Hunde mögen, obwohl man gebissen worden ist?

vom 16.11.2015, 17:06 Uhr

Ein Bekannter von mir ist als Jugendlicher einmal sehr stark von einem Hund gebissen worden. Der Hund hatte sich richtig im Arm verbissen und mein Bekannter hat dort bis heute noch sehr prägnante Narben. Tatsächlich lebt der Hund der seinen Großeltern gehört aber noch und mein Bekannter mag diesen Hund sogar.

Das er ihn damals gebissen hat verzeiht er dem Hund, denn der Hund hatte ihn lange nicht gesehen und offenbar für jemanden anderen gehalten. Nach dem Biss hat der Hund auch Reue gezeigt und erkannt, dass sein Verhalten nicht gut war.

Würdet ihr einen Hund mögen, obwohl dieser euch gebissen und somit schwer verletzt hat? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das könnte. Ich würde dem Tier verzeihen, hätte aber vermutlich immer noch Angst vor dem Hund. Wie seht ihr das?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde einem Hund sicherlich auch verzeihen, wenn mein Verhalten falsch war. Als Kind hat mich ein Hund gezwickt und nun habe ich auch einen Hund. Ich denke, dass man einfach das Verhalten eines Hundes kennenlernen muss um den Hund dann zu verzeihen und um Hunde weiterhin zu mögen. Natürlich ist das nicht leicht, aber ich denke, dass man an jedem schlimmen Ereignis im Leben arbeiten muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum sollte man einen Hund nicht mehr mögen, wenn er einen gebissen hat? Es ist immer noch ein Tier, das entsprechend seiner Instinkte reagiert. Wieso sollte man den Hund nicht mehr mögen, weil man selbst Fehler gemacht hat und dafür die Konsequenzen tragen muss?

Wenn ich einmal meine Bisse Revue passieren lasse, dann gab es nie einen Grund, dem Hund böse zu sein. Mein erster Hund hat mich gebissen, weil ich ihm den Arm mitten ins Maul gestopft habe, statt ihn um den Hals zu legen. Eigentlich wollte er gerade einen anderen Hund verletzen. Die Narben trage ich noch heute, aber den Hund traf keine Schuld.

Relativ häufig haben mich neue Hunde erwischt. Die sind normalerweise immer Einmannhunde und stammen oft aus schlechter Haltung. Da ist vorprogrammiert, dass das mal rappelt. Zumal man nie weiß, wo deren Probleme liegen. Aber nach ein paar Monaten ist das Verhältnis genauso gut wie zu einem Hund, der als Welpe eingezogen ist.

Mein Mann hat keine Erfahrung mit Hunden gehabt, als wir uns kennen gelernt haben. Bei einem unserer ersten Spaziergänge hat mein damaliger Rüde ihm vier hübsche Löcher in den Arm gestanzt. Er hatte gesehen, dass der Hund extrem aufpasst, aber mir nicht geglaubt, dass er gebissen würde. Als er mich gekitzelt hat, hat der Hund brav den Angriff abgewehrt.

Zum Glück war Winter, so mussten nur vier Löcher und ein dicker Bluterguss versorgt werden. Den Hund hat er dafür geliebt, weil er es gut fand, dass der mich immer begleitet und schützt. Die beiden hatten noch öfter Stress miteinander, weil der Hund den neuen Zweibeiner nicht ernst genommen hat.

Die Narben trägt mein Mann bis heute mit Stolz, denn sie erinnern ihn an den ersten Hund, den er mochte. Bisher hat er nie wieder einen Hund so geliebt wie den Dicken, der ihm alles über Hunde beigebracht hat und seine Frau und seinen ersten Sohn immer beschützt hat. :D

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Es gibt wirklich viele Menschen, die von Hunden gebissen worden sind. Einige reagieren in Zukunft sehr ängstlich und andere wiederum sind da ganz locker. Am schwersten habe ich festgestellt haben es Kinder. Diese sind sehr schwer traumatisiert und haben durchaus langjährige Folgen. Das macht mich auch sehr traurig, weil jeder Hund der beißt, hat meist einen Grund.

Das klingt jetzt sicher so, als würde man die Hunde in Schutz nehmen. Ich habe zum Beispiel immer Rassenhunde gehabt. Alle waren Maulkorbbefreit und sind im Wesenstest belend vorgegangen. Es ist nie etwas passiert, sie sind ohne Leine gelaufen, auch bei anderen Hunden. Spielende Kinder auf den Boden usw. nie ist etwas passiert.

