Hunde für Silvester vorher an Geräusche gewöhnen?
Wir selbst haben einen Hund, der zum Glück jetzt gar keine Angst mehr an Silvester hat. Wir selbst lassen es immer schon sehr ruhig angehen, wir wissen aber auch von unseren Nachbarn, dass es bei denen leider nicht immer der Fall ist.
Böller und Raketen waren vor 1-2 Jahren ein großes Problem. In diesem Jahr haben wir jetzt schon vorher mit Geräuschen begonnen, die unser Hund an Silvester auch hören wird. So haben wir uns Geräusche von YouTube etc. Gesucht und damit schon geübt. Erst ganz leise angespielt und dann immer lauter. Unser Hund hatte so über mehrere Wochen Zeit sich daran zu gewöhnen.
Ich muss sagen, dass es schon aufwendig war, sich letztens Endens aber gelohnt hat, weil wir viel entspannter Silvester feiern können. Unser Hund ist entspannt und auch die Gewöhnung an sich war sehr angenehm für den Hund, weil wir in langsamen Schritten trainiert haben und er nicht überfordert wurde.
Denkt ihr, dass sich diese Methode wirklich bewähren kann? Können unterschiedliche Rassen gut darauf ansprechen und sind letztendlich dann wirklich beruhigter an Silvester? Oder ist es zu viel Mühe und die Hunde vergessen an Silvester das gelernt wieder? Was meint ihr zu dem Konzept?
Ich weiß, dass es spezielle CDs mit solchen Geräuschen gibt, mit deren Hilfe man den Hund daran gewöhnen und ihm die Angst etwas nehmen soll. Allerdings habe ich auch einen Hund, der bei Gewitter und auch Feuerwerk Angst hat. Da bisher noch nichts richtig geholfen. Er kommt dann am besten zurecht, wenn er sich in meiner Nähe aufhalten kann und bei mir Schutz suchen kann. Daher lasse ich das auch zu.
Bei ihm ist es zum Glück so, dass er sich sehr schnell wieder beruhigt, wenn die Knallerei an Silvester nachlässt. Er kann dann auch wieder entspannt bei uns liegen und schlafen. Bei Bekannten ist es so, dass der Hund die ganze Nacht über Angst hat, auch wenn die Feuerwerke dann aufhören. Ich denke, dass es bei manchen Hunden durchaus helfen kann, wenn man sie zuvor an die Geräusche gewöhnt. Ich würde da schon im Welpenalter beginnen, damit die Ängste sich nach Möglichkeit gar nicht erst entwickeln.
Von diesen CDs zum Gewöhnen der Geräusche habe ich auch gehört. Da ich Katzen habe, kann ich den Effekt auf Hunde nichts sagen. Ich kann dir aber sagen, dass auch bei Katzen immer gerne gesagt wird, einige Tage vorher mal üben und so weiter. Das hilft bei Katzen aber nicht wirklich, wenn ich den O-Ton von Freunden, Bekannten sowie Verwandten höre und bei meinen ebenfalls nicht. Es ist kein dauerhafter Zustand und zwischen Musik laut hören, was meine Katzen ohne Weiteres nicht stört und das Geknalle zu unterschiedlichen Uhrzeiten und in unterschiedlicher Lautstärke, das lernen die nie.
Ob das bei Hunden anders ist? Das weiß ich nicht. Ich wage das auch irgendwie zu bezweifeln, weil es einfach zu unterschiedliche Silvester gibt. Mal sind es Raketen, womit meine Katzen generell keine Probleme mit haben. Bei der Böllerei wird es aber unter Umständen etwas schwieriger. Mal sind diese lauter, mal leiser, mal näher, mal weiter weg und mal in Kombination mit dauerhaftem Geknalle. Da kann ich mir vorstellen, dass das Gewöhnen oder die Reize anders zu vermitteln, durch Musik etc. schwierig wird.
Bei meinen Katzen funktioniert nur, dass ich ruhig bleibe, mich von den Geräuschen nicht stören lasse. Dann ist denen das auch soweit egal. Die Raketen werden mit mein Freund beobachtet, aber das Geknalle wird nicht gerade gemocht. Sonst ist Silvester kein großes Problem an sich und die medikamentösen Geschichten habe ich immer generell vermieden.
Ich denke es gibt Tiere, für die das einfach blanker Stress ist und Tiere, bei denen das nicht so ist. Ich habe einen Onkel, der einen Hund hatte, der jedes Mal Silvester am Durchdrehen war und mein Onkel war sich nie sicher, ob er einfach nur total bissig wird an dem Tag, wie blöd bellt oder was auch immer. Der Hund war total gestresst und sie haben alles probiert um es ihm angenehmer zu machen. Sie haben das mit den Geräuschen probiert, was an sich auch geklappt hat, aber an Silvester nicht mehr, sie haben ihm Medikamente gegeben und davon ist er dann teilweise sogar noch wach geworden, weil er innerlich so im Stress war. Es gibt einfach sehr gestresste Hunde, was das Thema angeht und da bringt es nichts.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir bisher darum noch keine Gedanken gemacht habe. Wir verbringen dieses Jahr auch das erste Silvester mit unserem Hund und auch für unseren Hund wird es sein erstes Silvester überhaupt sein. Da wir aber grade mitten im Umzug stecken, hatte ich meine Gedanken bisher woanders und habe mich ehrlich gesagt noch nicht wirklich darum gekümmert, wie ich meinen Hund Silvester am besten betreuen kann.
Wir werden Silvester sehr wahrscheinlich mit meiner Mutter und ihrem Partner bei den beiden verbringen und dort auf dem Dorf im kleinsten Kreise der Familie feiern. Auf dem Dorf und allgemein soll dieses Jahr ja sowieso kaum bis gar nicht geknallt werden und entsprechend wird es sich dieses Jahr in Grenzen halten, was für das erste Silvester des Hundes sicherlich ganz praktisch ist.
Ansonsten ist unser Hund Gott sei Dank einer, der keine Angst vor lauten Geräuschen hat. Er liebt es, wenn es laut ist und wenn irgendwo Action ist. Wenn irgendwo Krach ist, Leute umherlaufen oder kleine Kinder kreischen und quieken, dann ist unser Hund der Erste, der voll dabei ist und direkt mittendrin sein möchte. Dementsprechend wenig Sorgen mache ich mir, dass er an Silvester in Angst versinken könnte.
Ich kann vielleicht noch mal ein kleines Feedback geben, wie Silvester bei uns dieses Jahr abgelaufen ist. Wir haben Silvester zu Hause verbracht, mein Partner und ich, da wir beide krank waren und ich oben drauf auf der Arbeit sowohl mit Personal als auch mit Patienten Kontakt hatte, die positiv auf Corona getestet wurden. Mein Freund ist zwar negativ gewesen, aber da es ihm nicht so gut ging, hat er Silvester schlafend verbracht und ich habe nebenbei mit dem Hund auf der Couch gechillt.
Als dann hier gegen Mitternacht die Knallerei losging (hätte nicht gedacht, dass es auf dem Dorf so ist, als wenn der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist), hat mein Hund einmal den Kopf gehoben und danach ganz entspannt weitergeschlafen. Den hat das absolut null interessiert, obwohl wir vorher nicht trainiert haben. Wir waren an dem Tag noch vorher eine große Runde Gassi und das war es dann auch.
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