Im Jugendamt einen verlängerten Arm des Kinderhandels sehen?

vom 15.05.2019, 14:14 Uhr

Ich hatte vor wenigen Tagen wieder eine Diskussion mit einer Bekannten, der sie 6 Kinder weggenommen haben. Alle wurden weggenommen, weil sie Auflagen wie die Trennung vom gewaltbereiten Freund, nicht Vater der Kinder, nicht wahrgenommen hat. Dann kam es auch durch die Polizei zu mehreren Einsätzen, wovon das Jugendamt natürlich Wind bekommen hat und die Kinder in Obhut nahm sowie teilweise schon nach entsprechenden Zeiträumen zur Adoption freigegeben hat.

Diese Bekannte ist aber der Meinung, dass das alles gar nicht der Grund sei, sondern sie sowie der Partner, aber auch einige andere in dem Bekanntenkreis meinen, dass das Jugendamt ein verlängerter Arm des Kinderhandels sei und man ja Prozente bekommen würde, wenn man Kinder wegnimmt und weiter schickt. Was natürlich als Sozialpädagogin totaler Unfug ist, es gibt weder Listen noch Prozente, um das mal klar zu stellen.

Ich frage mich aber, wie ich auf solche Diskussionen noch reagieren soll, außer mit Fakten und Wahrheiten? Hinzu kommend, dass ich mich frage, wie man überhaupt auf solch eine abstruse Idee kommen kann, zu glauben, dass ein Jugendamtsmitarbeiter Prozente für weggenommene Kinder erhalten würde? Wie würdet Ihr dieser Diskussion entgegen stehen und was denkt Ihr über eine solche Aussage?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wir sind nicht mehr in den Jahren, wo es die DDR noch gab und dort auch Zwangsadoptionen. Niemals werden Kinder ohne Grund abgenommen und erst Recht nicht ohne Einverständnis der Eltern zur Adoption frei gegeben. Die Kinder werden in Pflegefamilien gegeben. das ist richtig. Und es ist auch bei 6 Kindern nicht unbedingt gegeben, dass man alle Kinder zusammen in einer Pflegefamilie lässt. Gegen den Willen der Eltern wird kein Kind adoptiert werden dürfen. Denn eine Adoption setzt voraus, dass die Eltern unterschreiben.

Wenn die Kinder erst mal in Obhut genommen wurden, dann wird es auch für das Kindswohl gewesen sein. Wenn nicht, dann sollte die Mutter sich einen Anwalt nehmen und dieser kann dann dagegen vorgehen. Aber wenn der Lebensgefährte gewaltbereit ist und die Trennung schon eine Auflage des Jugendamtes war, dann hat die Mutter erst mal schlechte Karten.

Ganz ehrlich, wenn ich eine Bekannte mit 6 Kindern hätte, der sowas passiert wäre, würde ich sie fragen, warum sie nicht die Auflagen erfüllt hat, welche das Jugendamt ihr gestellt hat. Wenn sie gute Argumente hätte, würde ich versuchen ihr zu helfen die Kinder zurück zu bekommen. Es gibt Beratungsstellen und Anwälte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Würde mir die Bekannte da die Ohren volljammernd würde ich sie fragen, warum ihre 6 Kinder es ihr nicht Wert waren sich von diesem Typen zu trennen, immerhin ist es gewalttätig. Das sollte eigentlich ein recht gutes Argument sein, denn ihre Aussage ist an Schwachsinn ja nicht zu übertreffen. Natürlich möchte das Jugendamt nicht alle Kinder wegnehmen, sondern sucht eher nach Lösungen, da sie zum Kindeswohl handeln wollen, was einem auch klar sein sollte. In heutiger Zeit wird kein Kind aus einer Laune heraus von seiner Familie getrennt, da muss schon ganz schön etwas passiert sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zunächst mal ist das Jugendamt ein Relikt aus der Nazizeit. Es wurde gegründet, um in den besetzten Gebieten arisch anmutende Kinder einzuziehen und deutschen Familien zuzuführen. Es ist etwas seltsam, dass diese Ämter weiter bestehen durften, in anderen Ländern ist der Jugendschutz Teil der Ordnungsämter und kein eigener aufgeblähter Verwaltungsapparat.

Ansonsten ist es international bekannt, dass in Deutschland immer wieder Kinder grundlos weggenommen werden und wurde auch schon mehrfach vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angeprangert, bis vor welchen manche Eltern sich hochklagen mussten, um endlich ihre Kinder zurückzuerhalten.

Ich kenne so einen Fall aus dem Bekanntenkreis, wo die Kinder eingesackt wurden, weil eine bösartige Nachbarin immer wieder erfundene Beschuldigungen ans Jugendamt weitergegeben hat. Zum Beispiel haben die Kinder öfter mal Pfandflaschen weggebracht, um sich Süßigkeiten zu kaufen. Die Nachbarin machte daraus, dass die Kinder ständig schwere Getränkeflaschen durch die Gegend schleppen müssen und Ähnliches.

