Im Westen nichts Neues - wichtige Schullektüre?

vom 22.03.2015, 20:15 Uhr

Wir lesen im Moment "im Westen nichts Neues" wir haben es bereits komplett durchgelesen und ich fand es sehr interessant. Es ist ein sehr bekanntes Buch, was verdeutlichen soll, wie der Krieg damals auch der Sicht der jungen Generation ablief.

Ich fand das Buch sehr traurig, besonders der Schluss hat mir sehr weh getan. Ich finde das Buch sehr gut geschrieben, der Autor hat ganze Arbeit geleistet. Man kann genau mitverfolgen, wie alles abgelaufen ist damals. Und dies aus einer ganz bestimmten Perspektive, man kann sehr gut mit Paul mitfühlen und kann versuchen zu verstehen was passiert ist.

Dieses Buch ist Pflicht für alle deutschen Leistungskurse in Niedersachsen, für das Abitur 2016. Nun denke ich darüber nach, warum ausgerechnet dieses Buch gewählt wurde. Vielleicht sollen die Schüler somit noch weiter aufgeklärt werden und mehr über den Krieg von damals lernen. Damit diese Ereignisse niemals vergessen werden.

Oder es liegt daran, dass man dem Buch wirklich sehr viel entnehmen kann. Wir haben schon unglaublich viel analysiert, herausgearbeitet und interpretiert. Zudem würde ich ein solches Buch normalerweise wohl eher nicht lesen, daher finde ich es umso interessanter.

Was könnten eurer Meinung nach Gründe dafür sein, dass es sich hierbei um eine so wichtige Schülerlektüre handeln könnte? Immerhin muss es jeder von uns auf jeden Fall gelesen haben. Wie fandet ihr dieses Buch? Ist es richtig, solche Bücher im Unterricht zu bearbeiten?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Sohn hatte dieses Buch auch als Pflichtlektüre in der Gymnasialstufe. Für mich ist das einfach ein Klassiker der Kriegsliteratur. Ich kenne auch den alten Film schon seit vielen Jahren und die Neuverfilmung die ich aber nicht so gut finde. Im Film und im Buch werden die Schrecken des Krieges deutlich gemacht ohne zu überziehen oder zu beschönigen. Es könnte auch das Kriegstagebuch eines Freiwilligen des Ersten Weltkrieges sein, so wie es tausendfach damals Schicksal war. Meinen Sohn hatte das Buch aber nicht unbedingt beeindruckt, Schulliteratur eben. Jetzt steht es in meinem Bücherschrank, gelesen habe ich es natürlich auch.

Es gibt übrigens auch ein ähnlich gelagertes Buch welches vom Zweiten Weltkrieg handelt wo in einem italienischen Dorf in den Zwanzigern in einem Jahrgang ausschließlich (16) Jungen geboren wurden und von denen nicht ein Einziger den Krieg überlebte. Hier wird auch jedes einzelne Schicksal erzählt. Das Grauen ist ähnlich wie bei Remarque. Krieg ist einfach eine furchtbare Sache, ausbaden muss es immer der kleine Mann.

Warum das Buch nun gerade Pflichtliteratur ist weiß ich nicht, ich kann da nur spekulieren. Möglich weil es die Verführung der Jugend gut aufzeigt, die Begeisterung und die schnelle Ernüchterung auf Grund der Schrecken des Krieges, der bedingungslose Drill und Gehorsam in der Ausbildung, die beeindruckenden Schicksale und das fehlende Happy End. Natürlich ist es auch spannend erzählt, die Jungen könnten sich an der Aktion begeistern und die Mädchen an den Schicksalen.

Immerhin darf man auch nicht vergessen, es waren Pennäler die zum Zeitpunkt ihrer Einberufung genauso alt waren wie die Schüler die dieses Buch dann in der 11. oder 12. im Gymnasium Lesen. Während sie sich vielleicht überlegten wann sie die nächste Party starten wollten oder welches Studium sie aufnehmen sollten sind die Gleichaltrigen damals an der Front verheizt worden. Sie hatten keine Chance und keine Zukunft.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe dieses Buch nie gelesen, dafür aber den Film gesehen. Diesen habe ich etwa in der neunten Klasse schon gesehen, im Geschichtsunterricht auf der Realschule. Von daher wundert es mich schon, dass das im Abitur durchgenommen wird, weil ich das eben schon einige Jahre vorher auf der Realschule hatte.

Ich kann mich bis heute noch sehr gut an den Film erinnern, obwohl das wirklich schon ewig her ist, seit ich ihn gesehen habe. Ich fand den Film aber so eindrucksvoll, dass ich mich bis heute an einige Szenen erinnern kann. Dabei fand ich den Film wirklich sehr "gut", wenn man das so nennen kann. Natürlich fand ich den Inhalt nicht gerade toll, aber er war einfach sehr gut umgesetzt.

Ich interessiere mich ohnehin sehr für Geschichte, zumal ich dieses Fach ja auch studiere. Ich könnte es mir schon vorstellen, das Buch auch einmal zu lesen. Sicherlich ist es genauso authentisch, wie der Film, wenn nicht sogar noch mehr. Lehrreich ist so etwas auf jeden Fall und von daher kann es auch nicht schaden, das zu lesen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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