Hund mit grauem Star operieren lassen - wirklich sinnvoll?

vom 05.04.2016, 14:54 Uhr

Bei meinem kleinen 10 jährigen Hund wurde grauer Star festgestellt. Er hat immer eine Art trübe Linse in den Augen und diese schimmern auch grünlich, je nach Lichteinfall.

Beim Tierarzt wurde mir gesagt, dass man dies auch operieren könnte. Diese graue Linse würde dann entfernt werden. Allerdings wäre diese Operation noch auf dem Vormarsch und würde nicht häufig durchgeführt. Dazu kommen auch noch die enormen Kosten. Für ein Auge, dass operiert wird, muss man mit um die 2000 Euro rechnen. Das heißt das ich dann schon um die 4000 Euro zahlen müsste.

Die Tierärztin meinte auch, dass bisher eigentlich kein Hundebesitzer diese Operation durchführen lässt. Ein Hund könnte damit durchaus leben. Er wird wohl nicht ganz blind, sondern kann noch Umrisse und Schatten wahrnehmen.

Ich habe mich daher gegen eine Operation entschieden. Mein Hund ist schon älter und hat dazu noch einen Herzfehler, der das Narkoserisiko nicht gerade senkt. Außerdem hat er auch so Lebensfreude und ich müsste dafür wohl einen Kredit aufnehmen.

Habt ihr euren Hund mit grauem Star operieren lassen? Haltet ihr diese Operation wirklich für sinnvoll? Auch wenn sie noch nicht oft durchgeführt wird? Würdet ihr dies bei eurem Hund machen lassen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe zur Zeit keinen Hund, und der letzte hatte auch keinen Grauen Star. Zudem bin ich kein Tierarzt. Aber wenn man das Für und Wider abwägt, würde ich mich wohl auch gegen eine Operation entscheiden.

Schließlich funktionieren Hunde vor allem über die Nase. Natürlich ist Augenlicht nicht zu verachten, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Hund in dieser Hinsicht weniger eingeschränkt ist als ein Mensch oder eine andere Spezies, die vor allem auf ihre Sehkraft angewiesen ist. Außerdem bedeutet eine Operation für ein Tier auch immer eine Menge Stress. Selbst wenn alles gutgeht, kann man der bedauernswerten Kreatur ja nicht erklären, wieso sie jetzt Kopfweh und eine trockene Zunge hat und dass eigentlich die Vorteile überwiegen. Wenn man das Alter und den Herzfehler noch in Betracht zieht, wäre mir das Risiko auch zu groß.

Auch wenn es in den Ohren mancher herzlos klingt, würde ich den finanziellen Aspekt auch nicht außer Acht lassen. Natürlich bin ich der Meinung, dass man ein Tier nicht leiden lassen soll und dass man sich nur dann ein Haustier zulegen sollte, wenn man auch die Tierarztrechnungen verkraften kann, aber solange die Lebensqualität noch gegeben ist, kann man auch die materiellen Aspekte in Betracht ziehen. Dass Haustiere älter werden und deswegen trotz aller Tierarztbesuche mit diversen Zipperlein und Ausfallerscheinungen zu kämpfen haben, kann ja leider auch die teuerste Behandlung nicht verhindern.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde es nicht tun. Die Sicht wäre danach auch nur sehr eingeschränkt möglich, künstliche Linsen sind auch keine gute Lösung. Blinde Hunde spielen mit anderen Hunden, sie jagen Bällen nach und haben eine sehr gute Lebensqualität. Mit ganz wenig Hilfe kommen sie bestens zurecht, Fremde bemerken oft nichts davon.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich möchte mich da den Usern vor mir anschließen. Ein Hund hat ja normalerweise eine sehr gute Nase und wird durch seine anderen Sinne eine Sehschwäche ausgleichen können. Eine Operation würde ich ihm nicht zumuten wollen, unabhängig vom Preis. Man muss ja auch an die Gesundheit des Tieres denken.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe eine alte Dame, die durch ihr hohes Alter auch schon diesen Schleier auf den Augen hat. Und obwohl auch schon das Gehör nachgelassen hat und sie nur noch laute Geräusche wahrnimmt, würde ich sie nicht operieren lassen. Abgesehen von den Risiken in dem Alter, halte ich es nicht unbedingt für notwendig.

Mein Hund läuft weiterhin frei, weil sie sich nicht nur durch die Einschränkungen an mir orientiert sondern dies schon immer so gewesen ist. Es passiert dann halt schon mal, dass sie Taschen und Trolleys aus der Ferne für andere Hunde hält und sich umsonst freut aber das ist ok. Und auch wenn sie andere Hunde begrüßen darf, hat sie keine Probleme mit der Kommunikation oder damit wieder zurück zu mir zu finden. Die Nase ist viel wichtiger als Augen und Ohren.

Natürlich hat sie sich beim Wenden im Türrahmen auch schon mal den Kopf gestoßen aber das schaffen auch Hunde mit gesunden Augen. Und so schlimm ist das auch nicht. Für mich persönlich spricht nichts für so eine Operation.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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