Bei der Prüfung hat das Jugendamt dann konstruiert, dass die Frau aus psychischen Gründen nicht in der Lage sei die Kinder zu versorgen, was bis dahin wunderbar geklappt hat. Außerdem hieß es ihr Partner, Mitte 20 und Student, wäre zu jung, die Verantwortung für 4 Kinder zu tragen. Die Auflage war, dass der Partner ausziehen und meine Bekannte sich in Behandlung begeben müsse.

Nach 14 Tagen in der Psychiatrie wurde sie von den ratlosen Ärzten wieder entlassen, weil sie nun mal nichts hatte, was ihr auch bescheinigt wurde. Ihr Partner brach sein Studium ab und wechselte den Wohnort. Die Kinder gab es trotzdem nicht zurück. Jetzt hieß es plötzlich, sie könne das alleine niemals bewältigen. Zwischenzeitlich begann ein jahrelanger Rechtsstreit mit unzähligen Gutachtern und Prozessen.

Nun muss man wissen, dass diese Gutachter vom Jugendamt bezahlt werden und zwar üppig. Die werden einen Teufel tun, dem Amt nicht Recht zu geben, wenn sie auch weiterhin Aufträge bekommen wollen.

Die Kinder indes wurden in irgendwelche Wohngruppen verteilt, die von Erziehern geführt wurden. Hierbei muss man wissen, dass die Leiter dieser Gruppen stattliche, vierstellige Summen im Monat pro betreutem Kind erhalten. Der Chef der besagten Gruppen lebt auch auf recht großem Fuß, schönes großes Haus für seine Familie, zwei Neuwagen vor der Tür usw.

Physische und psychische Misshandlungen waren in diesen Gruppen Alltag. Die 12-jährige Tochter musste das Versteck ihres Tagebuchs preisgeben, da die Erzieher es lesen wollten. Einer der Söhne musste wegen eines Fehlverhaltens einmal den ganzen Tag ohne sich zu rühren an einem Tisch in einem ansonsten leeren Raum sitzen, kein Essen, kein Toilettengang. Schläge und blaue Flecke gab es öfter mal. Ein Kind wurde mal die Treppe heruntergestoßen, weil es Widerworte wagte - durch einen Erzieher.

Auch körperliche Verletzungen kamen häufiger vor, zum Beispiel als die Kinder die Auffahrt des Gruppenleiters pflastern mussten. Es gab auch mal Verletzungen durch elektrisches Gartengerät für Erwachsene, als der Typ seinen Garten mittels seiner kleinen Sklaven umgestalten wollte. Arztbesuche gab es aber nur in schweren Ausnahmefällen.

Einmal ist der älteste Sohn, 15, ausgerastet und hat einem Erzieher auf die Fresse gehauen. Respekt vor so viel Selbstbeherrschung. Ich hätte den ganzen Laden abgefackelt.

Dann hat ein Erzieher mal "diagnostiziert", einer der Jungs hätte Adhs und dem Kind Medikamente verabreicht. Wohlgemerkt, ohne Zustimmung der Mutter, ohne Rezept und ohne Konsultation eines Arztes. Die Mutter sollte dem schriftlich zustimmen. Als sie sich weigerte, wurden erst mal die Wochenendbesuche gestrichen, bis sie nachgab. Es fand sich dann auch ein Arzt, der mit dieser Anlage zusammenarbeitete, der dies bestätigte. Ein anderer unabhängiger Arzt hat dies später widerlegt.

So ging es über Jahre, es gab natürlich etliche Anzeigen seitens der Mutter. Die verliefen aber alle im Sande. Es sah aus, als ob die Behörden in dem Ort nach dem Motto verfahren, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Man konnte einfach nichts machen. In der Zeit wechselten im Jugendamt ständig die Sachbearbeiter, die ihre Entscheidungen nach Aktenlage trafen, ohne die Mutter oder die Kinder überhaupt zu kennen. Termine waren nicht zu bekommen und wenn, wurden sie wieder abgesagt.

Meine Bekannte wechselte schließlich den Wohnort sodass ein anderes Jugendamt zuständig wurde, in der Hoffnung, dass dieses seriöser wäre. Das war aber ein Irrtum. Es folgte eine weitere Klage, in dessen Verlauf das Amt lediglich ein Kind wieder freigeben wollte, da es bald volljährig wurde. Der Richter entschied aber, dass alle wieder nach Hause kommen, da das Zuhause völlig intakt und der Kindesentzug nicht begründbar war und es nachweislich auch zu Gewalt in den Gruppen kam.

Nun leben sie endlich wieder zusammen. Aber die früher mal fröhlichen Kinder sind psychisch zerstört und müssen erst mal für Jahre in die Therapie. Einer der Jungs, der, der am schwersten darunter litt, hat seit Jahren nicht mehr gelacht. Klingt alles völlig absurd und haarsträubend? Ich habe nichts davon erfunden, ich kenne die Leute und habe das miterlebt und kenne die Fotos mit den blauen Flecken usw. Ihr könnt mich mal mit Eurem "Kindeswohl". Haltet Euch bloß fern vom Jugendamt.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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