Andere hatten da allerdings nicht so viel Glück. Ich kenne ein kleines Mädchen, welches von einem Bullterrier gebissen wurde und nur knapp überlebt hat. Sie wurde in der Schule wegen den Narben gemobbt und mehr. Dieses Mädchen hat selbst vor jedem Dackel Angst. Meinen Dalmatiner, den ich mal hatte, wollte sie sogar nicht anfassen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele ängstlich sind und weggehen. Es gibt aber auch sicher jede Menge "Opfer" von Hundebissen, die sofort wieder weiter machen und nicht dem Hund als solches für die Situation verantwortlich machen. Sie stellen sich der Angst und es klappt meist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich bin als Kind auch schon von Hunden gebissen worden. Es war nicht so heftig, aber trotzdem muss ich sagen, dass ich erst einmal Bedenken hatte, wenn ich diese Hunde danach getroffen habe. Gerade vor einem Hund hatte ich vorher schon Angst und als er mich verletzt hat, hat sich diese Angst noch gesteigert. Mit diesem Tier bin ich nicht recht warm geworden, aber allgemein würde ich einem Hund schon verzeihen, dass er gebissen hat und ich könnte mir schon vorstellen, das Tier trotzdem zu mögen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Nun ich persönlich wurde nicht von einem Hund gebissen, auch nicht, als ich klein war. Weshalb ich eben keine schlechten Erfahrungen mit den Hunden gesammelt habe, obwohl ich mit vielen Hunden aufgewachsen bin. Meine Eltern hatten eben früher einen Hund, den ich als Kind auch über alles geliebt habe, der dann aber eben mit der Zeit verstorben ist. Nun haben meine Eltern eben wieder zwei Hunde und zu dem gibt es eben auch viele Hunde in meiner Umgebung, so hat zum Beispiel meine Tante immer einen Hund gehabt.

Mein mittlerer Sohn hat aber schon eine schlechte Erfahrung mit Hunden sammeln dürfen. So wurde er ständig von einem kleinen Hund gezwickt, als er noch klein war. Der Hund gehört meiner Schwägern und er ist eben dafür bekannt, dass er kleinen Krabbelkindern gerne mal in die Füße, in den Hintern oder in die Hände zwickt. Ich sage eben, dass der Hund zwickt und nicht beißt, da dieser Hund wirklich nur ganz leicht zu gebissen hat und eben nicht richtig zu gebissen hat. Also als mein Sohn von dem Hund gezwickt wurde, hat er sich zwar erschrocken, aber da hat er noch keine Angst vor Hunden oder desgleichen entwickelt. Ich habe aber von da an, eben aufgepasst, dass der Hund meinem Sohn nicht zu nah kommt.

Leider ist das nicht die einzige schlechte Erfahrung, die mein Sohn in der Zeit sammeln durfte. Als er ebenfalls noch ein Kleinkind beziehungsweise ein Krabbelbaby war, wurde er von dem Hund meiner Eltern gebissen. Es war eben so, dass dieser Hund keine kleinen Kinder mochte. Er hatte eben regelrecht Angst vor ihnen, weil er eben eine schlechte Erfahrung mit einem kleinen Kind gesammelt hat. Als mein Sohn eines Tages alleine auf dem Flur zum Spielen saß, bei meinen Eltern, währenddessen wir im Zimmer meiner kleinen Schwester waren, ist es dann passiert.

Mein Vater war zwar in der Küche und sollte in dem Moment auf den Kleinen achten und eben darauf achten, dass die Hunde dort nicht hingehen beziehungsweise der Kleine nicht zu den Hunden krabbelt. Aber der Hund ist anscheinend uns gefolgt und stand dann vor der Zimmertür meiner Schwester ohne, dass irgendein Familienmitglied das mitbekommen hat. Als der Kleine dann auf den Hund zugekrabbelt ist, ist es dann passiert. Er hatte zwar nur eine kleine leichte Verletzung am Auge und der Schreck war größer, als alles andere. Wir waren natürlich auch beim Arzt. Aber diese Situation hatte mein Sohn die nächsten paar Monate begleitet.

Er hatte danach auch vor jedem Hund Angst und musste den Umgang eben erst neu lernen, was aber für uns persönlich nicht schlimm war. Heutzutage geht er auch wieder ganz normal auf Hunde zu und zeigt keinerlei Angst, es sei denn, der Hund kommt ganz schnell auf ihn zu. Dann dreht er sich schon um und versteckt sich dann gerne hinter mir, was ich persönlich aber nicht auf die schlechte Erfahrung zurückführen würde. Vor allem nicht, wenn ein großer Hund freudestrahlend auf ein kleines Kind zugerannt kommt, da würde sicherlich jedes Kind ein kleines bisschen Angst bekommen.

