Hunde Action ohne Ende bieten - zu viel des Guten?
Hundeschulen bieten ja doch einiges für Hunde an. Neben Agility, Obedience, Dog Dancin, Man-Trailing usw. auch noch lange Spaziergänge und Laufstrecken. Viele Hundebesitzer denken, dass sie ihren Tieren so viel bieten müssen, wie ihre eigene Freizeit her gibt und überfordern damit auch das Tier. Hier habe ich auch einen Bericht darüber gefunden und war schon erstaunt, dass es wirklich Menschen gibt, die ihre Tiere so überfordern.
Wie findet man aber das richtige Maß, die Tiere auszulasten und dennoch nicht zu überfordern? Was macht ihr alles mit euren Hunden? Ist eure gesamte Freizeit für eure Hunde da?
Ja, man kann es echt übertreiben, die Hunde sind dann überfordert und aufgestachelt und viele interpretieren dies als Unterforderung.
Ich mache recht viel mit meinen Hunden, mein großer darf zwei mal die Woche zum Mantraining, meine kleine einmal die Woche und dann noch ein mal zur Hundeschule. Es geht 3x täglich für insgesamt ungefähr 1,5 - 2 Stunden zusätzlich raus, mehr gibt meine Zeit nicht her. Dabei üben wir kleine Suchspiele, apportieren, Frisbee, Tricks oder einfach nur gemütliches spazieren gehen. Zuhause übe ich mit den beiden viel Ruhe.
Ich merke, dass meine Hunde unterfordert sind, wenn sie anfangen Dinge zu zerkaut, dann versuche ich ein wenig mehr Beschäftigung zu bieten, aber nie viel mehr als bei uns normal ist. Im Moment üben wir mehr Ruhe, wir sind gerade umgezogen und die Hunde sind noch mit vielen neuen Situationen überfordert.
Ich habe niederländische X-Mechelaar und Belgier. Beide Arten neigen dazu extrem hochzudrehen und völlig durchzuknallen. Das ist allerdings kein Fluch, tatsächlich ist es der Grund für die ausgezeichneten Arbeitsleistungen dieser Hunderassen, bzw. Schläge.
Folglich lernen die Hunde hier Ruhe und Entspannung ebenso wie andere Übungen. Außerdem achte ich auf Ruhe bei der Arbeit. Ein typischer deutscher Schutzdiensthelfer, der normalerweise Hochzucht-DSH hetzt, kommt mir nicht an einen jungen Hund. Denn das, was der Helfer gewohnt ist zu tun, ist für meine Hunde in jugendlichem Alter viel zu viel. Denen brennen da alle Sicherungen durch und die verlieren vollkommen die Nerven.
Wir machen in erster Linie Polizeihundesport in der KNPV, die Hunde mit belgischem Papier dürfen sich auch im Belgisch Ring austoben. Und wenn Sie dann älter und fertig geprüft sind, widmen wir uns zur Abwechslung dem deutschen IPO-Sport.
Das ist das, wofür diese Hunde gezüchtet und seit rund 100 Jahren selektiert sind. Das macht zufrieden und glücklich. Und da muss man dann auch nicht ewig viel mit den Hunden machen. Kleine Trainingseinheiten lassen die Hunde bereits sehr gut und sehr lange schlafen. Wie gut das Training zur Ruhe klappt, sehe ich immer, wenn wir mal im Stadion arbeiten. Die Fans toben und der Hund schläft entspannt neben mir.
Da mein Mann Jäger ist und wir einen Jagdhund besitzen, machen wir bzw. er sehr viel mit dem Hund. Bei der "Revierpflege" ist er immer dabei und kann sich nach belieben austoben. Er bekommt dabei auch immer kleinere Aufgaben gestellt, was ja auch mit den Prüfungen zu tun hat, danach merkt man ihm an, dass er vollkommen ausgelastet und zufrieden ist. Meiner Meinung nach ist es das Schönste für einen Hund, wenn er eine Aufgabe hat. Ich sehe es immer wieder bei unserem Dicken... Der ist stolz wie Bolle wenn er zum Beispiel bei der Nachsuche erfolgreich war.
