Hund möchte immer spielen, wenn Besitzer telefoniert?

Bei Bekannten ist es so, dass sie etwas weiter weg wohnen und jedes mal wenn wir dann telefonieren, fängt ihr Hund an, meine Bekannten zu attackieren und zum Spielen aufzufordern. Er ist dann teils auch richtig hartnäckig und versucht es immer wieder. Meine Bekannten sind dadurch schon richtig genervt und scheinen sich da auch nicht richtig durchzusetzen.

Mein Bekannter meinte auch mal, dass er kaum den Hörer am Ohr hätte, schon käme der Hund und würde dies als Spielaufforderung sehen. Er konnte sich auch nicht recht erklären, wie es dazu kam. Denn es wird dafür ja sicherlich einen Auslöser geben.Bei meinen eigenen Hunden kann ich etwas ähnliches beobachten. Sie fangen meist an miteinander zu spielen, wenn ich telefoniere. Da reicht es dann aber aus, wenn ich dies verbiete und sie lassen dann auch davon ab.

Ich frage mich, woran es liegt, dass anscheinend manche Hunde ein Telefonat als Spielaufforderung sehen. Ist es vielleicht weil Herrchen oder Frauchen dann abgelenkter sind? Oder kann es nicht sein, dass im Fall meiner Bekannten mal mit dem Hund gespielt wurde, während sie telefoniert haben und er dies nun als Schlüsselreiz dafür sieht? Wie erklärt ihr euch das?

Das ist doch logisch, dass ein Hund so reagiert, genau, wie ein Kind, dass so reagiert. Für ein Kind und auch für einen Hund ist es einfach nicht verständlich, dass sich der Mensch mit einem "toten Gegenstand" beschäftigt, aber nicht mit ihm. Sei es eben der Hund oder das Kind. Einem Kind kann man das irgendwann erklären und es hört es selber. Aber einem Hund kann man das nicht erklären.

Was man aber machen soll ist, den Hund erziehen und ein Hund, der einfach nicht davon ablässt spielen zu wollen, wenn der Mensch gerade was anderes macht ist unerzogen. Denn ein Hund sollte nur dann spielen, wenn der Mensch es will und nicht, wenn der Hund es will. Das ist ein Rangordnungspiel. Wenn man dann spielt, wenn der Hund es will, wird er nie damit aufhören. Deine Bekannte sollte sich angewöhnen kein Spielzeug vom Hund mehr rumliegen zu haben und es nur dann heraus holen, wenn sie das will und nicht wenn der Hund das will.

Bei der Hundeerziehung muss man, wie du ja auch weißt, konsequent sein und dies ist in dem Fall das Problem. Natürlich kann der Hund nicht verstehen, was so spannend an dem Gespräch sein soll und deswegen denkt der Hund, dass er die Zeit sinnvoller nutzen kann. Wenn ein Hund aber immer der Meinung ist, dass er das bestimmen kann, dann wurde er nicht richtig erzogen.

Gespielt werden sollte nur, wenn der Besitzer es möchte und nicht wenn der Hund Lust darauf hat mit seinem Menschen zu spielen. Sonst ist die Rangordnung so, dass der Hund oben steht und dann hat man als Mensch wohl sehr schlechte Karten.

Ich würde deinem Bekannten dazu raten in eine Hundeschule zu gehen. Man kann dem Hund auch beibringen bei einem Telefonat auf eine/seine Decke zu gehen und dann muss er da sitzen bleiben bis der Besitzer fertig ist, aber besonders lustig ist das für den Hund ja auch nicht, weswegen man generell an seiner Erziehung arbeiten muss.

Wie ich mir das erkläre? Mangelnde Erziehung, denn offenbar wurde das von Anfang an falsch gemacht und neben dem Telefonieren sich mit dem Hund befasst. Nun denkt er natürlich immer, dass es Zeit ist zum spielen wenn nur das Telefon in der Hand ist und solch ein falsches anerzogenes Verhalten wieder auszumerzen, dazu braucht es einfach Konsequenz.

Solange der Hund weiterhin das machen kann was er möchte, bleibt das Spiel für ihn interessant. Somit sollte man doch eher üben, den Hund auf seinen Platz abzulegen, dann zu telefonieren und den Hund zum bleiben zu bewegen, dass er keine Lust darauf hat. Das kann man lernen und auch einem Hund später noch beibringen, aber solange man unter dem telefonieren Aufmerksamkeit schenkt und sich mit dem Hund befasst, wird sich daran nichts ändern.

Auch kann ich nicht verstehen, dass hier wieder mit Hundeschule geworben wird. Wozu sollte man diese brauchen? Die Erziehung ist vorher bereits schief gelaufen und wenn man selbst ein wenig logischen Verstand an den Tag legt und der Hund sonst folgt, dann ist es kein Problem das selbst in Angriff zu nehmen. Dazu brauche ich niemanden von einer Hundeschule und ohnehin wird dort meiner Meinung nach so viel Mist erzählt und gemacht, dass mir schon schlecht wird. Gerade Welpenschulen finde ich fürchterlich und hinterher wundert man sich warum der Hund nicht das macht was er soll.

Für mich sieht das auch eher danach aus, als hätte jemand die Erziehung zu stark schleifen lassen. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man sich überhaupt einen Hund anschaffen kann, wenn man so inkonsequent mit der Erziehung ist. Dafür fehlt mir jede Form von Verständnis.