Im Internet über Praxen für Abtreibungen informieren?

Der Berliner Senat möchte auf seiner Homepage demnächst darüber informieren, welche Praxen und Kliniken in Berlin Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Es soll bereits eine Liste mit rund 200 Praxen vorliegen. Bevor die Liste veröffentlicht werden kann, muss vorher die Zustimmung der zuständigen Ärzte eingeholt werden.

Bisher war es so, dass Abtreibungswillige nur in den Beratungsstellen Informationen erhalten haben und dass Praxen bisher nicht darüber informieren oder dafür "werben" durften. Was haltet ihr von so einer neuen Regelung? Meint ihr, dass dieses Beispiel in ganz Deutschland Schule machen sollte?

Möglicherweise habe ich jetzt etwas missverstanden, aber ist es nicht so, dass damit die Durchführung einer Beratung nicht trotzdem bestehen bleibt? Meint, einen Ort zu finden, an welchem man den Eingriff vornehmen lassen möchte, entbindet nicht von der Pflicht, einen Beratungsschein vorher vorzuweisen. Unter dem Gesichtspunkt sehe ich das gar nicht als große Neuerung an.

Ich glaube auch nicht, dass man den Frauen es möglichst schwer machen sollte, einen geeigneten Arzt zu finden, selbst die Beratung an sich ist doch oft nur Makulatur. Ich zumindest kenne keine einzige Frau, die sich von dieser Beratung hat umstimmen lassen, daher sehe ich auch keinen Grund, warum man nicht online einen Arzt für den Eingriff finden sollte.

Natürlich sollten Ärzte und Kliniken einfach online zu finden sein. Denn Beratungsstellen haben nur Adressen aus der Region. Aber verständlicherweise suchen Frauen nicht selten eine Beratungsstelle in deutlicher Entfernung zum Wohnort auf. Und dann unzählige Praxen abzutelefonieren oder sich auf Seiten von Abtreibungsgegnern informieren zu müssen, das ist eine Zumutung.