Im Alter aus Einsamkeit Schwimmbad für Nachbarskinder bauen?

Ich habe kürzlich von einem sehr interessanten Fall aus den USA gelesen. Dort war von einem 94-jährigen Senioren die Rede, dessen Frau kurz zuvor nach 66 Jahren Ehe gestorben war. Die Kinder waren alle erwachsen und aus dem Haus und weggezogen. Die Enkelkinder lebten zu weit weg um diese regelmäßig sehen zu können. Jedenfalls hatte der Mann die Idee, einen Swimming-Pool hinter seinem Haus bauen zu lassen, weil er die Einsamkeit und Stille nicht mehr ertragen hat. Daraufhin hat er alle Nachbarskinder unentgeltlich darin spielen lassen und sich am Kindergelächter erfreut.

Ich finde das echt Klasse, wobei ich aber nicht auf die Idee käme, direkt einen Pool bauen zu lassen. Wer weiß wie teuer das ist und wie viel Kredit man dafür aufnehmen müsste. Ich weiß auch gar nicht, wie groß das Teil letzten Endes geworden ist. Was haltet ihr von dieser Idee? Wäre so etwas in Deutschland auch machbar? Oder würde man einem Mann hier direkt Pädophilie unterstellen oder sonstige Hintergedanken? Würdet ihr eure Kinder in so einem Fall zum Nachbarn schwimmen gehen lassen? Oder wärt ihr da automatisch vorsichtig und misstrauisch?

Ich sehe diese Aktion etwas zwiegespalten, wenn ich so darüber nachdenke. Einerseits wäre ich auch eher skeptisch, wenn ich meine Kinder da schwimmen lassen würde. Irgendwie hat man dann automatisch im Hinterkopf, dass da vielleicht etwas hintersteckt, wenn der Mann dann den Nachbarskindern das Schwimmen kostenlos anbietet.

Aber andererseits kann ich es auch verstehen, wenn es dem Mann zu ruhig ist und er es gerne hat, wenn die Kinder lachen und spielen. Ich denke mal, dass der Mann das Geld dafür schon hatte, weil es in dem Alter eher schwierig sein dürfte, an einen Kredit zu kommen.

So interessant ich die Idee auch finde und auch wenn man dem Mann nun keine pädophilen Neigungen unterstellt, bleibt noch der Sicherheitsgedanke. Wenn da kein Bademeister oder sonst jemand ist, der aufpasst, ist das wieder ein Grund, warum ich es meinem Kind eher verbieten würde, dieses Schwimmbad zu besuchen.

Ich habe den Artikel dazu auf stern.de gelesen. Die Bedenken könnten eigentlich gänzlich ausgeräumt werden nach dem Lesen. Denn der ältere Herr gestattet den Kindern das Planschen dort nur, wenn ein Elternteil oder jemand von den Großeltern die Kinder begleitet. Somit stellt sich dar, dass der Pool nur erbaut wurde, damit Leben auf dem Grundstück einziehen konnte. Denn der Witwer fühlte sich echt sehr einsam nach dem Tod seiner Ehefrau.

Jedem gleich Pädophilie zu unterstellen, der Kinder mag und sich gerne mit denen umgibt, ist vielen wohl Unrecht getan. Ich erinnere mich an einen Urlaub in Bulgarien. Dort war alles sehr kleinkindgerecht ausgestattet und auch die Essenszeiten richteten sich nach dem Schlaf- und Ruhebedürfnis der kleinen Gäste. So hatte mindestens jedes Paar ein Kind unter sechs Jahren. Unsere Kleine war damals gerade drei Jahre alt geworden und hatte dort auch gleichaltrige Spielfreunde. Nach einer Woche nun begann ein älteres Ehepaar seinen Urlaub dort.

Sie waren aus Sachsen und sehr nett und gesprächig. Daher fragten wir sie, warum sie sich ausgerechnet dieses Hotel antun würden, so ganz ohne kleine Kinder. Die Antwort war ganz simpel, sie mochten Kinder einfach und es bereitete ihnen Freude sich mit ihnen zu umgeben. Alt seien sie schließlich selbst, da brauchen sie nicht noch mehr davon. Für uns war die Antwort total verständlich und keiner von uns kam auf die Idee, dem Paar unlautere Absichten zu unterstellen.