Im Bus häkeln?
Da ich manchmal Probleme habe mit dem Bus zu fahren, weil ich Panikattacken bekomme, wurde mir vorgeschlagen, ich könne ja versuchen mich ab zu lenken. Zum Beispiel indem ich häkele. Dass ich mich ablenken sollte, ist mir ja schon klar, aber ob ich meine Häkelsachen unbedingt mit in den Bus nehmen will und anfange dort meine Söckchen zu häkeln, weiß ich nicht.
Ich habe zwar mal eine Frau gesehen, die im Bus gestrickt hat und fand das auch gar nicht schlimm. Ich hätte aber das Gefühl, ich würde unnötigerweise Blicke auf mich ziehen und das könnte die Panik noch bestärken. Außerdem fördert Häkeln das Grübeln, wie ich finde.
Habt ihr schon mal in einem überfüllten Bus gehäkelt oder gestrickt und findet ihr es eine gute Idee, sich so ab zu lenken oder zieht es eurer Meinung nach eher Blicke auf sich? Was würdet ihr tun, um euch ab zu lenken?
Bei mir ist es im Bus eher so, dass mir brutal übel wird, wenn ich nicht ganz vorne sitze und durch die Windschutzscheibe gucken kann. Deshalb würde mir das Häkeln hier nichts bringen, da ich ja dann immer wieder dazu sehen muss, dass das passt, was ich da häkle und dann immer weniger durch die Scheibe schauen kann.
Bei den Panikattacken ist das natürlich wieder etwas anderes. Warum hast du denn im Bus solche Panikattacken? Hängt es daran, dass so viele Menschen im Bus sind, die du nicht kennst und mit denen du dir einen Platz teilen musst? Oder malst du dir aus, was für Unfälle im Bus passieren könnten und dass du womöglich da nicht mehr lebend heraus kommst?
Man müsste zuerst die Ursache dieser Panikattacken kennen, dann könnte man dir eventuell schon ein wenig weiter helfen. Ansonsten sind solche Ratschläge meiner Meinung nach ein wenig nutzlos und kontraproduktiv.
Ich habe Leute schon in mehr oder weniger überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln alle möglichen Handarbeiten machen sehen. Stricken ist extrem verbreitet, Häkeln auch, und eine Dame hat einmal ihre Handspindel ausgepackt. Ich habe die ganze Zugfahrt hindurch fasziniert zugeschaut - Spinnen will wirklich gelernt sein! Allerdings bin ich auch hinter ihr gesessen, weswegen meine Blicke höchst wahrscheinlich nicht aufgefallen sind. Stricken oder häkeln ist in meiner Erfahrung so normal, da erntet man höchstens einen flüchtigen Blick. Und dass man gar nicht angeschaut wird, ist in einem vollen Bus oder in der Bahn sowieso ausgeschlossen.
Man muss natürlich aufpassen, dass man nicht zu viel Platz wegnimmt, und ich würde auch nicht gerade schneeweiße Babysöckchen herstellen, sondern eher robuste Gegenstände, die man auch waschen kann, wenn sie fertig sind. In Bus und Bahn geht es ja leider nicht gerade hygienisch zu. Aber eigentlich spricht ja nichts gegen Handarbeiten. Andere Leute lesen oder schlafen eben, und man selber zieht seine Tasche mit Wolle und Nadeln heraus.
Ich denke auch, dass man das vom Platz im Bus abhängig machen sollte. Für ein bisschen Strickzeug oder Häkelutensilien ist ja meist etwas Platz. Ich würde das an deiner Stelle einfach ausprobieren, ob ich mich so ablenken kann oder ob mir dadurch dann übel wird. Du könntest ansonsten auch ein Buch mitnehmen und versuchen dich durch lesen abzulenken, aber das kann während der Fahrt auch nicht jeder.
Ich finde es gar nicht ungewöhnlich mehr, wenn Leute in Bus und Bahn irgendwelche Handarbeiten machen. Immerhin ist das wieder alles sehr im Trend und man schaut meist kurz hin und beschäftigt sich dann ja doch mit etwas anderem. Ich denke, dass dir vielleicht auch irgendwann egal ist, ob dir andere dabei auf die Hände schauen.
Du schreibst hier von einem überfüllten Bus. Wie willst du in einem Bus häckeln oder gar stricken, wenn du keinen Sitzplatz hast und es zugeht wie in der Sardellendose? Damit stellst du sogar noch weitere Gefahrenquellen dar mit deinen Nadeln und dem Rest der dann munter in der Gegend kullert oder du dich nicht festhalten kannst, weil du deine Socken und die Nadel am halten bist.
Entsprechend wäre das in der ersten Linie für mich entscheidend und hier morgens in der Straßenbahn brauchst du rein gar nichts auspacken, da kannst du froh sein wenn du noch einen Platz bekommst, so voll ist das. Auch die Personen die sitzen werden von den stehenden noch beeinträchtigt mit deren Taschen und Rucksäcke, dass nicht einmal mit einem Sitzplatz genug Platz wäre damit man das auspacken und arbeiten könnte.
