Immer die Beste sein wollen, ein Beziehungskiller?
A ist sehr ehrgeizig und möchte vor allem in am besten allen Sportarten die beste sein. Egal, ob es um schwimmen, reiten oder Bogen schießen geht, sie gibt so viel Gas, dass sie am Ende als Gewinnerin da steht. Andere in den Vereinen finden sie schon unsympathisch dadurch und sie ist eher ein Einzelgänger.
Nun hat sie einen Mann kennengelernt, der ebenfalls sportlich aktiv ist und sie machen gemeinsam Sport. Ihm da schnell auf, dass A immer die Beste sein muss. Er ist sehr gut im Bogen schießen und meint dann, dass er bisher noch von keiner Frau darin geschlagen wurde. Daraufhin sagt A, dass sie eben immer die Beste sein will. Für mich klingt das schon irgendwie überheblich und ziemlich von sich überzeugt.
Der Mann hätte gerne, dass A auch mal verlieren kann, aber bisher ist das noch nie der Fall gewesen. Langsam geht ihm der Ehrgeiz und das ständige gewinnen wollen von A sehr auf die Nerven und er fühlt sich in der Beziehung irgendwie ständig als Verlierer und überlegt nun, ob er sich nicht besser von A trennen soll. Könnt ihr verstehen, dass es ein Beziehungskiller sein kann, wenn einer immer der Beste sein möchte? Habt ihr so etwas auch schon erlebt?
Ich finde, dass As Verhalten und ihre Einstellung nicht sehr gesund klingen. An Stelle ihres Partners würde ich versuchen, mit A darüber zu sprechen und versuchen, die Hintergründe und Ursache dieses Verhaltens zu analysieren. Es kann ja auch sein, dass A von ihren Eltern nur dann Aufmerksamkeit und Zuneigung erfahren hat, wenn sie Bestleistungen erbracht hat und vielleicht projiziert sie das auch auf ihren Partner und hält sich generell nur dann für liebenswert, wenn sie die Beste ist und als Siegerin aus einem Wettstreit hervorgeht.
Ich würde da versuchen mit meiner Partnerin darüber zu sprechen, ihr meinen Standpunkt deutlich machen und eventuell eine Paartherapie anstreben um das Problem zu beseitigen. Wenn A das aber nicht möchte, kein Problem sieht und die Sorgen und Gefühle des Partners nicht ernst nehmen möchte, würde ich schon eine Trennung in Erwägung ziehen.
Ich verstehe es ja nie, wenn gesunder Ehrgeiz als etwas negatives dargestellt wird. Warum sollte man etwas machen mit dem Vorsatz der Zweitbeste oder Drittbeste sein zu wollen? Natürlich will ich im Rahmen meiner Möglichkeiten die Beste sein wenn ich Sport mache. Ich finde diese falsche deutsche Bescheidenheit immer irgendwie albern, vor allem weil sie oft ja auch nicht ehrlich gemeint ist. Man will eigentlich gewinnen, tut aber so als wäre das nicht so wichtig, weil man denkt, dass "die Leute" das erwarten.
Den Beziehungskiller sehe ich hier eher in der Tatsache, dass es die Frau ist, die besser ist, was anscheinend schwer am männlichen Ego kratz. Du sagst ja auch selber, dass er noch nie von einer Frau geschlafen wurde. Das sagt doch sehr viel über seine Einstellung aus. Es geht nicht darum, dass er von jemandem geschlafen wird sondern, dass es sich dabei um eine Frau handelt.
Warum ist es zwangsläufig die Frau, die hier ein Problem hat? Müsste man nicht auch die Hintergründe und Ursachen im Verhalten des Mannes analysieren? Warum hat er ein Problem mit Frauen, die besser sind als er, wenn ihn das bei Männern nicht so zu stören scheint? Hat er von seinen Eltern vielleicht ein veraltetes Rollenverständnis mitbekommen und projiziert das jetzt auf seine eigene Beziehung? Wenn er sein veraltetes Machoverhalten nicht ändern kann würde ich der Frau schon zu einer Trennung raten.
Ich bin da ganz bei Cloudy. Wenn man etwas anfängt, dann möchte man es doch so gut, wie es einem selbst möglich ist, können. Unangenehm oder falsch finde ich das nicht. Schlecht wird es nur, wenn ein abwertendes und unsportliches Verhalten dazukommt. Aber das ist eine Frage des Charakters und nicht des sportlichen Könnens. Ein unangenehmer Charakter würde auch ohne Sport zutage treten.
