Im Urlaub Indianerreservate besuchen
Wir waren schon oft in den USA. Dort waren wir schon paar Mal in einem Reservat. Das Monument Valley liegt in einem und es war eigentlich ein unbewusster Besuch. Richtig gezielt haben wir das nie gemacht.
Würdet Ihr im Urlaub Indianerreservate besuchen wollen oder würdet Ihr davon Abstand nehmen? Tätet Ihr für solche Genehmigungen extra bezahlen oder nur dann dorthin fahren, wenn die Teil einer geführten Rundreise sind?
Wenn ich weiß, dass ich in diesen "Reservaten" mit meinem Geld den Bewohnern etwas Gutes tun kann, würde ich auch mal hinfahren. Ansonsten halte ich "Reservate" für kleine eingezäunte Ländereien, in denen die Ur-Bevölkerung Amerikas leben musste. Da ich noch nie in den USA war, würde ich das da vor Ort vermutlich spontan entscheiden.
Ich war bei meinem letzten Urlaub in Florida hin und her gerissen, weil ich mich sehr für Indianer interessiere und gerne mal ein Reservat besucht hätte. Ich finde die indianische Kultur und Geschichte sehr interessant und habe mich auch damit beschäftigt, wenn auch nicht gerade mit dem Stamm, der in Florida beheimatet ist. Ich habe mich dann aber nach längerer Überlegung gegen einen Besuch in einem Reservat entschieden.
Ich habe im Hotel eine Broschüre gesehen, in der eine Tour in ein Reservat beworben wurde. Dort stand dann auch etwas von Touristenshows, die man sich dort ansehen könne und davon, dass man dort an den Spielautomaten spielen kann. Beides wollte ich aber auf keinen Fall. Wenn ich mal in ein Reservat fahre, dann möchte ich da sehen, wie die Indianer von heute so leben. Ich möchte dann keine Vorführung für Touristen erleben.
Wenn ich mal ein authentisches Reservat ohne irgendwelchen Schnickschnack sehen kann, dann würde ich das gerne auch machen. Dafür würde ich dann gerne auch etwas bezahlen, wenn es den Menschen dort zugute kommt, die es ja noch immer nicht leicht in der Gesellschaft haben. Eine geführte Tour möchte ich nur ungern machen, weil ich gerne selber bestimmen möchte, wie lange ich mir dort was ansehe.
Bei einem Venezuela Urlaub war ich mal in einem angeblichen Indianerdorf. Fand ich ja soweit ganz interessant, aber hätte man es uns nicht vorher gesagt, man hätte es gar nicht bemerkt. Die Indianer waren ganz normal in Jeans und T-Shirts oder Baumwollhemden gekleidet und auch die Hütten in denen sie wohnten, waren auch relativ modern. Bezahlt hatten wir natürlich etwas für diesen Ausflug, aber dieses Indianerdorf war ja nur eine kleine Station auf dem Weg zu einem riesigen Wasserfall.
Authentische Reservate gibt es meiner Meinung nach zumindest in den USA nicht mehr. Entweder leben die Ureinwohner in kleinen Dörfern unter teilweise widrigsten Bedingungen oder sie leben in den ach so 'alten und authentischen' Reservaten, die allerdings nicht anderes als eine Touristenattraktion sind.
Diese Menschen gehen dann nach Feierabend und damit verschwundenen Touristen und Besuchern wieder zurück in ihre normalen Wohnungen. Je nach Einkommen sind das dann schönste Eigentumswohnungen oder heruntergekommene Mobilheime im Trailerpark.
Geld dafür zahlen würde ich jedenfalls nicht, da in vielen Staaten der USA ein unwürdiger Ausverkauf dieser sagenhaften Kultur stattfindet. Es gibt andere Mittel und Wege, die amerikanischen Ureinwohner finanziell zu unterstützen, die ich in diesem Fall definitiv bevorzugen würde.
Den besten und ehrlichsten Eindruck in das Leben der amerikanischen Ureinwohner bekommt man meiner Meinung nach, wenn man einen solchen persönlich kennt.
Denn die Menschen sind Außenstehenden gegenüber meistens sehr verschlossen und schotten ihre Traditionen, wenn noch ernsthaft gelebt, auch vor Touristenmassen ab und stellen sie schon gar zur Besichtigung an Orten aus, die man buchen kann.
Dadurch wird teilweise auch die gelebte Kultur verloren. Übel nehmen kann man den amerikanischen Ureinwohnern das aber nicht in Anbetracht der Behandlung, die sie von den anderen Amerikanern seit jeher erfahren.
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