Im Winter wegen Erkältungsgefahr öfters die Hände waschen?
Eine Freundin von mir verwendet im Winter eigentlich ständig Desinfektionsgel für die Hände, wenn wir unterwegs sind. Sie hat dieses Desinfektionsgel das ganze Jahr über immer dabei, wobei es im Winter ganz besonders oft zum Einsatz kommt. Sie meint, sie würde sich nicht erkälten wollen, weshalb sie sich so oft die Hände desinfizieren würde. Erkältungen würden ja unter anderem auch durch Händeschütteln oder durch Gegenstände übertragen werden, die Kranke angefasst hätten. Somit würde sie dem entgegenwirken. Außerdem würde sie sich dann auch besonders oft die Hände waschen.
Eigentlich klingt das ja schon logisch, wobei ich denke, dass man sich doch erst recht eine Krankheit einfängt, wenn man so überempfindlich ist und seinen Körper nie irgendwelchen Bakterien aussetzt. Ich bin in dieser Hinsicht eher ganz anders und wasche mir die Hände im Winter auch nicht öfters die Hände, als sonst auch. Ich habe auch kein Problem damit, mit "schmutzigen" Händen zu essen und ein Desinfektionsgel benutze ich so gut wie nie. Eine Erkältung hole ich mir aber eher selten ein.
Wascht ihr euch im Winter öfters die Hände, als sonst, um der Erkältungsgefahr entgegenzuwirken? Kann man damit tatsächlich Effekte erzielen?
Ich muss zu meiner eigenen Scham gestehen, dass ich auch immer mit einem Desinfektionsgel durch die Gegend laufe. Das hat damit angefangen, dass ich im Einkaufszentrum ständig in versiffte Getränke, Lebensmittel & Co gefasst habe. Ich wollte mir danach die Hände reinigen, aber vor Ort gab es natürlich kein Gäste-WC, sodass ich in einem Drogeriemarkt ein entsprechendes Produkt zur Desinfektion gekauft habe. Dies trage ich immer bei mir.
Wenn ich den Müll rausbringe und die Mülltonnen anfasse, dann nutze ich das Gel danach direkt. Im Einkaufshandel ebenfalls. Ich finde es nicht übertrieben, weil es viel schlimmere Infektionen als eine klassische Grippe gibt. Zudem besitze ich Haustiere und habe immer Angst, dass ich eventuelle Krankheiten mit nach Hause bringe und sie damit anstecke. Daher bin ich lieber übervorsichtig und achte stets darauf, dass meine Hände desinfiziert sind.
Ich glaube ich gehöre dann auch eher zu den "Bazillenschleudern". Ich habe zwar diverse Desinfektionsmittelfläschchen zu Hause und zwar die, die immer die Ärzte benutzen und die mir mal jemand von unserem Institut geschenkt hat, aber es ist jetzt nicht so, dass ich sie ständig benutze, eher selten.
Ich finde ein gewisser Kontakt mit Keimen und Bazillen ist schon notwendig, um das Immunsystem zu stärken. Ich finde das Verhalten so mancher Bazillenphobiker schon fast befremdlich. Ich bin zumindest eher selten krank, dabei esse ich auch manchmal mit "schmutzigen", weil nicht desinfizierten Händen. Aber krank werde ich durch die Keime eher nicht. Ich werde eher krank, wenn ich im Winter zwei Minuten draußen ohne Schal herumlaufe, aber das hat ja wohl nichts mit den Bazillen da draußen zu tun und wenn ich mich dick genug einpacke hole ich mir auch nichts.
Ich finde es gibt so einige Sachen, die die Keimphobiker ziemlich schnell außer Acht lassen. Es gibt so viele Fehler, die man bei der Händedesinfektion machen kann. Das fängt beispielsweise schon damit an, dass die Fingernägel zu lang sind oder man Nagellack oder künstlicher Fingernägel drauf hat. Wenn auch nur einer dieser drei Faktoren vorhanden ist, werden nicht alle Bazillen an den Händen abgetötet und man kann theoretisch trotzdem krank werden.
Ich habe vor einem Jahr eine Hygiene-Schulung unterstützt und habe den Mitarbeiterinnen in diversen Altenpflegeheimen gezeigt wie man sich die Hände richtig desinfiziert. Es wurde dabei ein fluoriszierendes Händedesinfektionsmittel verwendet und mit Hilfe einer Didakto-Box kann man dann durch das darin enthaltene Schwarzlicht dann sehen, wie gut die Hände wirklich desinfiziert werden.
Es war echt erschreckend wie miserabel die meisten das gemacht haben und dabei arbeiten diese Damen schon sehr viele Jahre dort und müssten eigentlich von Berufs wegen wissen wie man das richtig macht. Das war aber in den allerseltensten Fällen der Fall. Ich will gar nicht wissen, wie viele Senioren mit angeschlagenen Immunsystemen im Endeffekt durch diese miserablen Händedesinfektionen an Infekten gestorben sind.
Wenn schon die Personen, die eigentlich Experten auf diesem Gebiet sein sollten, die Hände so schlecht desinfizieren glaube ich nicht, dass ein Laie das in dem Sinne so viel besser macht. Aber naja, alles ist Kopfsache. Solange die sich besser fühlen und sich einbilden ihrer Gesundheit was Gutes zu tun, dann ist das eben so.
