Hundegeschirre: Unterschiede bei den Materialien?

vom 12.01.2015, 20:45 Uhr

Ich gehe öfter mal mit dem Hund einer Bekannten spazieren. Da ich Halsbänder weitestgehend ablehne, trägt die Hündin auf unseren Spaziergängen immer ein handelsübliches Führgeschirr, an welchem die Schleppleine befestigt wird. Sie mag das Geschirr nicht sonderlich und stellt sich beim Anziehen immer etwas an, trägt es danach aber ohne Zickereien.

Ich merke nun immer wieder, dass das Geschirr auch öfter mal verrutscht und ohnehin ist es recht hässlich, weshalb mein Kumpel und ich -wir gehen meist zu zweit mit der Hündin- uns überlegt haben, ihr ein neues Geschirr zu besorgen. Es soll ein maßgeschneidertes normales Führgeschirr werden.

Es gibt nun einige Anbieter, wo man ein Geschirr nach Maß anfertigen kann. Allerdings stoße ich schon bei der Materialauswahl an meine Grenzen. So kann man regelmäßig auswählen zwischen einem Geschirr aus reinem Gurtband (trägt sie momentan), reinem Leder oder mit einer Unterfütterung aus Fleece, Nylon oder Leder.

Welche tatsächlichen Unterschiede gibt es denn zwischen den diversen Geschirren? Ich könnte mir vorstellen, dass ein reines Gurtbandgeschirr beispielsweise besser trocknet, als ein unterfüttertes Geschirr. Dagegen stelle ich mir aber ein unterfüttertes Geschirr viel weicher und bequemer vor. Aber spürt ein Hund mit teilweise mittellangem Fell denn überhaupt etwas von der Unterfütterung? Welche Auswirkungen haben die Materialien auf das Fell des Hundes?

Welche Materialien bei Hundegeschirren nutzt ihr für welche Hunde? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile der diversen Materialien?

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Für den Komfort des Hundes ist weniger das Material des Geschirrs ausschlaggebend. Für den Hund ist die Form viel wichtiger. Nicht jede Form passt zu jedem Hund.

Die ganz klassischen Geschirre wie dieses sitzen meist sehr schlecht. Oft drückt der vordere Ring auf die Spitze des Brustbeins und die Geschirre rutschen und scheuern unter dem Vorderbein. Zusätzlich behindern sie oft die Beweglichkeit der Schulter.

Norwegergeschirre sind seit Jahren sehr beliebt. Allerdings hat der Brustgurt seine Tücken. Sitzt er zu hoch, dann behindert er die Atmung und die Beweglichkeit der Halswirbelsäule. Sitzt er dagegen zu tief, dann behindert er den freien Vortritt der Vorderhand.

Wenn es zu dem jeweiligen Hund passt, dann würde ich eher die Y-Form bevorzugen wie bei diesem Geschirr. Auch sehr gut und gut anzupassen ist das Feltmann-Kreizgeschirr.

Für die Schleppleine wären allerdings noch andere Schnittformen meine erste Wahl. Da wäre einerseits das Safety-Kurzgeschirr von Uwe Radant, das bei Zug den Hund kaum einschränkt und dem Bewegungsapparat möglichst große Freiheit lässt.

Andererseits ist auch das Niggeloh Follow ideal. Es ist für die Schweißarbeit konzipiert und schadet dem Hund ebenfalls nicht.

Für Hunde, die sich gerne aus dem Geschirr winden, ist das Ruffwear Web Master Harness ideal. Es ist anatomisch sehr gut und der Bauchgurt gibt zusätzliche Sicherheit.

Das Material ist eher zweitrangig. Ich persönlich bevorzuge Leder. Das lässt sich sehr gut einstellen und reparieren. Mein ältestes Geschirr ist trotz extremer Belastungen seit 20 Jahren top.

Unterfütterungen bringen bei einem gut sitzenden Geschirr nur wenig Zusatznutzen. Ich bevorzuge Halsbänder. Die sitzen, ohne dem Hund zu schaden. Und bei einem erzogenen Hund ist es egal, was er trägt. Ein passendes Geschirr ist viel schwerer zu finden. Die meisten Geschirre (egal ob von der Stange oder als Sonderanfertigung) sitzen bescheiden.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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