Ich finde es sehr wichtig, dass man Hunde sowohl körperlich als auch geistig fördert und auslastet. Es gibt nichts schlimmeres als einen Hund in der Wohnung versauern zu lassen. Sicher reagiert da auch jeder Hund anders, aber dadurch kann sich viel Frust aufbauen oder sogar Aggressivität. Ich sehe es auch immer wieder in unserem Reitstall. Viele Pferdebesitzer haben eben auch Hunde und das läuft dann meistens so ab: Auto auf, Hund raus, Besitzer ist 2 - 3 Stunden mit dem Pferd beschäftigt und der Hund sich selbst überlassen. Viele dieser Hunde sind dann extrem penetrant und haschen überall nach Aufmerksamkeit, sind überdreht, da sie sich schlicht und ergreifend langweilen, was man ja auch verstehen kann.
Wenn man sich einen Hund anschafft, sollte man auch darauf achten, dass der Hund zu den "eigenen Gewohnheiten" passt. Jeder Hund braucht Bewegung, aber es gibt sicherlich Rassen, bei denen man es etwas ruhiger angehen lassen kann. So musste ich zum Beispiel mit dem Kopf schütteln, als sich unsere auf die 70 zugehende Nachbarin einen jungen Deutsch-Drahthaar zugelegt hat. Aber es gibt ja leider keinen Hundeführerschein, wie bei so vielen Dingen. Ich muss aber auch sagen, dass man es mit der Bespaßung des Hundes übertreiben kann. Durch übermäßig viel Rennen oder die engen Wendungen bei Ballspielen oder ähnlichem verschleißen die Gelenke natürlich schneller, das sollte man immer bedenken.
Also ich kenne ehrlich gesagt niemanden der seinen Hund überfordert. Im Gegenteil. Die allermeisten Hunde kriegen immer noch zu wenig Auslauf und Beschäftigung. In der Hundeschule zahlt man in der Regel 8-10 Euro pro Stunde. Auch da kenne ich niemanden der öfters als 2x die Woche hin geht. Aber selbst eine eher faule Bulldogge ist von 2x pro Woche Hundeschule nicht überfordert.
Wir haben einen Weißen Schweizer Schäferhund. Die Rasse zählt mit zu den Hütehunden und benötigt eine Aufgabe um ausgeglichen zu sein. Wir gehen deshalb mit ihm jeden Samstag in die Hundeschule um ihm ausreichend Sozialkontakte zu bieten und um die Grundkommandos auch unter Ablenkung zu trainieren.
Unser Hund ist von Anfang an sehr unruhig gewesen. Dies lag jedoch nicht an ihm, sondern daran dass die Hoden nicht abgestiegen sind. Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben, da sein Testosteronspiegel erhöht war. Durch die regelmäßigen Besuche in der Hundeschule und längere Spaziergänge haben wir ein gutes Maß gefunden um ihn auszulasten.
Es kommt ja auch nicht nur darauf an den Hund auszupowern sondern ihn auch geistig auszulasten. Dies geht am besten durch Denkaufgaben, welche den Hund genauso auslasten können, wie ein Spaziergang. Man kann den Hund auch dazu erziehen viel oder auch zu viel Auslauf zu brauchen. Ganz wichtig ist meiner Ansicht nach der Ausgleich zwischen der Beschäftigung und auch der Entspannung.
Unser Hund war wie schon erwähnt immer sehr aktiv. Wir haben aber auch dazu gelernt und dadurch festgestellt, dass genau dieser Wechsel zwischen Auslastung und Entspannung absolut wichtig ist. Ein Hund, der es nicht lernt zu entspannen fordert natürlich auch sehr viel. Eigentlich ist es alles eine Sache der Gewöhnung und des Trainings. Auch ich dachte immer, dass ich mit meinem Hund mehr machen muss, bis ich drauf hingewiesen wurde, dass Ruhephasen genau so wichtig sind.
Nun bin ich total begeistert, da unser Hund durch etwas Entspannungstraining ruhiger geworden ist. Zudem haben wir durch den Schnüffelteppich und verschiedene Denkspiele auch etwas gefunden, was unseren Hund geistig auslastet. Danach ist er immer sehr aufnahmefähig und wir sind sehr stolz darauf wie viel er schon gelernt hat. Nun ist er 1 Jahr alt und wir haben mit dem Agilitytraining im Garten begonnen. Wir besuchen deswegen kein Extrakurs in der Hundeschule, da wir nur Teile draus ausgewählt haben und diese für die Kopfarbeit nutzen.
Somit hat er nun auch jeden Tag seine Aufgabe, die ihn in wenigen Minuten toll auslastet und man sieht auch, dass es dem Hund Spaß macht. Mein Fazit ist also, dass man einen gesunden Ausgleich zwischen Aktion und Entspannung finden muss um einen entspannten Hund zu haben.
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