In aufregenden Situationen selbst fahren oder fahren lassen?
Ich muss sagen, dass es mir in manchen Situationen schon geholfen hat, selbst Auto zu fahren, wenn ich nervös war. Ich war dann ja doch abgelenkt, da ich mich aufs fahren und den Verkehr konzentrieren musste.
Allerdings ist das nicht immer der Fall. Wenn ich sehr aufgeregt bin, dann ist es auch oftmals doch besser, wenn ich jemanden habe, der mich fährt. Ich habe dann doch Bedenken, dass ich etwas im Verkehr übersehen könnte und irgendwie unachtsam bin und es zu einem Unfall kommen könnte.
Lasst ihr euch in aufregenden Situationen immer lieber fahren? Oder fahrt ihr grundsätzlich selbst, weil euch dies etwas ablenkt? Wie entscheidet ihr da, was gerade besser oder sinnvoller wäre? Kommt es auch darauf an, ob euch jemand fahren kann?
Wenn ich aufgeregt oder nervös bin, dann fahre ich lieber nicht selbst. Es ist mir schon einmal passiert, dass ich etwas übersehen habe und ich war unachtsam, aber zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Leider lenkt mich das Fahren gar nicht ab. Wenn ich nervös bin, dann lässt mich mein Mann eigentlich nicht fahren. In diesen Situationen ist er derjenige, der das Auto fährt. Aber es ist besser so.
Beim Auto fahren bin ich immer definitiv auf das Fahren fokussiert. Als ich auf der Arbeit einen Anruf erhielt, dass meine Mutter im Krankenhaus ist, war das natürlich auch erstmal ein großer Schock. Meine Kollegen haben mir dann alle angeboten mich ins Krankenhaus zu fahren, was ich aber abgelehnt habe. Ich habe eine Weile gebraucht um mich zu beruhigen und kann auch ganz gut einschätzen, ob ich fahren kann oder nicht.
Ich bin absolut nicht gern Beifahrer, weil ich da schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich glaube das würde mich dann nur noch nervöser machen, wenn ich dann noch neben jemandem sitzen müsste und nur daran denke möglichst schnell ins Krankenhaus zu kommen. Wenn ich fahre kann ich den Gedanken etwas beiseite schieben und werde beim Fahren auch ruhiger.
Ich bin da nicht der Mensch, der sich aufregt oder wütend wird. Ich fahre also lieber selbst, wenn ich es absolut verantworten kann. Wenn es wirklich so wäre, dass nichts mehr geht, würde ich mich natürlich auch fahren lassen.
Wenn ich aufgeregt bin, dann drehe ich vollkommen frei. Das weiß mein Umfeld auch und bietet mir dann oft auch an, mich irgendwo hin zu fahren. Das ist für mich dann auch okay, denn ich weiß ja, dass ich unter Aufregung sehr anstrengend sein kann. In aufregenden Situationen fahre ich somit recht selten, manchmal muss ich, aber oft fährt mein Partner mich dann von A nach B.
Man hat ja nicht immer die Möglichkeit, sich in aufregenden Situationen fahren zu lassen. Meistens bleibt mir daher nichts anderes übrig, als selbst zu fahren, wenn mein Mann gerade nicht daheim ist und ich dringend weg muss und mich auch sonst niemand fahren könnte. Von daher musste ich schon einige Male selbst fahren, obwohl ich sehr aufgeregt und durch den Wind war. Als mein Sohn einmal beispielsweise plötzlich sehr hohes Fieber bekam und es ihm unheimlich schlecht ging, bin ich schnell mit ihm zum Kinderarzt gefahren.
Oder einmal, als wir nachts in die Notaufnahme fahren mussten, weil mein Sohn beim Klettern vom Stuhl gestürzt ist und sich am Kopf verletzt hatte, musste ich auch fahren. Mein Mann war zwar ebenfalls dabei und auch deutlich entspannter als ich, allerdings hatte er beim gemeinsamen Abendessen mit Freunden schon zwei Gläser Wein getrunken. Oder einmal bin ich auch mit unserem Sohn mitten in der Nacht 300 Kilometer nach Hause beziehungsweise bei uns zum Kinderarzt gefahren, während mein Mann in einer anderen Stadt geblieben ist, wo er gerade aus beruflichen Gründen hatte sein müssen und wir ihn besucht hatten. Auch da ging es unserem Sohn plötzlich gesundheitlich schlecht.
Ich muss sagen, dass ich das Fahren in solchen Situationen aber eher als entspannend empfinde. Ich konzentriere mich dann meist fast völlig auf den Verkehr und weniger auf meine Gedanken, so dass ich dann gut abgelenkt bin. Nur einmal habe ich tatsächlich bei unserem Nachbarn geklingelt und ihn gebeten, uns zum Kinderarzt zu fahren, als mein Sohn ebenfalls plötzlich krank wurde und pausenlos geschrien hat und sich partout nicht ablegen lassen wollte, ohne direkt bis zum Erbrechen weiterzuschreien. Unter solchen Umständen hätte ich mich auch nicht beim Fahren konzentrieren können und da hatten wir wirklich Glück, dass der Nachbar uns da auch direkt unter die Arme greifen und uns fahren konnte.
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