Im Sommer kann man sich ja auch mit Krankheiten anstecken, auch wenn es dann wohl weniger Erkältungen, sondern vielleicht mal ein Magen-Darm-Virus ist. Ich denke, dass ich mir meine Hände oft genug wasche, unabhängig von der Jahreszeit. Generell natürlich nach dem Toilettengang, meistens auch, wenn ich aus der Stadt nach Hause komme und zu Hause auch, bevor ich etwas esse. Unterwegs nicht immer, manchmal geht das ja auch gerade nicht.
Ein Desinfektionsgel besitze ich nicht und werde mir auch sicher keines anschaffen. Ich finde sowas fast schon paranoid, es sei denn, man hat wirklich ein etwas angegriffenes Immunsystem, aber auch da kann man sich zusätzlich unnötig verrückt machen.
Öfter erkältet als die meisten anderen Leute bin ich mit Sicherheit nicht und wenn, dann hat in den allermeisten Fällen mein Sohn schon vor mir rumgehustet und ich stecke mich bei ihm an. Tröpfcheninfektionen durch engen Kontakt verhindert man schließlich auch mit Händewaschen nicht.
Für die eigene Bakterienflora der Haut ist es natürlich schlecht, wenn man stets und ständig seine Hände desinfiziert. Und aus diesem Grund würde ich das eben nicht machen. Man braucht ja auch seine eigene Bakterienflora.
Wenn man sich ab und an die Hände desinfiziert, dann finde ich das nachvollziehbar und durchaus vertretbar. Man muss es aber nun wirklich nicht übertreiben. Krankheiten kann man sich das ganze Jahr über einfangen und wenn man nicht gerade ganz besonders überempfindlich ist, dann muss man sich auch nicht durch stetiges Desinfizieren seiner Hände davor schützen, finde ich jedenfalls.
Zumal es ja auch wahrscheinlicher ist, sich durch eine Tröpfcheninfektion anzustecken, als durch Hautkontakt. Wenn es um eine normale Erkältung geht, wenigstens. Und dann nützt das Desinfizieren ja auch gar nicht so viel, wie man sich vielleicht davon verspricht.
Ich persönlich werde auch in Zukunft nicht mit einem Desinfektionsmittel bewaffnet außer Haus angetroffen werden können und ich vermute, dass es mir dennoch nicht wesentlich schlechter gehen wird als sonst.
Ich wasche meine Hände im Winter nicht mehr, als in der übrigen Jahreszeit auch. Die Hände werden gewaschen, wenn ich von draußen, bzw. aus dem Treppenhaus in die Wohnung komme, in der Wohnung selbstverständlich nach dem Toilettengang. Ich würde auch nicht mit schmutzigen Händen essen.
Das hier mehrmals erwähnte Desinfektionsgel kenne ich überhaut nicht. Ob es nun etwas bringt, sich im Winter vermehrt die Hände zu waschen, weiß ich wirklich nicht. Aber wenn man irgendwo angehustet wird, nützt auch das Händewaschen nichts.
Ich wasche mir die Hände schon relativ häufig, zu jeder Jahreszeit, aber Desinfektionsmittel sind bei einem gesunden Immunsystem völlig übertrieben. Das Zeug ist Gift für die Haut und resistente Bakterien züchtet man damit auch noch heran. Und natürlich sorgt man dafür, dass das Immunsystem auf lange Sicht geschwächt wird, weil es nicht mehr so viel arbeiten muss und nicht genug "Training" bekommt.
Ganz davon abgesehen hilft es eh wesentlich mehr, wenn man schlicht und einfach Menschenmassen vermeidet in der Erkältungszeit. Ich habe den direkten Vergleich, denn früher konnte ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln das meiste erledigen, jetzt brauche ich das Auto und bin deshalb natürlich wesentlich weniger mit vielen Menschen in einem kleinen Raum als früher. Ich bin jetzt längst nicht mehr so viel erkältet wie früher.
Gerade als meine Kollegin meinte, mit einer dicken, ansteckenden Erkältung trotzdem zur Arbeit kommen zu müssen, habe ich, nachdem ich selbst krank geworden bin, und einer Woche Abwesenheit zurück kam, etwas häufiger Desinfektionsgel benutzt, da sie immer noch am kränkeln war und eine zweite Runde ankündigte. Auf diese hatte ich natürlich keine Lust und da sie ja alle Türklinken von Küche, WC und Büroräumen auch anfasst, hatte ich mir nach jedem Ausflug in den Flur ein wenig Gel gegönnt. Schließlich könnten ihre Keime überall lauern und ich fasse mir während der Arbeit immer wieder gerne unbewusst ins Gesicht.
Ich besitze zwar ein solches Fläschchen, benutze es aber nur in akuten Notfällen: wenn ich mir zum Beispiel einmal nicht zwischendurch die Hände waschen kann. Aber zu den übertriebenen Angsthasen zähle ich mich längst noch nicht, schließlich weiß ich ja auch, dass man empfindlicher wird, wenn der Körper niemals zum kämpfen kommt, da er stets komplett abgeschottet wird. Das ist nahezu krank.
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