Im Alter weniger Freunde brauchen als in jungen Jahren?

vom 30.10.2018, 07:19 Uhr

Ich habe neulich die Aussage eines Mannes gehört, der der Ansicht war, dass Freunde mit zunehmendem Alter überflüssig wären und man daher nach und nach seine Freunde ausselektieren sollte. Die Logik dahinter erschließt sich mir jedoch nicht so ganz. Findet ihr, dass man im Alter weniger Freunde braucht als in jungen Jahren? Oder meint ihr, dass die Anzahl der Freunde unabhängig vom Alter ist? Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass Menschen die älter werden nicht so viele Freunde haben. Ich kenne es von meinen Großeltern noch so, dass sie viele Bekannte und Verwandte hatten, aber eben nur ein Ehepaar mit denen sie wirklich befreundet waren. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass sie da bewusst aussortiert hätten. Bei ihnen war das eben so.

Ich finde es auch nicht nachvollziehbar, dass man sagt, dass man im Alter weniger Freunde braucht. Da hat man doch eigentlich mehr Zeit, wenn man irgendwann in Rente geht. Ich denke, dass Freunde zu haben in jedem Alter wichtig ist und man sich ansonsten sicherlich schnell alleine oder einsam fühlen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es kommt darauf an, ob man mit "zunehmendem Alter" 35 oder 75 meint. Für junge Leute ist 40 schon alt, wenn man selber mal 40 ist, ist alles unter 85 reifere Jugend.

Im ersteren Fall habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Cliquen der Teenagerjahre allmählich zerstreuen, wenn die Leute weniger Zeit und mehr Verantwortung haben und nicht mehr zwanglos unter der Woche nachmittags am Dorfplatz abhängen können, weil Job und Kind und so. Da ergibt es sich auch ganz ohne "Selektieren", dass sich der Freundeskreis allmählich auf die wirklich nahestehenden, guten Freunde reduziert, für die man sich auch Zeit freischaufelt oder sonstige Umstände auf sich nimmt.

Wenn man wirklich alt ist, reduziert sich der Freundeskreis dagegen auch von alleine, weil Mutter Natur zuschlägt. Bei vielen Senioren dagegen finde ich eher, dass diese mehr Sozialkontakte und Freundschaften brauchen können, weil das Bedürfnis nach Geselligkeit ja nicht mit dem Erreichen des Rentenalters abgestellt wird und die Leute auf einmal zufrieden damit sind, daheim alleine vor der Glotze zu hocken. Da schafft man es zwar auch nicht mehr, eine ganze Clique am Laufen zu halten, aber viele ältere Leute haben so gut wie keine Freunde mehr, weil diese gestorben oder weit weggezogen sind und tun sich auch schwer, neue Freunde zu finden. Ich würde daher eher sagen, dass man sich damit arrangiert als dass man wirklich kaum noch Freunde "braucht".

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass Freunde im Leben immer wichtig sind. Manch einer hat viele davon, manch einer wenige Freunde und dennoch sind sie wichtig. Im Alter braucht man genauso Freunde, diese reduzieren sich aber von selber. Vielleicht bleiben einem auch nicht so viele Freunde, wenn man sich verändert, umzieht oder einfach die Umstände sich ändern. Meiner Meinung nach weiß man im Alter einen guten Freund aber genauso zu schätzen wie in jungen Jahren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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