Ich sehe auch das Problem beim Mann. Wobei dieses in den Sportbereich verlagerte Machogehabe nicht selten ist. Irgendwo müssen die tradierten Denkweisen schließlich ausgelebt werden. Viele Männer vertragen es bis heute nicht, wenn Frauen etwas besser können, den besseren Job haben oder mehr verdienen. Das kratzt oft an der Männlichkeit.
Ich denke, dass es in gewisser Weise ganz normal ist, das man eben auch der Beste sein will. Immerhin bräuchte man sonst auch nichts anfangen, wenn man immer nur der Letze sein will. Man muss schon auch Ziele im Leben haben. Wobei es schon sehr nervig sein kann, wenn man immer wieder nur gewinnen will und dann eventuell auch immer aggressiv wird, wenn man mal verliert.
In meiner Partnerschaft steht ziemlich klar fest, wem was am besten liegt und ich kann mich nicht erinnern, dass wir je ernsthaft versucht hätten einander zu übertrumpfen, sei es beim Sport, Hobbies oder sonstigen Dingen. Hin und wieder spielen wir zusammen Videospiele, da versucht natürlich jeder zu gewinnen, aber jeder kann mit der Niederlage leben. In der Regel interessieren uns ganz unterschiedliche Games, so dass selbst da jeder die seinen hat, in der er der beste ist.
Ich fände das sehr anstrengend, wenn mein Partner mich in allem würde schlagen wollen, wobei mir selbst es völlig egal wäre, ob ich besser bin oder nicht. So etwas brauche ich nicht, weder in der Partnerschaft, Verwandschaft noch Freundschaft.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich verstehe es ja nie, wenn gesunder Ehrgeiz als etwas negatives dargestellt wird. Warum sollte man etwas machen mit dem Vorsatz der Zweitbeste oder Drittbeste sein zu wollen? Natürlich will ich im Rahmen meiner Möglichkeiten die Beste sein wenn ich Sport mache. Ich finde diese falsche deutsche Bescheidenheit immer irgendwie albern, vor allem weil sie oft ja auch nicht ehrlich gemeint ist. Man will eigentlich gewinnen, tut aber so als wäre das nicht so wichtig, weil man denkt, dass "die Leute" das erwarten.
Den Beziehungskiller sehe ich hier eher in der Tatsache, dass es die Frau ist, die besser ist, was anscheinend schwer am männlichen Ego kratz. Du sagst ja auch selber, dass er noch nie von einer Frau geschlafen wurde. Das sagt doch sehr viel über seine Einstellung aus. Es geht nicht darum, dass er von jemandem geschlafen wird sondern, dass es sich dabei um eine Frau handelt.
Warum ist es zwangsläufig die Frau, die hier ein Problem hat? Müsste man nicht auch die Hintergründe und Ursachen im Verhalten des Mannes analysieren? Warum hat er ein Problem mit Frauen, die besser sind als er, wenn ihn das bei Männern nicht so zu stören scheint? Hat er von seinen Eltern vielleicht ein veraltetes Rollenverständnis mitbekommen und projiziert das jetzt auf seine eigene Beziehung? Wenn er sein veraltetes Machoverhalten nicht ändern kann würde ich der Frau schon zu einer Trennung raten.
Mit diesem Text bin ich komplett bei Cloudy. Ich sehe es ebenfalls eher so, dass dieser Mann und auch die anderen Damen damit nicht umgehen können wie jemand einen gesunden Ehrgeiz an den Tag legt und nicht die anderen mal aus reiner Höflichkeit gewinnen lässt. Wieso sollte die Dame an sich arbeiten und absichtlich schlechter sein nur damit die anderen ein besseres Bild von ihr haben?
Wieso können sich die anderen nicht mehr anstrengen damit sie in der gleichen Liga sind und wenn man genug Ehrgeiz und Willen mitbringt, dann kann man auch andere und solche Leute schlagen. Damit ruft man aber auch wieder die Neider auf den Plan, die einen dann unsympathisch finden und nichts unversucht lassen einem hinter den Rücken schlecht zu machen. So wirkt auf mich das Verhalten der anderen Damen aus dem Verein. Einfach nur purer Neid der dazu führt, was sie über diese Dame denken anstatt sich an die eigene Nase zu packen.
Beziehung auch das gleiche. Nur weil eine Frau besser ist als ein Mann, kann das einen Mann schon sehr stören. Und das nicht gerade wenige, denn nicht alle können damit umgehen wenn sie vom "schwachen Geschlecht" in einer Männerdomäne überholt und geschlagen werden. Diese findest du an jeder Ecke die damit ein Problem haben und darauf nicht klar kommen. Meinst du meine Partner kamen darauf klar, dass ich als Frau in handwerklichen Dingen besser war als sie? Oder auch in sportlichen Leistungen sie abgehängt habe?