Neu ist das jedenfalls nichts und hier sieht man das später und Nachmittags auch häufiger, dass in der Straßenbahn und im Bus andere Dinge gemacht werden wie Handwerksarbeiten, Buch lesen und solche Dinge. Starren muss da niemand und macht auch niemand, hin und wieder kommen vielleicht interessierte und sprechen einen an was das wird oder finden das toll, mehr aber auch nicht.
nordseekrabbe hat geschrieben:Bei den Panikattacken ist das natürlich wieder etwas anderes. Warum hast du denn im Bus solche Panikattacken? Hängt es daran, dass so viele Menschen im Bus sind, die du nicht kennst und mit denen du dir einen Platz teilen musst? Oder malst du dir aus, was für Unfälle im Bus passieren könnten und dass du womöglich da nicht mehr lebend heraus kommst.
Panikattacken sind leider sehr irrational, das heißt, es gibt keinen bestimmten Grund, dass etwas passieren muss. Meine Angst ist, dass ich in Ohnmacht falle. Die Angst kann aber überall zuschlagen, wo man nicht sofort weg kann. Zum Beispiel im Supermarkt an der Kasse, im Wartezimmer, im Café, überall, wo viele Menschen sind. Und im Bus kann man eben sehr schlecht aussteigen, wenn er fährt und das verstärkt die unbegründete Panik.
Ich kann es verstehen, dass du dich dann ablenken möchtest, damit du keine Panikattacken im Bus bekommst. Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht weiß, ob es dann die richtige Lösung ist, im Bus zu häkeln. Sicher kann das entspannen, aber ich kann mir vorstellen, dass man gerade als junger Mensch dann viele Blicke auf sich zieht, was vielleicht nicht so gut ist, um die Panik zu bekämpfen.
Ich denke, dass ich dann eher Musik hören würde oder auch ein Buch lesen, wenn man es schafft, während der Fahrt zu lesen und sich auch darauf zu konzentrieren, während die Menschen um einen herum sprechen. Sonst kann man auch beides kombinieren und über Kopfhörer leise Musik hören und dabei lesen. Das fände ich zur Ablenkung wahrscheinlich besser als zu häkeln.
Ich denke auch, dass man mit dem häkeln im Bus dann doch eher die Blicke auf sich zieht. Und wenn genau das etwas ist das dann eine Panikattacke auslösen könnte, ist das natürlich keine gute Lösung. Vielleicht nimmst du dir einfach ein Buch zum lesen mit in den Bus oder einen E-Book Reader? Im Bus zu lesen ist nun wirklich nichts außergewöhnliches mehr, sodass du damit bestimmt keine unnötigen Blicke auf dich ziehen wirst.
Und in ein spannendes Thema oder eine schöne Geschichte vertieft kann man sich auch sehr gut ablenken. Probiere das doch einfach mal aus. Als ich noch regelmäßig Bus gefahren bin, habe ich so gut wie immer Bücher auf der Fahrt gelesen. Manchmal wollte ich sogar nicht einmal aussteigen weil das Buch gerade so spannend war.
Aber grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen im Bus seine Handarbeitssachen auszupacken. Ich sehe, gerade im Herbst und im Winter, sehr viele Menschen die Stricken oder Häkeln und finde das eigentlich ganz charmant. So nutzt man die Zeit im Bus wenigstens sinnvoll.
Ich persönlich habe noch nie in einem überfüllten Bus gehäkelt oder gestrickt, aber ich habe auch schon Menschen gesehen, die es gemacht haben. Ich finde es grundsätzlich eine gute Idee, sich durch Handarbeiten abzulenken, da es eine beruhigende und entspannende Wirkung haben kann.
Allerdings sollte man in öffentlichen Verkehrsmitteln darauf achten, dass man niemanden stört oder behindert. Wenn der Bus sehr voll ist und wenig Platz zum Bewegen oder Ausbreiten vorhanden ist, könnte das Häkeln oder Stricken für andere Fahrgäste unangenehm sein.
Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, sich abzulenken und zu entspannen, die weniger Aufmerksamkeit erregen. Du könntest zum Beispiel ein Buch lesen, Musik hören oder eine entspannende Atemtechnik anwenden. Es geht darum, eine Tätigkeit zu finden, die dir persönlich hilft, dich zu beruhigen und abzulenken.
Wie wäre es denn, wenn du zusätzlich zum Häkeln Musik mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern hörst oder auch mal ein Hörbuch? Das würde dich maximal ablenken und du würdest auch die Leute um dich herum nicht so mitbekommen. Ich finde Leute, die im Bus häkeln nun nicht schlimm und würde gar nicht auf die Idee kommen diese anzustarren. Das kommt in der Stadt ja durchaus häufiger mal vor, also wenn du nicht gerade in einem Dorf lebst, dürfte das eigentlich nichts sein, worauf die Leute dann achten.
Bist du denn in Behandlung wegen der Panikattacken? Es wäre ja durchaus sinnvoll das Problem anzugehen, wenn du es noch nicht getan hast. Ansonsten bekommt man ja auch Atemübungen beispielsweise an die Hand oder geht vorher die Situationen durch und durchlebt es dann schon mal. Solche Sachen sollte man anwenden.
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