Im Krankenhaus grundsätzlich abnehmen?

vom 21.06.2015, 16:57 Uhr

Ich selbst bin abgesehen von meiner eigenen Geburt vor über 20 Jahren noch nie wirklich im Krankenhaus gewesen. Aber selbst damals werde ich wohl eher zugenommen haben als abgenommen, wie das für ein Neugeborenes auch normal ist. Da wird alles getan, damit es gesund zunimmt.

Bei erwachsenen habe ich jedoch die Vermutung, dass diese eher abnehmen als zunehmen. So ist meine Schwiegermutter wegen ihrer Gallenblase im Krankenhaus und ist etwa seit zwei Wochen schon im Krankenhaus wobei ein Ende noch nicht in Sicht ist. Sie hat in diesen zwei Wochen etwa 10 kg abgenommen, obwohl sie selbst sagt, dass sie gut zu essen bekommt und die Portionen auch nicht zu klein seien. Daher kann es sein, dass der Körper wegen den Strapazen der bisher 3 OPs sehr viele Kalorien verbrennt und sie deswegen abnimmt oder aber vielleicht sind die Schmerzmittel so, dass sie als Nebenwirkung Appetitlosigkeit haben und man deswegen weniger isst.

Auch bei anderen Fällen (allesamt Erwachsene) habe ich eher die Beobachtung gemacht, dass diese im Krankenhaus eher abnehmen als zunehmen. Wie sind eure Erfahrungen und Beobachtungen zu diesem Thema? Nimmt man im Krankenhaus grundsätzlich ab? Oder kennt ihr auch Fälle, wo die Patienten das Gewicht halten oder sogar zunehmen?

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe im Krankenhaus schon innerhalb von Minuten über zehn Kilo abgenommen. Nämlich immer, wenn die Fruchtblase platzte und danach mein Kind geboren war. Außerhalb von Krankenhäusern warte ich schon lange auf so einen durchschlagenden Erfolg einer Diät. :lol:

Spaß beiseite. Ich denke schon, dass das normal ist. Zum einen wird Krankenhauskost normalerweise auch so zubereitet, dass sie eher gesund und ziemlich fettarm ist. Gerade dann, wenn man wegen Problemen mit der Galle eingeliefert wurde.

Zum anderen fällt im Krankenhaus natürlich ein Faktor weg: Das Snacken. Zu Hause kann man unbegrenzt und nach Lust und Laune zwischendurch an den Kühlschrank gehen oder an den Schrank mit Chips oder Süßigkeiten. Im Krankenhaus geht das schwieriger. Und ich kenne viele Leute, die zunehmen, obwohl sie vernünftige Hauptmahlzeiten essen, dafür aber zwischendurch mehr Kalorien essen, als zu den Mahlzeiten.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe durchaus schon von Leuten gehört, die zugenommen haben. Der Kalorienverbrauch ist überschaubar, wenn man es zum Beispiel wegen eines gebrochenen Beins nur mit Hilfe überhaupt aus dem Bett schafft. Das Krankenhausessen fällt in die Kategorie "der Hunger treibst rein" und da das natürlich auch die ganzen Besucher wissen bekommt man viele leckere Sachen mitgebracht. Und die isst man dann natürlich auch, weil man ja Zeit hat und die Sachen immer in Reichweite neben dem Bett liegen hat und weil man ja auch irgendwie das schreckliche Essen kompensieren muss.

Da mir von vielen Schmerzmitteln schlecht wird falle ich selber aber auch in die Kategorie "unfreiwillige Diät". Ich habe das Essen dann immer komplett abgelehnt und nur diese Flüssignahrung Milchshakes getrunken bis mein Magen aufgehört hat sich gegen jeglichen Inhalt zu sträuben. Und auch danach hat sich mein Appetit erst mal in Grenzen gehalten und ich habe oft nur die Hälfte von meiner Mahlzeit gegessen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Eine Pauschalaussage lässt sich in diesem Fall nicht machen, da einfach zu viele verschiedene Faktoren den Gewichtsverlauf beeinflussen. Am Ende steht natürlich immer das Verhältnis von Zufuhr und Verbrauch und ist diese Bilanz positiv, resultiert eben logischerweise eine Zunahme, während eine negative Bilanz zur Abnahme führt. Aber nur die Tatsache allein, dass man sich im Krankenhaus aufhält, reicht für die Berechnung bei weitem nicht aus.

Die Küche wird schon darauf achten, dass das Standardmenü den durchschnittlichen Verbrauch eines Erwachsenen deckt - aber es wird immer Menschen geben, die über oder unter diesem Durchschnitt liegen. Manch ein Patient könnte locker drei Tabletts der normalen Portionsgröße alleine verdrücken und hat das zuhause auch getan, wird im Krankenhaus aber eingeschränkt und dadurch irgendwann in die Gewichtsabnahme geraten. Für jemanden, der zuhause hingegen nur einmal am Tag vernünftig isst, sind drei feste Mahlzeiten trotz fettarmer Kost immer noch eine deutliche Steigerung, und da kann eine Zunahme schnell die Folge sein.

