Bezahlung, die im Stellenausschreiben eher indirekt angegeben worden ist.

Findet ihr persönlich es dreist, wenn man schon in der Bewerbungs-Email nach dem Gehalt fragt? Hättet ihr das schon vor der Bewerbung gemacht, um euch zu erkundigen oder findet ihr das im eventuellen Vorstellungsgespräch passender?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Dass man in einer Bewerbungsmail nach etwas fragt, wäre mir neu. Besonders nach dem Gehalt fragen finde ich ein wenig komisch. Eher, dass man die Gehaltsvorstellung angibt, weil man sich nicht unter Wert verkaufen will. Was erwartet man denn, wenn man nach dem Gehalt fragt? Dass man auf jeden Fall eine Antwort auf die Bewerbung bekommt? Ich kenne es eher so, dass sich manche Firmen auf eine Bewerbung gar nicht zurückmelden oder erst nach vielen Monaten absagen oder auch einfach nur eine kurze Mail zurückschreiben und zu einem Gespräch einladen. Aber dass man Fragen stellt in einer Bewerbung ist mir absolut ungängig.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Dreist finde ich es nicht unbedingt, denn es ist ja wohl kein Geheimnis, dass ich nicht arbeiten gehe, weil ich nichts besseres zu tun habe, sondern dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Wenn dies dann gleich im Email beantwortet werden würde, würden sich so manche Chefs und zukünftige Angestellte vielleicht sogar Zeit sparen, da gewisse Angestellte erst gar nicht um das angebotene Gehalt arbeiten und ein Vorstellungsgespräch somit hinfällig ist.

Ich selber würde aber auch eher im Vorstellungsgespräch dann nach dem Gehalt fragen. Dort aber ziemlich sicher, denn es geht ja darum, dass ich mir mit meiner Arbeit meinen Lebensunterhalt leisten kann. Und dies muss einfach gewährleistet sein. Außerdem habe ich ja gewisse Ausbildungen und Referenzen vorzuweisen und muss mich nicht unter meinem Wert verkaufen.

Also wie gesagt, üblich ist es nicht, dreist finde ich es aber auch nicht unbedingt. Ich weiß nicht genau, wie ich so etwas nennen würde. Wagemutig oder forsch? Aber auf keinen Fall negativ. Vielleicht gibt es ja zukünftige Arbeitgeber, die genau solche Arbeitnehmer suchen, die ehrlich sind und eine starke Persönlichkeit haben. Für gewisse Jobs ist so etwas auch von Nöten.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das mag vielleicht etwas forsch klingen, aber im Grunde spart das doch für alle Zeit. Wenn der Arbeitgeber nun einmal in seiner Stellenanzeige nur sehr unkonkret das Gehalt angibt, dann muss man ja zwangsläufig damit rechnen, dass es auch Bewerber geben wird, die sich bewerben zum Gespräch kommen und man sich am Ende beim Gehalt nicht einig wird. Das kann man sich doch sparen, wenn man von vorn herein erstmal schauen kann ob es finanziell denn passt.

Sicherlich gibt es immer auch weiche Standortfaktoren, die für oder gegen einen Arbeitgeber sprechen. Aber wenn das Gehalt so gar nicht passt, dann nutzt der beste Job oder das beste Klima nicht wirklich etwas. Meinen Lebensunterhalt muss ich schon bestreiten können.

Ich selbst habe aber noch nie direkt nach dem Gehalt gefragt. Da ich aber eh immer Tarifbeschäftigt war, war das bis jetzt auch nicht nötig. Ich konnte einfach im Vorfeld nachlesen, was ich genau verdienen werde. Aber das ist ja nicht überall so.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Dreist wäre wohl das falsche Wort dafür, aber wirklich angemessen finde ich dieses Verhalten auch nicht unbedingt. Grundsätzlich wäre es gar nicht so schlecht wenn der Chef gleich die Karten auf den Tisch legen würde und von Anfang an preis gibt wie viel Gehalt er bezahlt, dann würden sich wohl einige erst gar nicht bewerben wodurch sich sowohl die Bewerber als auch der Arbeitgeber die Mühe sparen könnte.

Mir ist es nämlich durchaus schon einmal passiert das ich in einem Vorstellungsgespräch saß und mir die Kinnlade beinahe herunter gefallen ist als mir der Vorgesetzte den Stundenlohn gesagt hat. Ich bin keine die eine riesige Summe fordert, aber es gibt Firmen die fordern zwar Fachkräfte möchten aber am liebsten nur das Gehalt einer Aushilfe bezahlen. Und für so eine Arbeit bin ich nicht die richtige Person. Hätte ich also schon vorher gewusst „wie wenig“ der Chef bezahlt hätte ich mich erst gar nicht beworben geschweige denn mir einen Urlaubstag für das Vorstellungsgespräch genommen.

Es wäre also für alle besser wenn von Anfang an geklärt werden würde wie viel bezahlt wird. Ich kann verstehen dass das Gehalt nicht angegeben wird weil der Bewerber eventuell mehr verlangen könnte, und dies aufgrund seiner Qualifikationen auch bekommt. Ist es jedoch ein Festgehalt kann ich nicht verstehen warum es nicht vorher schon mitgeteilt wird. Aber auch wenn ich es also besser finden würde wenn man vorher schon über das Gehalt spricht würde ich mich wohl trotzdem nicht trauen so etwas in einer E-Mail zu fragen.

Wenn ich unbedingt das Verlangen hätte schon vor dem Bewerbungsgespräch über das Gehalt zu sprechen würde ich zumindest anrufen damit ich persönlich mit demjenigen sprechen kann. Über eine E-Mail ist es doch recht unpersönlich.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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