Man sollte natürlich auch sehen, dass ein Hund nicht einfach ohne Grund beißt. Wenn der Mensch eben ein Fehler gemacht hat, weshalb der Hund eben mit der Reaktion sch gewährt hat und eben zugebissen hat. Dann hat man in erster Linie natürlich Angst vor Hunden, das ist auch normal. Aber man sollte dann nicht vor jedem Hund Angst haben und man sollte dem Hund natürlich seine Tat verzeihen, gar keine Frage. Immer hin kann man den Hund nicht verurteilen, wenn er an seinem Verhalten gar keine Schuld trägt. Ich finde es eben dann ganz normal, wenn man auch weiterhin Hunde mag und auch, wenn man den Hund mag, der einen gebissen hat.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst habe eine relativ große Narbe unter dem Auge, weil mich eine Katze da richtig gut erwischte, so ist das eben. Deswegen bin ich auch nicht zum Katzenhasser geworden, sondern ich liebe Katzen sehr. Ein Hund hat mich noch nie ernsthaft verletzt, aber zum Beispiel hat mein Hund auch schon meine Lieblingspuppe zerrissen oder eine Tasche vom Tisch geworfen, weil er hochgesprungen ist.

Auch Tiere machen Fehler, die muss man auch verzeihen können. Immerhin muss man ein Haustier auch oftmals erst erziehen. Und jede Mutter würde es wohl ihrem Kind verzeihen, wenn das eigene Kind den Eltern in den Fingern beißt oder mutwillig etwas zerstört.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ein Tier handelt instinktiv und aus einem Impuls heraus. Verhalten kann bei Hunden ankonditioniert sein oder aus Angst entstehen. Aber auch Unsicherheit und ein falscher Umgang des Menschen mit dem Hund können Auslöser eines Bisses sein. Unser Hund wurde mal geschlagen, als er unsicher war und bellte. Nun bellt er immer, wenn er unsicher ist. Es war ein langes Training bis er uns so vertraut hat, dass wir das Verhalten umlenken konnten und er nun sicherer durch die Welt geht.

Es ist aber auf jeden Fall menschlich nicht unbedingt auf einen Hund zuzugehen, der die Zähne fletscht oder ähnliches. Um nun auf den Punkt zu kommen, möchte ich anbringen, dass auch ich schon häufiger gebissen wurde und noch Narben trage. Das erste Mal von meinem Dackel, der mit der Kralle hängen blieb, ich ihm helfen wollte und er dann wohl vor Schmerz etwas doller zugeschnappt hat. Der Biss war jetzt aber nicht ganz so schlimm, ich war eher froh, dass ich ihn befreien konnte.

Es gibt ja auch noch einen Unterschied zwischen Angstbeißen, aus Schmerz beißen oder weil ein Hund zu sehr gedrängt oder genötigt wird. Ich hatte es jetzt auch schon drei mal, dass ich von kleineren Hunden beim Fahrrad fahren angefallen wurde und davon trage ich auch noch Narben am Bein. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nun Angst vor Hunden habe. Meine Famile hatte immer Hunde und oft ist es so, dass Hunde durch falsches Verhalten des Menschen aggressiv gemacht werden. Dann tut es mir eher leid.

Ich habe somit viele Hunde kennen lernen dürfen und habe mich auch um viele Hunde in der Nachbarschaft und in Tierheimen gekümmert. Für jemanden ohne Hundeerfahrung ist es natürlich schwieriger einen Hund einzuschätzen. Aber häufig ist es bei Bissen ja auch eher so, dass sie unerwartet kommen. Angst habe ich nicht, aber es gibt schon Hunde vor denen ich um einiges mehr Respekt habe, als vor anderen.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke auch, dass man nicht vergessen darf, dass es sich eben um Tiere handelt. Ich wurde auch schon von einem Hund gebissen, der starke Schmerzen hatte. Da können die Hunde kaum noch zwischen Fremden und Besitzer unterscheiden. Das habe ich dem Hund auch nicht übel genommen, wobei mir im ersten Moment zum heulen war.

Als Kind hat auch mal ein Hund nach mir geschnappt und mich gezwickt, dass sogar etwas Blut kam. Damals war mein Verhalten auch völlig falsch und der Hund hat sich bedroht gefühlt und dann deswegen geschnappt. Ich denke daher auch, dass es immer auf die Umstände ankommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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