Im Nachhinein Noshow Gebühren zahlen müssen fair?
Manche Billigflieger haben in ihren AGB eine Noshow-Gebühr mit eingearbeitet. Das heißt, wenn man nicht zum Flug erscheint, werden bis zu 100 Euro an Strafe nachgebucht. Das ist eigentlich unfair, denn man hat sowieso schon den Flug bezahlt und wird noch extra zur Kasse gebeten.
Findet Ihr es fair, im Nachhinein eine Noshow Gebühren bezahlen zu müssen? Welchen Nachteil hat denn eine Fluglinie bei einem Passagier, der nicht kommt und auch nicht eingecheckt war? Kann man das als fiese Sache bezeichnen oder eher nicht?
Bei Billigflügen gibt es praktisch immer eine ganze Reihe versteckter Kosten wie Check-in-Gebühren, eine Summe für Gepäck, Sitzauswahl... Ich finde eigentlich nicht, dass man das als unfair bezeichnen kann; das wäre es doch nur dann, wenn es nicht im Vertrag oder den Bedingungen stünde. In dem Fall wäre es natürlich auch nicht legal. Natürlich ist so etwas ärgerlich, aber wir Verbraucher sind halt die Dummen, weil wir das Kleingedruckte praktisch nie lesen.
Der Verlust der Fluggesellschaft besteht meiner Meinung darin, dass dieser Fluggast keinerlei kostenpflichtige zusätzliche Leistungen wie schnelles Check-in oder Speisen während des Fluges in Anspruch nimmt. Natürlich könnte das theoretisch auch so sein, wenn er tatsächlich geflogen wäre, aber potenziell gibt er eben doch mehr Geld aus.
Deine Theorie klingt fast so, als ob Du diese erfunden hättest. Ich fliege öfters mal eine Billigfluglinie, aber ich habe noch nie etwas in der Kabine bestellt. Die Flüge sind selten lang und ich kann in Wien immer vorher in die Lounge, egal mit welcher Fluglinie ich fliege. Wenn man nachher noch mehr Geld vom Fluggast holen kann, ist das natürlich eine feine Sache für die Fluglinie. Wenn diese dann noch eine Hotline mit 1,99 Euro pro Minute anbietet, wird man dort auch kaum anrufen und sicherlich hat die Stimme der Hotline keinerlei Befugnis, etwas an den Zahlungen abzuändern.
Die Theorie von channale ist sicherlich betriebswirtschaftlich nicht ganz abwegig. Natürlich wird es genug Fluggäste geben, die keine zusätzlichen Leistungen buchen. Aber es wird eben auch welche geben, die schon etwas kaufen. So bringt halt im Durchschnitt schon jeder Fluggast ein paar Euro extra. Dieses Argument wird sich aber wohl kaum halten lassen, wenn dagegen ein Kunde vor Gericht ziehen wird.
Aber mit Sicherheit werden die Fluggesellschaften auch argumentieren, dass sie zum Teil ja länger warten müssen, ob die Kunden nicht doch noch kommen und einchecken und sich deswegen Flugpläne verschieben könnten.
Ob das nun gerecht ist oder nicht mag jeder für sich selbst beurteilen. Ich finde man muss sich über solche Kosten nicht beschweren, wenn man bei einem Billigflieger bucht. Da interessiert es den Fluggast ja auch nicht, dass das Personal auch nicht ordentlich bezahlt wird, damit er ein Schnäppchen ergattern kann.
celles hat geschrieben:Die Flüge sind selten lang.
Das ist aber schon sehr verallgemeinert. Ich lebe im Ausland und fliege mit Billiglinien auch 4-6 Stunden nach Europa. Natürlich gibt nicht jeder Gast noch zusätzliches Geld im Flieger aus, viele aber eben schon.
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