Im Reisebüro Kataloge nur gegen Gebühr erhältlich

Frau A wollte für die Hochzeitsreise ein paar Kataloge im Reisebüro holen, um zu sehen, wo sie die Reise hinmachen und was auf den Bildern am schönsten wirkt und auch um die Preise zu vergleichen. Sie findet Kataloge einfach schöner als das Internet und würde eben gerne lieber gemütlich auf der Couch in Katalogen blättern.

Im Reisebüro angekommen wollte sie für die Gegenden, die in Frage kommen 4 Kataloge mitnehmen und fragte freundlich. Die Reisebüroangestellte verlangte dann 10 Euro für die 4 Kataloge als Gebühr. Wenn man im Reisebüro dann die Reise bucht, bekommt man das Geld wieder und wenn nicht, dann ist das Geld weg.

Ist es richtig, dass Reisebüros für Reisekataloge eine Gebühr verlangen dürfen? Habt ihr das auch schon erlebt?

Wie es rechtlich aussieht, weiß ich nicht und erlebt habe ich es auch noch nicht. Ich weiß nicht, ob die Reisebüros die Kataloge bezahlen müssen und davon würde ich es abhängig machen. Wenn das der Fall ist, dann würde ich es noch halbwegs einsehen, aber wenn sie die Kataloge von den Reiseanbietern kostenlos bekommen, dann hätte ich gar kein Verständnis dafür.

Aber auch allgemein würde ich es dann erst mal in einem anderen Reisebüro versuchen, die Kataloge gratis zu bekommen oder mich direkt an den Reiseveranstalter wenden und anfragen, ob mir ein Katalog zugeschickt werden kann. Bezahlen würde ich nur, wenn es nicht anders ginge. Ich verstehe schon, dass das Reisebüro so verhindern möchte, dass die Kunden dort die Kataloge holen und dann online buchen, aber ob sie mit der Strategie die Kunden halten, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich sitze immer mit dem Laptop gemütlich auf der Couch, aber das nur nebenbei. Reisekataloge kosten ja in der Herstellung auch Geld, und je nach Qualität vermutlich nicht mal so wenig. Von daher glaube ich auch, dass die Ära, in der man abends auf dem Sofa Hotels mit dem Kugelschreiber umkringelt hat, sich allmählich dem Ende neigt. Wieso sollte ein halbwegs internet-affiner Mensch schließlich noch mit Papier herum fummeln, wenn man auch online recherchieren und mit drei Mausklicks gleich buchen kann? Deswegen nehme ich an, dass gedruckte Kataloge sowieso mittlerweile einen Service darstellen, für den der Dienstleister eher draufzahlt.

Die Reisebüros, die sowieso schon an allen Fronten zu kämpfen haben, sind dann noch mehr die Verlierer, nur weil manche Leute immer noch gerne umkringeln, um dann doch online zu buchen. Deswegen verstehe ich vollkommen und finde es auch richtig, dass es gerade die umfangreichen Kataloge mit Hochglanzpapier und Farbfotos nicht mehr ganz umsonst gibt. Zweifuffzig pro Stück decken wahrscheinlich ziemlich genau den Selbstkostenpreis des Reisebüros.

Ich selber wäre wohl auch zuerst überrascht, aber ich würde dann eben in Gottes Namen blechen, wenn ich unbedingt einen Katalog haben muss. In meinen Augen wäre es Geiz am falschen Platz, wenn ich 1500 Euro für eine Woche Nicht-Deutschland hinblättere, aber bei einem einstelligen Betrag das Zicken anfange. Für mich sind Urlaubsreisen an und für sich schon kein Grundbedürfnis, sondern ein absolutes Privileg, wofür ich auch den Geldbeutel aufmache und professionelle Beratung in Anspruch nehme.