Hund trauert um Frauchen und will von Matratze nicht weg
Vor Silvester ist die Frau eines Bekannten plötzlich verstorben. Der Hund hing sehr an dieser Frau. Seit dem Tod der Frau will der Hund einfach nicht aus dem Bett der Verstorbenen. Er geht nur zum Gassi kurz raus und wenn man ihn in der Wohnung frei macht, dann stürmt er sofort wieder auf das Bett. Er frisst auch nicht viel, aber das können Hunde ja auch eine Zeitlang abhalten. Viel mehr Sorge macht das Herrchen sich, dass er nur den Geruch von Frauchen auf der Matratze will.
Er überlegt nun, dass er die Matratze austauscht. Aber ist das wirklich gut? Sollte man dem Hund nicht die Trauer lassen? Sicher kann man dem Hund nicht erklären, dass Frauchen nicht wieder kommt. Aber wenn man die Türe zu sperrt, dass er nicht ins Schlafzimmer kann, jault und weint er bitterlich. Was sollte das Herrchen machen um dem Hund ein wenig zu helfen?
Das ist echt jetzt schwer zu beantworten, weil wohl niemand etwas falsches sagen möchte. Doch soll der Hund weiter das Gefühl haben, dort trauern zu müssen? Was wäre, wenn das Verhalten sich so zu eine Art "Traumata" bewegen könnte. Da bin ich nicht so gut mit Hunden, um zu wissen, ob das so Auswirkungen haben kann. Doch man merkt ja schon, dass er irgendwie weiß, dass sie fehlt, nicht zurückkommt oder sie einfach vermisst und sich vielleicht "fragt" wo sie bleibt.
Ich würde das behutsam machen, dass die Matratze weg ist. Den Hund irgendwie ablenken und auf andere Gedanken bringen wollen. Das ist jetzt sicher total einfach gesagt und einfacher, als wohl getan, aber es muss doch irgendwie gehen oder nicht? Vielleicht sollte der Bekannte mal den Tierarzt anrufen, ob dieser ein paar Tricks und Tipps hat, wie das geregelt werden kann.
Kurz vor Silvester... das ist ja jetzt noch nicht mal eine Woche. Ich finde, das ist zu früh, um sich hier ernsthaft Sorgen zu machen oder gar radikal einzuschreiten. Die Matratze wegzunehmen oder das Zimmer verschließen, finde ich richtig grausam. Wenn es dem kleinen Kerl gerade hilft, dass er sein Frauchen wenigstens noch riecht, würde ich ihm das gönnen.
Ich würde da auch sehr behutsam vorgehen. Man könnte ja erst mal die Spaziergänge etwas ausweiten, ihn ablenken und mit ihm spielen. Dann würde ich ihm sein absolutes Lieblingsessen anbieten. Irgendwann bekommt er schon wieder Hunger. Ich würde auch nicht verlangen, dass er dafür das Zimmer verlässt. Dass er überhaupt was frisst, ist jetzt wichtiger. Mit der Zeit kann man dann den Napf immer weiter von Bett entfernt hinstellen.
Wirklich Sorgen würde ich mir erst machen, wenn er gar nichts mehr frisst und nicht mehr zum Gassigehen raus gehen will. Dann finde ich hat er aufgegeben. Im Moment will er doch nur an einem bestimmten Platz liegen und keinen Spaß haben. Das ist doch normale Trauer.
Für mich hört sich das ebenfalls so an, dass das Frauchen die Bezugsperson von dem Hund war und das Herrchen nur nebenbei toleriert worden ist. Natürlich trauert der Hund wenn auf einmal die Bezugsperson weg ist und sich an eine neue gewöhnen muss. Erreichen kann man das nur mit der Zeit, und nicht indem man die radikale Variante fährt und alles von seiner Bezugsperson entsorgt und den Hund damit quasi zwingt sich an etwas neues zu gewöhnen.
Wenn man es auf den Menschen überträgt, manchen es auch viele nicht direkt am Anfang alles vom Verstorbenen zu entsorgen sondern erst mit der Zeit und dann langsam Stück für Stück. So würde ich hier ebenfalls vorgehen und zeitgleich an der Beziehung zum Hund arbeiten, damit dieser eine neue Bezugsperson bekommt wie es vorher das Frauchen war. Vielleicht ist das Herrchen auch nicht die richtige Bezugsperson für den Hund und kommt mit ihm alleine darüber nicht hinweg, daher kann man auch weitere Menschen mit ins Boot holen die sich um den Stinker kümmern.
Ich würde dem Hund auch Zeit zum trauern lassen. Er versteht sicher noch viel weniger, warum sein Frauchen plötzlich weg ist und nicht mehr wieder kommt. Auch würde ich mir da Hilfe suchen und vielleicht einen Tierarzt um Rat fragen. Aber mit Gewalt kommt man da sicher nicht weiter. Daher würde ich den Hund nicht aus dem Raum fernhalten oder ihm gar die Matratze wegnehmen.
Ich würde schauen, wie es sich mit der Zeit verhält und mir eben viel Zeit für den Hund nehmen und versuchen einen Zugang zu ihm zu bekommen. Ich denke, dass das eben Zeit und viel Geduld erfordert.
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