Im Zeitalter des Smartphones, Unaufmerksamkeit normal?

Ich stelle immer mehr fest, dass die Menschen eher an ihren Smartphones interessiert sind, als an ihrem Gegenüber. So erlebe ich es oft, dass alle aus einer Gruppe, die um mich sitzen, an ihren Smartphones spielen und ich die Einzige bin, die dann genervt und gelangweilt herum sitzt.

Auch habe ich schon erlebt, dass ich einer Freundin was erzählen wollte, die währenddessen aber ständig nur auf das Handy schaute, so dass ich gar keine Lust mehr hatte, weiter zu reden. Ich habe dann auch innegehalten und es kam dann von meiner Freundin, dass sie zuhören würde.

Es ist schon erschreckend, wie viel sich die Kommunikation nur noch über Smartphones abspielt. Vielleicht reden irgendwann die Menschen gar nicht mehr miteinander und schreiben sich nur noch Nachrichten über ihr Handy. Diese Vorstellung finde ich schon erschreckend.

Auch im Straßenverkehr sind ja viele nur noch abgelenkt und unaufmerksam und es kommt zu sehr gefährlichen Situationen. Ist das mittlerweile normal, dass die Unaufmerksamkeit immer weiter zunimmt, da alle ihre Smartphones ständigen nutzen? Was meint ihr, wie weit das noch führen wird? Seit ihr dadurch schon in eine gefährliche Situation geraten?

Mich nervt das auch tierisch. Ich bin jemand, der sein Smartphone noch sehr dosiert einsetzt und in Gesellschaft beiseite legt. Wenn ich mir dir Mühe mache, jemanden live zu treffen, dann will ich mich auch mit dieser Portion unterhalten.

Was den Straßenverkehr betrifft, kursierten ja unlängst Nachrichten, dass man teilweise Ampelsignale auf dem Fußboden abbilden will, weil Smartphonenutzer dann nicht nach oben gucken müssten. Mein Gegenvorschlag waren eher Stolpersteine, damit sie eben wieder darauf achten müssen, wo sie hinlatschen. Autofahrer werden ja auch mit Verengungen und Aufpflasterungen tyrannisiert, damit sie besser aufpassen.

Bei uns gibt es einen Kreisverkehr, da beobachtet man zunehmend, wie Smartphoneglotzer angeschlichen kommen und ungebremst einfach auf die Zebrastreifen schlurfen. Wenn was passiert, ist dann trotzdem der Autofahrer wieder der Dumme.

Ich finde es zum Teil auch erschrecken, wie viele Menschen sich teilweise lieber mit ihrem Smartphone als mit ihrem Gegenüber beschäftigen. Vor allem dann, wenn man sich sonst nicht täglich sieht und vielleicht nur einmal im Jahr oder ähnliches. Ich denke, dass man dann durchaus in der Lage sein sollte Prioritäten zu setzen und das Smartphone, sofern es sich dabei nicht um etwas wirklich wichtiges handelt, wegzulegen und sich seinem Gegenüber zu widmen.

Ich kann es verstehen, wenn es sich mal um einen Notfall handelt, jemand will etwas von einem zwecks der Planung, der Mann oder die Frau wollen kurz was mit einem absprechen, die Kinder haben eine wichtige Frage. Ich finde es in Ordnung, wenn man dies dem Gegenüber dann erklärt und kurz darauf eingeht, danach sollte aber wenn das Problem geklärt ist, das Smartphone wieder weggelegt werden, denn ansonsten könnte man sich das Treffen auch gleich sparen und sich nur mit seinem Smartphone beschäftigen.

Viel schlimmer und vor allem gefährlicher finde ich es aber, dass viele Leute selbst im Straßenverkehr nicht mehr in der Lage sind von ihrem Smartphone abzulassen. Wenn man an einer Ampel steht und dann mal kurz einen Blick drauf wirft, weil man auf eine wichtige Nachricht wartet - in Ordnung, darüber lässt sich streiten. Absolut unverantwortlich ist es aber während der Fahrt an seinem Smartphone zu tippen und irgendwelche Kommentare oder ähnliches zu lesen. Vor allem dann, wenn man nicht mal alleine im Auto ist, sondern noch die Kinder oder anderen Passagiere, die im Auto sitzen, ebenfalls in Gefahr bringt.

Das Gleiche gilt für den Gegenverkehr und allgemein andere Verkehrsteilnehmer, auch diese werden durch die eigene Unachtsamkeit und die Sucht, auf das Smartphone zu schauen, in Gefahr gebracht. Ist es das wirklich wert? Kann man dies wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren?