Im Stress sein ohne es selbst gemerkt zu haben?

vom 07.02.2019, 15:49 Uhr

Ich hatte Anfang der Woche ziemlich viel zu tun und musste einige Klippen umschiffen. Ich hatte angenommen, dass mich das gar nicht so mitgenommen hat, denn so wirklich gestresst oder angespannt fühlte ich mich gar nicht und aufgeregt war ich auch nicht. Ich habe erst hinterher gemerkt, dass mich diese Zeit sehr gestresst haben muss.

Das merke ich bei mir immer am erhöhten Salzbedarf. Nach stressigen Phasen habe ich immer vermehrten Salzbedarf. Ich habe das Essen gestern genauso gewürzt wie sonst auch (abgewogen per Küchenwaage) und ich hatte dennoch das Gefühl als wären kaum Gewürze enthalten. Ward ihr auch schon mal im Stress ohne es wirklich gemerkt zu haben? Wie kann man sich das erklären?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ja, das kenne ich auch. Ich bin dann in stressigen Phasen so auf dass Organisieren und Erledigen fokussiert, dass ich nicht unbedingt merke, wenn mein Körper oder auch Geist nach Ruhe schreit. Erst nach den Phasen merke ich, dass ich ein bisschen gelitten habe und eben neue Kraft tanken muss.

Bei mir wirkt sich dass nicht auf dass Essen oder wie Du es beschreibst Salzbedarf aus, sondern eher auf Schlaf, Ruhe, dass ich merke, dass mir auch körperliche Nähe sehr gefehlt hat und häufiger umarmt werden möchte usw.

» Maysen » Beiträge: 475 » Talkpoints: 55,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Erfahrung musste ich leider auch schon machen. Gerade um die großen Feiertage Ostern und Weihnachten herum bin ich oft so sehr im Stress, dass ich förmlich zusammenklappe, wenn das letzte Ei gegessen oder Geschenk verpackt ist und merke dann erst, wie sehr mich die letzten Wochen geschafft haben. Manchmal werde ich dann sogar körperlich krank, weil mein Immunsystem es nicht mehr schafft, mich zusammenzuhalten.

Bei mir hat das wohl unterschiedliche Gründe. Einerseits mache ich viele Dinge, die meinen Arbeitsalltag noch zusätzlich vollstopfen gerne oder weiß zumindest, dass sie einfach wegfallen würden, wenn ich mir nicht die Zeit nehmen würde. Und das fände ich wiederum schade. Andererseits ändert es ja nichts am Stresslevel, ob ich das ganze Wochenende backe oder Steuerunterlagen sortiere.

Zweitens habe ich noch die gute, alte "Stell dich nicht so an, Frauen sind zum Arbeiten da und 9 Stunden muss man schon durchhalten"-Erziehung genossen und habe daher Probleme damit, zuzugeben, wenn ich überlastet bin, weswegen ich Alarmsignale einfach wegdränge. Schließlich haben es meine Mutter und meine Oma auch geschafft, Kinder zu kriegen, auf dem Feld/in einem qualifizierten Job zu arbeiten, den Haushalt faktisch alleine zu wuppen UND noch Feierlichkeiten aller Art auszurichten. Dass die Damen deswegen auch fertig mit der Welt und völlig ausgebrannt waren, hat keinen interessiert, und ich möchte in diese Falle eigentlich nicht tappen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich merke so etwas bei mir daran, dass ich dann noch einige Zeit lang abgespannt bin und mehr Schlaf brauche. In der Situation bin ich so sehr darauf fokussiert, dass ich alles irgendwie hinbekomme, dass ich es nicht merke, dass ich dabei im Stress bin. Das kenne ich auch. Vermutlich hat man dann in dem Moment so eine Energie freigesetzt, dass man alles schaffen kann, ohne den Stress überhaupt zu bemerken. Aber wenn diese Energie weg ist, werde ich erst einmal sehr müde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kenne das Gefühl auch. Meistens merke ich es irgendwie im Magen oder in den Knien und Beinen. Da habe ich auf einmal ganz wackelige und gummiartige Beine, obwohl ich das vorher gar nicht gemerkt habe und einfach normal funktioniert habe. Manchmal spüre ich es auch in der Brust oder ich bekomme ganz plötzlich Herzrasen. Es erinnert mich dann daran, dass ich ein wenig langsamer machen soll und einen Gang zurückschalten sollte.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kann wirklich gut mit Stress umgehen und genieße ein gewisses Stresspegel in dieser Hinsicht auch. Ich bin da eher ein Workaholic. Damit ich mich gestresst fühle, muss viel passieren, auch wenn ich offensichtlich viel zu tun habe. Allerdings kommt es tatsächlich manchmal vor, dass ich erst später merke, dass ich gestresst bin oder war.

Wenn der ganze Stress abfällt, bin ich sehr oft müde und erschöpft. Ich bin in stressigen Phasen grundsätzlich eher nicht müde und erschöpft, sondern stehe da eher unter Strom. Wenn der ganze Stress abfällt, kommt aber direkt oft eine Welle von Müdigkeit. Früher war das auch ganz oft nach Prüfungen so.

Manchmal habe ich dann auch das Gefühl, auf der Stelle einschlafen zu können. Ich weiß, dass ich nach Abgabe meiner Masterarbeit etwa zwei Wochen einfach so müde war, dass ich am liebsten den ganzen Tag im Bett hätte bleiben können. Aber das ging natürlich auch nicht, wobei ich mir aber natürlich trotzdem etwas Entspannung gegönnt habe.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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