Mein Ex kam Jahrelang nicht darauf klar, dass ich den Leistungsmarsch 12 oder 30 (sprich 12 km oder 30 Kilometer) jedes Jahr freiwillig mache wenn nur 6 Kilometer vorgeschrieben sind. Es ist meine Herausforderung dieses zu machen und wenn er es nicht will, dann muss er es nicht machen. Dennoch kam es neidische Kommentare wenn ich diesen in einer besseren Zeit abgelegt habe in Relation mit seinem 6er Marsch und damit mehr Punkte für meine Bewertung erreicht habe. Schießen das gleiche, wehe ich hatte mehr Punkte auf der Kladde stehen am Ende als er, dann herrschte Zuhause Eiszeit. Einfach nur weil ich eine Frau bin und diese grundsätzlich schlechter sein müssen im schießen als ein Mann, jedenfalls nach seiner Vorstellung und derer mancher anderer Männer in der Einheit. Dennoch war das nie ein Grund für das Beziehungsendes, da spielten ganz andere Dinge eine Rolle.
Wenn die Dame quasi immer die Beste ist, weil sie einfach gut in dem ist, was sie tut, ist das ja absolut in Ordnung. Wichtig ist da meiner Meinung nach nur, dass sie prinzipiell kein großes Problem damit hätte, auch mal zu verlieren, vor allem wenn der Partner als Sieger hervorgeht. Das sollte man dem anderen auch gönnen können und es ist doch schön, wenn beide Spaß an der gleichen Sportart haben und beide entsprechend gut sind.
Wenn die Frau aber so verbissen ist, dass es sie richtig sauer und traurig machen würde, wenn sie verliert, dann halte ich das definitiv für ungesund, vor allem in einer Beziehung. Man kann ja nachvollziehen, dass sie nicht gerade begeistert ist, verloren zu haben, aber es ist eben dem Partner und ihm muss man doch auch was gönnen können.
Wem sollte man denn sonst etwas gönnen, wenn nicht dem Partner? Wenn man so egoistisch und auf sich selbst bezogen ist, ist man das Gegenteil von einem Teamplayer und für mich auf gewisse Weise auch nicht wirklich beziehungstauglich. Man möchte am liebsten alles im Alleingang machen und seinen eigenen Willen durchsetzen. Wie es anderen damit geht, interessiert nicht.
Ich für meinen Teil würde nicht mit so einem Partner zusammen sein wollen. Ich mag es sehr, wenn mein Partner ehrgeizig ist und feste Ziele hat, die er verfolgt und denen er nachgeht, auch wenn es viel Disziplin erfolgt. Man sollte aber auch wissen, wo die Grenzen liegen und wann es zu viel des Guten ist.
Es ist ja etwas anderes, wenn die Damen und Herren ohnehin immer gut sind, weil sie eben gut sind. Doch wenn jemand bewusst ständig der „Beste“ oder die „Beste“ sein muss, dann kann das schon nervenzerrend innerhalb einer Beziehung sein. Das würde ich jedenfalls an mir etwa merken, wenn da jemand ständig der und die Beste sein muss.
Klar ist, dass es Menschen gibt, die wirklich gut in dem sind, was sie tun. Sie sind vielleicht sportlich sehr gut aufgestellt und damit automatisiert besser als andere. Das wäre natürlich nichts, wovon ich mich als Partner genervt fühlen muss. Immerhin ist es im Leben immer so, dass Menschen besser sind.
Doch was ich als Problem empfinde ist, wenn der Partner ständig besser sein muss und das in allem. Das würde mich wirklich nerven und womöglich auch so sehr, das sich das anmerken muss beziehungsweise später eine Trennung in Erwägung ziehen würde. Dafür muss der Typ oder die Tussi schon übertrieben immer der und die Beste sein wollen.
Es gibt wirklich ganz unterschiedliche Auswirkungen auf eine Beziehung. Das hat aber eben auch mit den eigenen Einstellungen und Erwartungen zu tun, um Menschen, die immer die Besseren sein wollen ertragen zu können. Ich bin da wirklich keine Freundin von überstürzten Trennungen, aber je nach Ausmaß tue ich dies.
Ich selbst kann zum Beispiel problemlos verlieren. Ich kann auch problemlos akzeptieren, dass ich nicht überall gut und super bin. Wenn mein Gegenüber dann regelrecht ausrasten würde, dann habe ich darauf auf Dauer natürlich keine Lust, aber wer hat die auch schon?
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