Hunde aus psychologischen Gründen schlecht für Tierversuche?

vom 04.12.2015, 22:50 Uhr

An meiner Uni wird auch sehr viel Biochemie gemacht und in diesem Bereich benötigt man zu Forschungszwecken natürlich auch Versuchstiere. Neulich hat unser Professor uns in der Vorlesung auch darauf hingewiesen, dass wir möglicherweise auch einen Tierversuchs-Schein machen müssen, wenn wir uns im Master für Biochemie entscheiden sollten.

Derzeit würde man aber nur mit Ratten und Mäusen arbeiten. Gelegentlich auch mit Schweinen. Früher hätte es auch Hunde und Katzen gegeben. Die Katzen wären aber zu kompliziert in der Haltung gewesen und die Hunde wären den Mitarbeitern zu sehr ans Herz gegangen. Deswegen hat man sich irgendwann gegen die Hunde entschieden, obwohl sie gute Versuchstiere waren.

Ist es bei euch auch so, dass ihr euch Hunde schlechter als Versuchstiere vorstellen könnt, als zum Beispiel Schweine, Katzen und Ratten? Würdet ihr euch eher an einer Demonstration gegen Tierversuche beteiligen, wenn ihr wüsstet das Hunde betroffen sind?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist nun mal nicht zu leugnen, dass wir im Allgemeinen unterschiedliche Gefühle für die jeweiligen Tierarten haben. Das ist kulturell einfach in uns drin. Hunde werden seit Jahrhunderten nah an der Familie gehalten und seit einigen Jahrzehnten sind sie oftmals Familienmitglieder, die umsorgt werden.

Ratten und Mäuse sind für viele immer noch Schädlinge, ein Grund auf den Stuhl zu springen und zu schreien, ein Grund, sich Sorgen um die Hygiene zu machen. Etwas, was man sich nicht traut anzufassen. Etwas, gegen das man Köder auslegt oder Fallen aufstellt.

Einige haben sich aber auch schon Ratten als Haustiere gehalten und die denken da sicherlich etwas anders. Ich habe meine Ratten genauso gemocht wie jetzt meine Katzen und Hunde. Sie waren super Haustiere.

Tierversuche sind immer schrecklich. Aber die Mehrheit der Deutschen wird sicherlich Hunden mehr Empathie entgegenbringen. Das mag man jetzt verwerflich finden, aber meiner Meinung nach sind wir da einfach sehr konditioniert. Da muss man sich dann schon fast bewusst drüber hinwegsetzen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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