Iberico - das gesunde Schweinefleisch aus Spanien

Vor wenigen Wochen war ich im Urlaub in Spanien und habe eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Eine der Spezialitäten des Landes ist das sogenannte Iberico-Schwein. Hierbei handelt es sich um ein Schwein schwarzer Farbe, das unter besonderen Bedingungen aufwächst. Die Gesetze sagen, dass eine Farm, auf der Iberico-Schweine aufgezogen werden, mindestens ein bis drei Hektar pro Schwein groß sein muss. Verglichen mit Deutschland und anderen europäischen Massentierhaltungsländern ist das enorm viel Platz.

Die Schweine leben in Regionen Spaniens und Portugals, in denen es bestimmte Bäume gibt: die Korkeichen. Diese Korkeichen verlieren im Laufe des Jahres ihre Eicheln, die wiederum von den Schweinen verzehrt werden. Die Schweine haben also viel Platz, um sich zu bewegen und fressen fast ausschließlich Eicheln dieser Korkeichen. Diese zwei Fakten sind der nachgewiesene Hauptgrund dafür, dass das Fleisch besonders zart ist und einen leicht nussigen Geschmack hat. Die Schweine werden aufgrund dieser Ernährungsweise im Übrigen auch Eichelschweine genannt.

Das interessanteste kam jedoch erst jetzt im Zeitalter der zunehmenden gesunden Ernährungskultur zum Vorschein. Während unsere Schweine aus Massentierhaltung bekanntermaßen sehr ungesund sind, viele gesättigte Fettsäuren besitzen und häufig auch sehr geschmacksarm sind, haben die Eichelschweine Spanien eine enorm hohe Menge an ungesättigten Omega-3 Fettsäuren. Es wurde sogar eine fast so hohe Menge nachgewiesen wie man sie sonst nur bei Fisch findet.

In meinem Umkreis gibt es viele Menschen, die auf Schweinefleisch aus gesundheitlichen Gründen verzichten, vielleicht auch einige von euch. Wusstet ihr von dieser besonderen Schweinerasse? Habt ihr sie vielleicht schon mal gegessen? Und würdet ihr, falls ihr Schweinefleisch aus gesundheitlichen Gründen meidet, dieses Schweinefleisch kaufen? Was sagt ihr dazu, dass es Schweinefleisch gibt, das so gesund wie Fisch ist?

Augen auf beim Schweinekauf! Iberico ist erst einmal nichts als eine Schweinerasse. Und die Rasse sagt erst einmal gar nichts über die Haltung aus! Fleisch von spanischen Schweinen gibt es genauso aus reiner Massentierhaltung mit konventioneller Getreidemast. Das heißt dann Iberico Pienso. Das ist hierzulande teuer, bietet aber keine Vorteile im Geschmack.

Bei der zweiten Variante waren die Schweine zwar mal kurzzeitig im Korkwald, aber die Mast findet konventionell und ohne Eicheln im Stall statt. Das ist Iberico Rebeco. Noch teurer und auch nicht besser. Wenn es um spanische Schweine aus Freilandhaltung mit reiner Eichelmast geht, dann muss es Iberico Bellota heißen.

Ich kenne das Fleisch seit meiner Kindheit. Ab und zu ist es nett. Aber nur darauf setzen tun wir nicht. Ein Freilandschwein aus der Region ist auch nicht zu verachten und hat keine langen Transportwege.

So lernt man dazu. Danke für deine informative Antwort. Wir haben eine spanische Iberico-Farm besucht und daher rührte mein Wissen. Es ist gut möglich, dass die Schweine, so wie wir sie kennen gelernt und die Aufzucht erklärt bekommen haben, das edle „Iberico Bellota“ war und die Einteilung weggelassen wurde.

Uns wurde es so erklärt, dass die Gesetze die Aufzucht so reglementieren. Da haben wir uns wohl einen Bären aufbinden lassen. Schade, dass die Massentierhaltung auch diese wunderschönen Tiere inzwischen vereinnahmt. Nichtsdestotrotz ist das Secreto vom Iberico Bellota frisch vom Grill eine wahnsinnig leckere Delikatesse und vor allem, und darum ging es ja in dem Beitrag eigentlich, deutlich gesünder als Schweinefleisch aus der Massentierhaltung.

Die günstigere Fettzusammensetzung hast du aber nur beim Iberico Bellota. Das ganze gilt übrigens auch analog für Iberico Schinken. Auch da sticht nur der Bellota raus, der Rest ist auch nicht billig, aber die Zusammensetzung ist nicht besser, weil die Fütterung konventionell ist und den Schweinen die Bewegung fehlt.

Mir ist diese Schweinerasse von dem berühmten und sehr teuren "Jamón de pata negra" bekannt. Als wir in Spanien waren, haben wir mehrere Märkte besucht, auf denen der hochwertige Schinken angeboten wurde, und die Preise für eine kleine Packung gingen bis zu 50 €. Ob der bessere Geschmack oder die angeblich gesündere Zusammensetzung des Fleisches nun diese Mehrausgaben rechtfertigen, kann ich aber nicht aus eigener Erfahrung berichten, denn luftgetrockneter Schinken zählt nicht zu meinen Leibgerichten und ich habe ihn deswegen auch nicht gekostet.

MaximumEntropy, diese Bezeichnung sagt auch nicht mehr aus, als dass das Schwein rassebedingt dunkel gefärbt ist und daher meist eine schwarze Pfote hat. Über Haltung und Mast gibt es keine Informationen, auch über die Rasse erfährt man nichts,, daher ist der Begriff mittlerweile in Spanien als Bezeichnung verboten.

Denn es gibt mehr spanische Schweinerassen mit dunkler Haut und dunklen Pfoten. Iberico Schweine dagegen sind oft, aber nicht zwangsläufig dunkel. Wenn man schon das Geld ausgibt, dann sollte man wissen wofür und sich nach der genauen Bezeichnung erkundigen. Denn sonst kann man direkt den günstigeren Serrano kaufen, der von konventionellen Schweinen aus normaler Mast stammt. Denn in Massentierhaltung aufgezogen, macht die Rasse keinen großen Unterschied mehr. Ohne Bewegung und ohne Eicheln wachsen Iberico Schweine auch nicht anders als moderne Hausschweine.