Hunger verdrängen, wenn dieser zu ungünstiger Zeit kommt?

Manchmal ist es bei mir so, dass der Hunger in einem absolut ungünstigen Moment kommt. Wenn ich beispielsweise hochkonzentriert beim Lernen bin und es gerade richtig gut läuft, dann versuche ich, den Hunger zu ignorieren, beziehungsweise zu verdrängen. Ich möchte das Lernen dann ungern unterbrechen, wenn es richtig gut läuft und ich richtig im Stoff drin bin. Ich weiß, dass ich dann wieder einige Zeit brauche, um mich wieder richtig konzentrieren zu können und um wieder rein zu kommen, so dass ich dann wenigstens noch so lange diese Hochphase ausnutzen möchte, wie es eben mit dem Hunger geht.

Wenn ich auch gerade total beschäftigt bin und beispielsweise die Wohnung aufräume oder eine Mail nach der anderen beantworte, dann möchte ich diese Tätigkeiten auch einfach nicht unterbrechen, um etwas zu essen. Ich mache das dann lieber fertig und esse danach etwas, auch wenn ich sehr hungrig bin. Verdrängt ihr euren Hunger auch manchmal ganz gerne, wenn dieser wirklich sehr ungünstig kommt und ihr gerade keine Zeit habt, etwas zu essen, weil ihr mit etwas anderem beschäftigt seid?

Ich erlebe im Alltag öfter Situationen, in denen der Hunger ungelegen kommt und deswegen erst einmal verdrängt und ignoriert werden muss. Das Gefühl, eine Konzentration erfordernde Arbeit wie das Lernen nicht unterbrechen zu wollen, um etwas zu Essen, kenne ich sehr gut.

Auch habe ich es lieber, wenn ich die wichtigsten Pflichten und Aufgaben, die an einem Tag anstehen, noch vor dem Mittag- oder Abendessen hinter mich bringen kann, da ich gerne ohne Zeitdruck esse und danach auch lieber etwas entspanne, bevor ich mich gleich wieder in Arbeit stürze. So kommt es vor, dass ich das Essen trotz Hunger verschiebe, um vorher noch einkaufen zu gehen, E-Mails zu beantworten oder Überweisungen zur Bank zu bringen.

Zusätzlich kommt es auf der Arbeit oft vor, dass ich ungefähr fünf Stunden nach dem Frühstück, das ich morgens noch zuhause zu mir nehme, wieder richtig großen Hunger bekomme. Wenn ich also um halb 6 frühstücke, da ich um halb 7 das Haus verlasse, ist dieser Zeitpunkt meistens irgendwann zwischen 10 und 12 Uhr erreicht. Meine Mittagspause beginnt aber frühestens um 13 Uhr, sodass ich dann noch ein paar Stunden aushalten muss, bevor ich etwas essen kann.

Ich könnte zwar theoretisch jederzeit zum Bäcker gehen, aber meistens ist gerade kurz vor der Mittagspause sehr viel zu tun, und ich bevorzuge es außerdem, mit meinen Kollegen gemeinsam in die Pause zu gehen und mir dann auch etwas länger Zeit zu nehmen und eine richtige Mahlzeit zu essen.

Ich habe das manchmal, wenn ich mit der Bahn unterwegs bin und gerade keine Zeit habe, mir etwas zu Essen unterwegs zu kaufen. Es kann auch sein, dass die Zeit zum Umsteigen wegen Verspätungen viel zu knapp bemessen ist und ich deswegen auch keine Zeit habe, unterwegs eine Kleinigkeit zu kaufen. Da hilft auch nur, Augen zu und durchhalten.

Wenn ich am Ziel angekommen bin, kann ich immer noch etwas zu essen kaufen oder zu Hause eben selbst etwas zubereiten. Trotzdem ist es nicht leicht, den Hunger zu verdrängen, aber wenn man die ganze Zeit daran denkt und sich nur auf das Magenknurren konzentriert, wird der Hunger nach meinem subjektiven Empfinden schlimmer, was ja auch nicht besonders angenehm ist.

Ich kenne es von mir auf jeden Fall auch, dass ich schon mal meinen Hunger verdrängen muss. Wenn ich arbeite, dann habe ich zwischendurch auch schon mal Hunger und dann kann ich nicht alles stehen und liegen lassen und etwas essen. Dann muss ich das Gefühl des Hungers auch schon mal verdrängen, weil ich andere Dinge erledigen muss. Das funktioniert bei mir mittlerweile auch ziemlich gut, zumindest für eine begrenzte Zeit.