Im eigenen Leben nicht anwesend sein?

Heute ist alles recht schnelllebig und der Stress und Druck auf einen Menschen nimmt immer mehr zu. Die Anforderungen werden höher und man muss oftmals schon einiges leisten. In dem Zusammenhang habe ich nun davon gehört, dass es vor kommen kann, in seinem eigenen Leben gar nicht richtig anwesend zu sein und verschiedene Dinge gar nicht mehr so bewusst wahrzunehmen oder auch zu genießen.

Ich denke, dass es passieren kann, wenn man vielleicht großem Stress ausgesetzt ist oder eine schlimme Zeit durchmacht. Da hat man ja schon mal das Gefühl einfach neben sich zu stehen oder nur noch zu funktionieren. Da kann es sicherlich auch vorkommen, dass man in seinem eigenen Leben gar nicht mehr wirklich anwesend ist.

Ist es euch schon passiert, dass ihr in eurem Leben nicht mehr anwesend wart? Wann habt ihr das schon mal erlebt? Welche Einflüsse und Faktoren spielen da eine Rolle? Wie wird man sich selbst darüber bewusst, dass man in seinem Leben gar nicht mehr richtig anwesend ist? Merkt man das selbst oftmals gar nicht?

Ich könnte mir vorstellen, dass eine Form von Schockzustand da auch eine Rolle spielen könnte. Also wenn jemand zum Beispiel von einem Todesfall überrascht wird und der Partner nun nicht mehr da ist, aber die Kinder versorgt werden müssen, schaltet man sicherlich auf Autopilot und kriegt gar nicht mehr bewusst mit, was um einen herum passiert. Mir selbst ging es noch nie so, dass ich wirklich auf Autopilot geschaltet war und nicht mitgekriegt habe, was um mich herum passiert. Selbst in stressigen Zeiten nicht.

Meinst du jetzt das klassische "Neben sich stehen" oder geht das noch in die Tiefe? Ich habe das Problem, dass ich teilweise in die Vergangenheit zurückfalle und Verhaltensweisen oder Ähnliches aus der Vergangenheit übernehme. Das würde ja auch bedeuten, dass ich nicht wirklich im Hier und Jetzt, also im Leben anwesend bin. Oder meinst du dissoziative Zustände?

Auch gibt es bei mir den Autopiloten, den ich in psychisch belastbaren Situationen automatisch einschalte. Dann laufen Aufgaben in vollkommen automatisch und erlernter Reihenfolge ab, ich bin zwar anwesend, folge meinen Mustern. Den Funktionsmodus hatte ich auch drauf, der hat sich bei mir aber reduziert, so dass ich stressige Situationen anders angehe als einfach nur stur zu funktionieren.

In gewissen Lebenssituation kann es schon vorkommen, dass man neben sich steht und auf Autopilot schaltet und nur noch funktioniert. Wie schon angesprochen beispielsweise bei großem Stress, Todesfall oder einem schlimmen Streit der Konsequenzen nach sich zieht und man Dinge erstmal klären und neu ordnen muss.