Ein immobilisierter Patient nach Gelenksersatz-OP verbraucht im Vergleich zu seinem Alltags-Aktivitätsniveau plötzlich sehr viel weniger Kalorien, aber Operationen und Stress fahren den Stoffwechsel teilweise auch extrem hoch. Auch wurde bereits angesprochen, dass manche im Krankenhaus plötzlich in den kalten Naschentzug geraten, weil sie weniger Süßigkeiten als zuhause zur Verfügung haben, während andere von Besuchern vielleicht mit ungewohnten Mengen davon überschüttet werden und beherzt zugreifen, weil es die Situation nunmal erlaubt.

Und nicht zuletzt gibt es schließlich auch Krankenhäuser und Einrichtungen, deren Therapieziel eine gezielte Steuerung des Gewichtes ist und zwar sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Adipositas-Patienten werden zur Gewichtsabnahme angehalten, während anorektische Patienten sogar mit Druck zur Zunahme bewegt werden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es kommt wie immer darauf an, wie hoch die Kalorienzufuhr ist und wie viele Kalorien man verbrennt im Vergleich zum Leben außerhalb des Krankenhausaufenthalts. Wenn man mehr oder weniger bettlägerig ist wird man deutlich weniger Kalorien verbrennen können als im normalen Bewegungsalltag. Da kann es schon sein, dass man dann zunimmt. Wobei es aber auch darauf ankommt, ob man nur die üblichen Mahlzeiten im Krankenhaus zu sich nimmt oder ständig von Verwandten gemästet wird.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich war bisher nur bei meinen 2 Geburten im Krankenhaus. Das ist natürlich kein besonders gutes Beispiel, da man da eine Menge abnimmt. Abgesehen davon denke ich aber auch, dass man im Krankenhaus gut abnehmen kann, wenn man nicht wegkommt, da man ja gesundes Essen bekommt und nicht mal eben irgendetwas in sich hinein stopfen kann, wenn man nicht von außen damit versorgt wird. Außerdem isst man zu bestimmten Zeiten und nicht immer wieder.

Wobei es aber auch sicherlich einige Leute gibt, die einfach aufgrund von Schmerzen oder auch falschen Wahrnehmungen was den Geschmack angeht, keinen Hunger mehr haben und dadurch abnehmen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich war früher sehr oft im Krankenhaus und habe dann auch jedes mal an Gewicht verloren. Ich habe dort natürlich auch regelmäßig Mahlzeiten bekommen, aber ich hatte meist nicht so viel Appetit und habe auch keinerlei Süßigkeiten gegessen. Oftmals ging es mir eben nicht gut, so dass ich auch keinen Appetit auf bestimmte Speisen hatte. Das Essen war aber immer ausgewogen und wirklich lecker. Ich habe nur einmal ein Gericht gehabt, dass ich so gar nicht mochte.

Allerdings geht es den meisten Menschen so, die ich kenne, dass diese im Krankenhaus abnehmen. Meistens isst man da einfach weniger, weil man sich auch nicht so viel bewegt wie sonst und dadurch sicherlich auch weniger Hunger hat. Nach einer Operation isst man ja meist erst mal nur wenig und das wirkt sich sicherlich auch auf das Gewicht aus.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich lag auch schon im Krankenhaus, wobei sich da mein Gewicht gehalten hatte, soweit ich weiß. Das Krankenhausessen hatte mir nicht sonderlich geschmeckt, so dass ich davon nicht wirklich viel gegessen hatte. Allerdings hatten mir meine Eltern sehr viele Süßigkeiten und Snacks sowie Säfte mitgebracht, was ich dann alles vertilgt hatte. Zum einen hatte ich Hunger, nachdem ich die Mahlzeiten nie ganz gegessen hatte, zudem nascht man dann auch irgendwann vor Langeweile. Zumindest war es bei mir so.

Ich denke, dass viele Patienten sehr viel Naschereien, Säfte und Snacks von den Angehörigen bekommen - viele bekommen dann bestimmt auch etwas Fastfood mitgebracht. Zudem bewegt man sich im Krankenhaus nicht besonders viel. Ich hatte beispielsweise wegen meines komplizierten Bruchs die ersten zwei Tage gar nicht aufstehen dürfen - auch wegen der ganzen Beutel. Später bin ich dann aber auch nur dann aufgestanden, um ins Bad und zu den Untersuchungen zu gehen. Da hat man ja im Alltag durchaus mehr Bewegung und verbrennt mehr Kalorien.

Ich würde also nicht sagen, dass man grundsätzlich abnimmt, wobei es aber sicherlich viele Menschen gibt, bei denen das so ist. Nicht jeder bekommt ja so viel an Essen mitgebracht und nicht jeder isst auch etwas davon. Manche dürfen ja auch nichts essen oder auch nur wenig oder spezielle Lebensmittel.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^