Hunde halten statt Kinder zu füttern

vom 25.08.2015, 10:07 Uhr

Wieso werden teilweise Tiere, insbesondere Hunde vom Wert her höher geschätzt als Menschen, die in Armut leben? Zumindest macht es mir den Eindruck, denn ich kann irgendwie gar nicht nachvollziehen, dass Menschen und sogar sehr kleine Kinder in manchen Ländern verhungern und verdursten, während in den westlichen Staaten Tiere gehalten werden. Ich verstehe es einfach nicht.

Die Kosten für einen Hund sind so immens, dass man damit mehrere Menschen mit Essen und Trinken versorgen kann, die ansonsten sterben würden. Da gibt es mehrere Organisationen, bei denen man für 20 Euro einen Familie versorgen kann. Ich verstehe nicht wieso man so ignorant ist, das will einfach nicht in meinen Kopf, egal wie man das dreht und wendet. :wall:

» majinvegeta » Beiträge: 158 » Talkpoints: 34,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nun, der Mensch ist introvertiert und eigennützig. Ich verstehe das durchaus, da brauch ich nur auf die Straße zu gehen, um zu sehen, wer andere weder wahr nimmt, noch sich um die überhaupt schert. So verblüfft und frustriert du auch klingst, du wirst sicherlich auch nicht all dein Geld für gemeinnützige Zwecke weggeben. Irgendwo ist halt eine Grenze. Die liegt bei manchen höher und bei anderen niedriger.

Nur weil ich Haustiere habe, heißt das allerdings nicht, dass ich kein Geld an Hilfsorganisationen spenden würde. Mir ist auch unklar wie man da eine Verbindung sehen will.

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Es gibt zig verschiedene Motivationen, warum Menschen Hunde halten. Aber egal wie diese Motivation aussieht, sie ist alles andere als uneigennützig. Ich füttere beispielsweise gleich 5 große Hunde. Nach deiner Auffassung könnte ich mit dem Geld auch anderen Gutes tun.

Aber ich halte diese Hunde nicht, weil ich einem Dritten, sei es nun Mensch oder Tier, etwas Gutes tun möchte. Ich tue damit mir Gutes, denn ich brauche diese Hunde, um mein Hobby ausüben zu können. Und natürlich wird so ein Hund zum Familienmitglied, es entsteht eine enge Bindung, in der man sich blind versteht und sehr, sehr mag. Aber das ist eben Egoismus, ich tue das, weil es mir etwas bringt.

Das ist bei der Oma, die nur wenig Rente hat und völlig allein lebt auch nicht anders. Die hat ihren Hund, damit sie "jemanden" hat, damit das Leben einen Sinn hat, damit die Einsamkeit nicht übermächtig wird. Ihr und mir nützt das Wissen, einem Kind irgendwo in der Welt geholfen zu haben, nicht wirklich weiter. Das ist abstrakt und unpersönlich.

Nach deiner Logik müsste man dann auch auf eine Wohnung, die mehr als 2 Zimmer (Wohnküche plus Schlafzimmer) hat verzichten. Schließlich haben noch vor gar nicht so langer Zeit Menschen in Deutschland mit Familien, die aus 6 oder 8 Personen bestanden haben, so gewohnt. Oft noch mit einem Schlafgast, da die Betten in Schichten geteilt wurden. Man könnte dann auch auf mehr als 2 Garnituren Kleidung für jede Jahreszeit verzichten oder auf das Smartphone, das nur die wenigsten tatsächlich brauchen.

Aber auch hier verzichtet man nicht, weil man sich selbst eben ein angenehmes Leben aufbauen möchte. Ob man sich in irgendeiner Form sozial engagiert oder nicht, das hat wenig damit zu tun, ob man einen Hund hält, eine Katze hat, ein neues großes Auto fährt oder ein Haus besitzt. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.Einmal tut man etwas für sich und bei sozialem Engagement tut man etwas für andere. Wobei man das in den meisten Fällen auch nur tut, weil es selbst einem etwas gibt, beispielsweise ein gutes Gefühl.

» cooper75 » Beiträge: 13381 » Talkpoints: 510,47 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Da kann ich Malefactum nur zustimmen. Ich verstehe auch nicht wie man zwischen Haustieren und hungernden Kindern eine Verbindung sehen will. Man kann ja auch auf sein Auto, sein Haus, neue Klamotten etc. verzichten um das Geld zu spenden. Aber die meisten tun das nicht weil eben die Menschen eigennützig sind und an sich und ihr eigenes Leben denken. So wie ich das selbst auch tue. Aber nur weil ich mir von meinem eigenem verdienten Geld ein schönes Leben mache (inklusive Haustier) muss es nicht heißen das ich ignorant bin und anderen nicht helfe.

Es sind meistens sogar die sogenannten Gutmenschen die andere kritisieren, aber selbst auch nichts spenden. Du könntest beispielsweise auf dein Internet verzichten, sind sicher vierzig Euro und somit gleich zwei Familien die du ernähren könntest. :wink:

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Warum reduzierst du dein Leben nicht auf das absolut nötigste und fütterst mit dem Geld andere Menschen durch? Wahrscheinlich weil du an gewissen Konsumartikeln einfach Spaß hast und weil du wahrscheinlich auch gerne mal ein Stück Schokolade oder einen Burger isst obwohl das nicht zu deinem Überleben notwendig wäre.

Genauso sieht es auch bei Haustieren aus, die in dem Sinn eigentlich keinen Nutzen haben. Der Hundehalter hat eben Spaß an seinem Hund, du erfreust dich vielleicht an deinen Computerspielen oder fährst gerne Mountainbike.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^